„Ich glaube es liegt daran, dass ich nur Dinge vergessen habe, die mich selbst betreffen. Alles andere weiß ich ja noch, obwohl ich-ironischerweise-nicht weiß, wie viel ich tatsächlich weiß", fiel ihm ein, während er redete. „Aber ich erinnere mich noch an Allgemeinwissen, aber auch so Dinge wie etwa, dass Cola existiert oder wie man sich als Mutter verhalten sollte."
„Sprich, du hast nur dein Leben vergessen", fasste Linsey kurz zusammen, während Mike nach Elisa Ausschau hielt. Sie stand neben der Tür und blickte ihn an, ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Also nahm sie ihm seine Frage von eben wenigstens nicht übel.
„Morgen." Schließlich schlurfte auch Rob in den Raum, den Joe offenbar tatsächlich direkt aus dem Land der Träume geholt hatte. Zumindest hatte er noch Schwierigkeiten dabei, seine Augen offenzuhalten und gähnte in regelmäßigen Abständen.
„Was ist jetzt?" Einen Moment später kam auch Chester um die Ecke geschlittert, der-sehr zu Mikes Erleichterung-seine düstere Aura vom Vortag nun endgültig abgelegt hatte. Allerdings wirkte sein Outfit, dass eher zu einem Soldaten gepasst hätte, nun beinahe fehl am Platz. Zudem er sich mit der Hose mit dem klassisch braun-grauen Militärmuster in einer Großstadt wohl nur schlecht tarnen konnte.
„Ich glaube, du hast noch was zu erledigen", schmunzelte Brad und drückte ihm den Staubwedel wieder in die Hand, was Elisa lediglich mit einem Kopfschütteln quittierte.
„Ich mach das schon. Nimm du lieber Mike und mach eine kleine Erkundungstour mit ihm."
„Huh?" Etwas verdattert strich er sich über die Haarstoppeln. „Hast du das nicht schon gemacht?"
„Du kannst auch gerne weiter staubfegen."
„Alles klar. Sind schon dahin!" Er wirbelte aus dem Raum, was Mike als eine Aufforderung ansah, ihm zu folgen.
„Chester?" Kaum waren sie außer Hörweite der anderen, blieb Mike erst einmal für einen Moment stehen.
„Was gibt's?" Er drehte sich am Standbein um und blickte ihn an.
„Kann ich mich vielleicht schnell umziehen gehen?" Denn in dem eilig mitten in der Nacht zusammengewürfelten Outfit fühlte er sich alles andere als wohl.
„Kannst du das überhaupt?" Sein Gegenüber runzelte verwundert die Stirn, worauf er etwas verdattert reagierte.
„Natürlich kann ich das! Ich bin ja kein Baby mehr."
„So hab' ich das nicht gemeint." Chester vergrub sein Gesicht in einer Hand. „Aber du bist nicht gerade mit einem Koffer hierhergekommen, oder?"
„Stimmt auch wieder." Mike kam sich unglaublich dämlich vor, während Chester die Situation wahnsinnig komisch fand und lauthals lachte. Aber es war kein bösartiges Lachen, wie Mike erleichtert feststellen musste.
„Komm mit." Nachdem er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, zupfte er dem Schwarzhaarigen am Ärmel. „Wir borgen uns einfach ein paar Sachen von Rob aus und am Nachmittag gehen wir schnell einkaufen."
„Kaufen? Oder stehlen?" Verwundert folgte er ihm zum Zimmer des Teenagers.
„Was soll das bitte heißen!" Er blieb so abrupt stehen, sodass Mike beinahe in ihn hineinrannte.
„Wenn wir alles stehlen würden, würden wir ja sofort auffliegen. Die Kunst ist es, hin und wieder was abzuzweigen...Aber das wirst du schon noch sehen."
„O-kay." So schlau wie zuvor rannte er weiter hinter Chester her und war sich dabei ziemlich sicher, dass er Linkin Park wohl doch nicht so ganz durchschaut hatte.
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Between the Wor(l)ds |Linkin Park|
Fanfiction»Weiß ich, wo ich bin? Weiß ich, was passiert ist? Weiß ich, wer ich bin? Nein.« Als Mike eines Abends ohne Erinnerungen an die Vergangenheit im beinahe menschenleeren Los Angeles erwacht, beginnt für ihn das Abenteuer seines Lebens, das ihn näher...