„Da wären wir." Linseys Stimme war nicht mehr als ein Flüstern und sie blickte beschämt zu Boden, als sie abrupt in der Mitte des Gehsteigs stehen blieb.
„Das Geschäft?" Verwundert blickte Dave zwischen ihr und dem edel aussehenden Kleiderladen auf der anderen Straßenseite hin und her, bevor sie zaghaft nickte.
„Dumm, ich weiß, aber..."
„Es ist nicht dumm!", fiel er ihr bestimmt ins Wort, woraufhin sie zaghaft aufblickte, ihre Wangen leicht gerötet. „Du bist nicht die einzige junge Frau, die gerne eine Prinzessin wäre. Also wenn du gerne so ein Kleid anprobieren möchtest..." Verlegen fuhr er sich durch die Haare, während sie entschieden den Kopf schüttelte.
„N-nein, vergiss es. Es war eine dumme Idee, hierher zu kommen. Lass uns einfach wieder gehen." Doch ehe sie sich wieder auf den Weg machen konnte, bekam er sie am Handgelenk zu fassen und brachte sie mit einem vorsichtigen Ziehen dazu, ihn anzublicken, hatte er doch einen Vorschlag, den sie schlecht ablehnen konnte.
„Wir sind Linkin Park. Wir leben unsere Träume und wir finden immer einen Weg das zu tun. Also wenn du willst, können wir nach Ladenschluss noch einmal vorbeischauen." Er warf ihr einen vielsagenden Blick zu, der binnen Sekunden ein weites Lächeln auf ihr Gesicht zauberte.
„Hast du eine Brechstange mit?" Verschwörerisch sah sie ihn an, während er nur in Richtung seines Rucksacks nickte.
„Seit wann sind wir denn so grob? Schlösser knacken ist doch viel eleganter." Tatsächlich hatte er diverse Schraubenziehen und Feilen, sowie kleine Stäbchen mit dabei, wie fast immer, wenn er das Haus verließ, war es doch mittlerweile sein Spezialgebiet, sich Zugang zu versperrten Gebäuden zu verschaffen, während Brad seit Elisas Verschwinden kaum noch mehr machte, als das Fahrzeug zu steuern und mit ihnen zu musizieren.
„Da hast du Recht. Aber wenn wir noch lange hier herumstehen, schöpfen sie noch Verdacht." Sie gab ein kurzes Kichern von sich und bedeutete ihm mit einem Nicken, ihr auf einen kleinen Spaziergang um den Häuserblock zu folgen, war es doch noch über eine Stunde, bis das Geschäft schließen würde.
„Sag mal", unterbrach Linsey nach ein paar Sekunden das Schweigen und sah ihn so schüchtern an, wie er es bei ihr fast noch nie erlebt hatte. Fast so, als wäre sie sich nicht sicher, ob sie die nächsten Worte sagen sollte. „Wieso ist dein Leben eigentlich so außer Kontrolle geraten?" Eine einfache Frage, die ihn doch traf, war sie hier doch noch von niemandem gestellt worden. Lediglich über sein wenig ruhmreiches Ende wussten sie Bescheid.
„I-ich weiß nicht, ob ich dir das erzählen sollte", gab er schließlich zu, woraufhin sie nur die Stirn runzelte und einen Schritt vor ihn machte, ehe sie abrupt stehen blieb, sodass sie nur noch Millimeter trennten, vor allem, nachdem sie ihre Hände auf seine Schultern legte und sich auf die Zehenspitzen stellte, um ihm ihre nächsten Worte ins Ohr zu flüstern.
„Erzähl mir von allen Dummheiten, die du begangen hast. Was auch immer du angestellt hast, ich mag dich so oder so. Weil ich weiß, wie du da drinnen bist." Zaghaft legte sie eine Hand auf sein Herz um die Kraft ihrer Worte zu unterstreichen. Eine liebevolle Geste, die ihm auch einmal mehr zeigte, dass er Recht damit hatte, wenn er in Linsey mehr als nur den Scherzbold sah. Und so ließ er dieses eine Mal seine Gefühle über den Verstand entschieden und nahm ihre Hand sanft in seine, eine Berührung, die mehr über ihr gegenseitiges Vertrauen sagen konnte, als tausende Worte, die in dieser Situation sowieso überflüssig geworden waren. Weswegen er sie auch nicht losließ, als sie sich wieder auf den Weg machten, sondern ihre Hand nur noch ein wenig fester drückte als er seine ganze Geschichte zu erzählen begann.
DU LIEST GERADE
Between the Wor(l)ds |Linkin Park|
Fanfiction»Weiß ich, wo ich bin? Weiß ich, was passiert ist? Weiß ich, wer ich bin? Nein.« Als Mike eines Abends ohne Erinnerungen an die Vergangenheit im beinahe menschenleeren Los Angeles erwacht, beginnt für ihn das Abenteuer seines Lebens, das ihn näher...