You found me *slow updates*

Kapitel 11

*Jason Pov*

Jetzt war schon eine Woche vergangen.
Ich fühlte mich so leer.
So als wäre nichts mehr in mir.
Keine Lebensfreude.
Keine Emotionen.
Gar nichts.
Ohne sie ergab mein Leben keinen richtigen Sinn mehr.
Was sollte ich auch ohne sie machen?
Da gab es nichts.
Rein gar nichts.
Selbst wenn, wollte ich es überhaupt?
Besonders, wollte ich es ohne sie?
Nein.

Ich wollte ihr nach. Jetzt. Doch ich konnte nicht. Ich musste zur Schule. Alleine. Lynn hing nun auch bei anderen ab. Sie lenkte sich mit denen ab. Ich wollte mich nicht ablenken. Wollte sie nicht vergessen. Niemals! Selbst meine Großeltern konnten mich nicht trösten. Und die Nacht nachdem ich Hailie verabschiedet hatte, würde ich am liebsten einfach komplett aus meinem Leben streichen. Nicht nur die Verabschiedung, sondern auch das danach geschehene...

~Flashback~

Ich lief einfach durch den Wald. Wenn mich jetzt jemand stören sollte wäre dies nicht sonderlich gut. Den paar Tränen am Flughafen folgten nun unzählige mehr. Ganz gelegen kam mir da die Bank, die vor mir lag. Kurzerhand ließ ich mich darauf fallen und vergrub einen Kopf in meinen Händen. Ein Schluchzer entfuhr mir. Danach noch einer und kurz darauf noch ein dritter. In mir baute sich eine unglaublich Wut auf und ich wusste noch nicht mal warum. Nach kurzer Zeit hörte ich etwas näher kommen. Schritte. Kurze Zeit darauf verstummten sie. Derjenige müsste stehen geblieben sein. Diese Vermutung bestätigte sich, als ich aufschaute. Ein Mann stand dort und betrachtete mich mit einem verwirrten sowie überraschten Blick. Er hatte wohl nicht damit gerechnet so spät bzw. früh, je nachdem wie man es sehen will, noch jemanden hier anzutreffen. "Was macht ein Junge so spät noch hier?", fragte er mich und hob eine Augenbraue. "Das geht sie einen Scheißdreck an, sie sollten besser einfach weiter gehen", knurrte ich als Antwort zurück. "Ich will dir doch nur helfen", versuchte er sich zu verteidigen. Wütend sprang ich auf und stellte mich ihm gegenüber. "Klar, weil sie hier vorbeikommen um irgendwelchen Fremden bei ihren Problemen zu helfen. Ich bin nicht dumm!" Stille. "Na dann eben nicht." Er zuckte mit den Schultern und wollte weiter gehen, doch ich hielt ihn zurück und knallte ihm meine Faust zwischen die Augen. Er taumelte und fiel zu Boden. Ohne lange nachzudenken rannte ich mit einem kleinen Umweg nach Hause.

~Flashback Ende~

Ich weiß dass es verdammt falsch war einfach wegzugehen bzw. ihn zu schlagen obwohl er einfach nur helfen wollte, aber ich war in den Moment so sauer und es hat mir irgendwie schon geholfen meine Aggressionen rauszulassen.

"Mister McCann, können sie wiederholen, was ihre Mitschülerin gerade gesagt hat?" Erst jetzt wachte ich aus meinen Tagträumen auf und sah meinen Lehrer an, der auf meine Antwort wartete. Natürlich konnte ich dies nicht, weshalb ich einfach schwieg. Er wandte sich wieder von mir ab und fuhr mit seinem Unterricht fort. Im selben Moment fing auch ich wieder an an Hailie zu denken. Was würde sie wohl gerade machen? Auch in ihrer neuen Klasse sitzen und an mich denken? Oder dachte sie gar nicht mehr an mich? Ich hatte echt keine Ahnung.

Als es endlich zur Pause klingelte, packte ich schnell meine Sachen und verschwand aus dem Klassenraum. Egal wo ich in der Pausenhalle hinschaute, alles erinnerte mich an sie. Ich konnte und wollte das hier gerade alles nicht, also lief ich mit schnellen Schritten aus dem Gebäude auf den Schulhof und von dort direkt vom Schulgelände. Ich weiß, dass es verboten war jetzt vom Schulgelände zu gehen, aber ich konnte einfach nicht hier bleiben. Nicht jetzt. Wieder lief ich in den Wald hier in der Nähe. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie beruhigte mich diese Stille dort. Wie eigentlich die ganze letzte Woche, die ich nach der Schule immer hier verbracht hatte, setzte ich mich unter einen riesigen Baum und dachte an Hailie. Natürlich könnte ich auch zu unserer gemeinsamen Lieblingsstelle gehen, doch dass würde mich ebenfalls zu stark an sie erinnern, also zog ich es in Erwägung hier zu bleiben.