Kapitel 16

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Neben mir saß Brandon. Wie hatte er mich gefunden und woher wusste er, dass ich hier war?! "Na, hast du mich vermisst?", raunte er mir grinsend zu, wovon es mir sofort eiskalt den Rücken runterlief. Mit einem Satz stand ich auf und sah ihn geschockt an. "Was machst du hier?" Das war meine einzige Frage zu dem Zeitpunkt. Er jedoch grinste nur bevor er sich doch dazu entschied mir zu antworten. "Dich besuchen. Dachte es wird lustig." Sein grinsen wurde breiter als er aufstand sich direkt vor mich stellte. Wieder wich ich einen Schritt zurück. "Was ist denn mit dir los Babe?" Er fragte ruhig, aber ich wusste, dass das nur gespielt war. Er war immer so damals. Ruhig und hinterhältig. Tat immer einen auf einfühlsam bevor er mich verprügelte. Das ist wohl auch der Grund warum ich meistens ziemlich vorsichtig bin, wenn ich neue Leute kennenlernte.

Seine Hand berührte meine Wange. Sie lag sanft da, ohne sich zu bewegen. "Lass mich einfach Brandon!", flehte ich. Er würde mich eh nicht in Ruhe lassen, das wusste ich. Es war gruselig, denn auf irgendeine Art und Weise, kam er einfach nicht von mir weg. Er versuchte immer wieder mich an ihn zu fesseln nur um mich letztendlich wieder zu verprügeln oder zu vergewaltigen. Plötzlich löste sich seine Hand von meiner Wange, nur um kurz danach fest wieder darauf zu klatschen. Meinen Kopf drehte ich langsam wieder zu ihm und packte sofort an die pochende Stelle. Sie brannte wie Feuer und ich konnte mir denken, dass sie gerade dabei war rot zu werden. Das einzige was ich noch hervor brachte war ein 'warum'. "Du kannst mir nicht erzählen die Zeit zusammen hätte dir nicht gefallen!" Er war aufgebracht, das war ganz klar in seiner Stimme zu hören. "Der Anfang.. Nur der Anfang.." "Ach und warum?! SAG ES MIR HAILIE MAUS!" Das war es wieder. Hailie Maus... "Warum? Das solltest du dich mal fragen! Du hast mich doch geschlagen und... Missbraucht!" Nun schrie auch ich, was mich ziemlich viel Mut kostete. Leicht fiel es mir dazu auch nicht. Schon wieder klatschte es. Selbe Wange, selbe Stelle. Schon im nächsten Moment liefen mir ungewollt Tränen aus den Augen. "TU NICHT SO, ALS HÄTTE ES DIR NICHT GEFALLEN!!"

Schnell aber unauffällig sah ich mich nach Sam um, doch nirgends konnte ich sie entdecken. Wo war sie denn so lange? Sie musste doch langsam mal wieder kommen! Mit einem mal wurde ich an den Haaren gepackt und mein Kopf wurde wieder in Brandon's Richtung gebogen. "ANTWORTE MIR!" Er hörte nicht auf zu schreien, ein weiterer Grund, der mich an der Hilfsbereitschaft der Menschheit zweifeln ließ. Schließlich musste er doch so laut sein, dass mindestens eine Person es hören müsste und so entweder mir helfen oder Hilfe holen könnte. Allerdings passierte nichts und wir blieben ungestört. "Es hat mir kein Stück gefallen!"

Brandon schüttelte ungläubig den Kopf. "Quatsch! Es hat dir gefallen und das weiß ich auch!" Mit der Zeit machte er mir einfach mehr und mehr Angst mit seiner Art. Einfach nur gruselig. Er packte mit einem mal meine Handgelenke und zog mich ruckartig runter, sodass ich wieder saß. Das würde jetzt so weiter gehen, wenn ich jetzt wieder aufstehe, also versuche ich es nicht mal.

Er kam mir näher, doch nicht um mich zu Küssen. Er drückte meinen Oberkörper auf das Gras und versuchte sich an den knöpfen meiner Hotpants zu schaffen zu machen. Natürlich war mir sofort bewusst was er vorhatte. Meine Hände reagierten blitzschnell auf den Gedanken und fingen an ihn zu behindern meine Knöpfe zu öffnen. Er schlug sie immer wieder weg, doch ich dachte nicht ans aufhören. "Lass mich los!" Ich war verzweifelt. Ich wusste, dass er um einiges stärker war als ich und ich wohl nichts gegen ihn ausrichten kann.

"Was ist denn hier los?", hörte ich eine sehr überraschte aber bekannte Stimme. Es war Sam. Gott sei dank! "Sam, Hilfe!", bekam ich nur noch heraus, bevor Brandon mir meinen Mund zuhielt. "Fresse!", schrie er. Sam versuchte ihn erst eigenhändig von mir runter zu bekommen, doch da das nichts brachte und und auch die ganzen Warnungen, sie würde die Polizei rufen, nichts nützten, lief sie schnell los.

Nach kurzer Zeit kam sie mit zwei Polizisten zurück, die Brandon von mir herunterzogen und ich meine mittlerweile offene und heruntergezogene Hose wieder richten konnte. Während der eine Brandon Handschellen anlegte und abführte, kam der andere zu mir. "Ist alles okay bei Ihnen?", fragte er, worauf ich kurz nickte. Brandon's Rufe, es wäre noch nicht vorbei und er wird mich schon noch bekommen, versuchte ich dabei so gut es ging zu ignorieren.

Der Polizist befragte mich kurz zu dem Vorfall, bevor er sich verabschiedete und zu seinem Kollegen zurück ging.

Nun war es Sam die mich mit einem nicht zu deutenden Blick ansah. "Was?", fragte ich sie, so als ob nie etwas gewesen wäre. "Was ist da gerade passiert?", hakte sie nach. Sie war so süß, sie machte sich immer die größten Sorgen. In einer kurzen Zusammenfassung erklärte ich ihr was vorgefallen war. Das aber etwas detaillierter als dem Polizisten. Sie hörte mir nur geschockt zu und schwieg dabei. "Aber wer ist das denn?" Sie war immer noch geschockt, doch jetzt war sie noch etwas verwirrt. Ich hatte ihr nie erzählt wer Brandon war, bzw. was er gemacht hatte.

Genau wie Jason erzählte ich ihr auch alles, außer die Vergewaltigungen. Ich schämte mich einfach zu sehr, als ihr alles zu erzählen. Vielleicht würde ich das ja noch hinzufügen, wenn ein bisschen mehr Zeit vergangen war. Natürlich war sie nun noch geschockter als eben. "Oh Gott, das tut mir so leid.. Ich wünschte ich könnte das wieder gut machen.." Sie fing an zu schmollen und umarmte mich fest. Ich hatte schon Jason verloren, irgendwann vielleicht Sam zu verlieren, wäre das nächst schlimmste, was mir passieren könnte.

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