Passion - Linsey - Two

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„Das ging daneben."

„Danke, Rob." Kopfschüttelnd vergrub Dave sein Gesicht in den Händen, während Brad betroffen zur Tür starrte. Er hatte es gewusst, Elisa hatte ihm Linseys Geschichte anvertraut. Er hätte die junge Frau vor dieser Verletzung beschützen können. Wenn er nur ein wenig schneller gedacht hätte. Und jetzt blieb ihm nichts übrig, als das zerbrochene Vertrauen wieder zusammenzubauen.

„Du solltest dich bei ihr entschuldigen."

„Sie wird nicht mit mir reden wollen." Hilflos blickte er zu Brad, der lediglich eine Augenbraue hochzog.

„Gut, ich geh ja schon!" Seufzend rappelte er sich auf und ließ die Tür nicht weniger sanft als Linsey vor ihm ins Schloss fallen.


„Dabei weiß er doch genau, wie schnell sie sauer wird." Etwas verständnislos schüttelte Joe den Kopf und bekam Chesters Zustimmung in Form eines Brummens.

„In dem Fall darf sie es sein", seufzte Brad, war er doch der Einzige, der die Hintergründe verstand. „Er hat ihren wundesten Punkt getroffen."

„Wie meinst du?" Fragend blickte ihn Mike an, das Zeichen für ihn, dass er ihnen nun eine Erklärung schuldete.

„Wir haben alle unsere Geschichte, unseren Grund, warum wir jetzt hier sind." Er machte eine kurze Pause, gab den anderen die Gelegenheit zu begreifen, wie tiefgründig das folgende Gespräch werden würde. „Linseys Grund ist beinahe ihr ganzes Leben."


„Linsey?" Vorsichtig näherte sich Dave der Tür zu ihrem Zimmer, aus dem er leises Schluchzen hören konnte. Ein Geräusch, dass ihm weh tat, hatte er sie doch nur ärgern, nicht verletzten wollen.

„Hau ab, Arschloch!", kam Momente später die wütende Antwort, mit der Dave schon gerechnet hatte. Und vermutlich auch verdient hatte, wenn er so darüber nachdachte.

„Hör mir bitte zu!", versuchte er es trotzdem. „Ich wi..."

„Ich hab gesagt: HAU AB, ARSCHLOCH!" Als hätte sie ihn geschlagen und nicht nur angeschrien taumelte er einige Schritte rückwärts. In ihrer Stimme mischte sich Wut und Trauer zu etwas unglaublich Kräftigem, das sonst nur Chester heraufbeschwören konnte.

„Es tut mir leid", nuschelte er schließlich, zu leise, als das sie es hätte hören können, ehe er mit gesenktem Kopf in sein Zimmer trottete und sich, seine eigene Dummheit verwünschend, in seinem Bett vergrub. So viele Dinge gab es, die er ihr sagen wollte. Und alles, was er schaffte, war, sie zu verletzten.


„Versteht ihr jetzt, warum sie so sauer ist?" Dem betroffenen Schweigen nach zu urteilen taten sie es.

„Du solltest es Dave sagen", schlug schließlich Mike vor, woraufhin Brad allerdings lediglich den Kopf schüttelte.

„Sie wird es selbst tun, wenn sie ihm verziehen hat."


Fünf Uhr dreiundzwanzig. Seufzend stellte der den Wecker wieder zurück auf seinen Platz, ehe er die ersten Lichtstreifen, welche die aufgehende Sonne in sein Zimmer warf, beobachtete. Und sich schließlich aus dem Bett hievte, eines der achtlos zur Seite geworfenen T-Shirts über den Kopf zog und vorsichtig auf den Gang hinaus trat. Es war still im Hotel, kein Wunder, befanden sich die anderen doch noch im Land der Träume. Aus der das neueste Mitglied der Truppe erst nach, was wie einige Liter Kaffee wirkte, erwachte, wie er mittlerweile gelernt hatte.

Between the Wor(l)ds |Linkin Park|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt