Kapitel 17

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Danach wollte ich einfach so schnell wie möglich ins Hotel zurück um mich dort auszuruhen. Allerdings gelang mir das einschlafen nicht besonders, weshalb ich es nach einiger Zeit einfach aufgab. Ich nahm mir mein Buch aus der Tasche und ging an darin weiter zu lesen. Sam neben mir schlief bereits wie ein Stein. Warum konnte sie so gut und viel schlafen? Ich schaffte das gar nicht.

Nach einer ganzen Weile fing ich dank dem Buch an, schläfrig zu werden. Ich sah meine Chance endlich etwas schlaf zu bekommen, also legte ich das Buch wieder zur Seite und schloss meine Augen.

Eigentlich wollten wir noch feiern gegangen sein, jedoch wachten wir erst am nächsten Morgen wieder auf. Ob ich überhaupt nach der Sache mit Brandon gegangen wäre, stand auch noch in Frage. Ich öffnete langsam meine Augen um mich an das Licht zu gewöhnen und dann zu Sam herüber zu sehen. Ihre Seite war jedoch leer. Immer noch müde und verschlafen stand ich auf und zog mir eine Chachi Pants mit einem riesengroßen Bandshirt an. Meine Haare steckte ich in einem unordentlichen Dutt zusammen. Dann ging ich zur Küche, wo ich Sam erwartete.

Ich hatte recht und sie war wirklich dort. Als sie mich sah umarmte sie mich und wünschte mir einen guten Morgen. Jedoch bemerkte sie schnell, dass mit mir etwas nicht stimmte. "Maus, was ist los?", fragte sie besorgt. Ich zuckte nur mit den Schultern. "Gestern war einfach ein bisschen viel.." Sie nickte verständnisvoll und bereitete weiter das Frühstück zu.

Sie merkte, dass ich nicht darüber reden wollte, weshalb sie nichts sagte und mich in Ruhe ließ. Ehrlich gesagt war ich ihr auch sehr dankbar dafür, denn noch mehr an Brandon denken zu müssen, als ich es überhaupt schon tat wollte ich auch nicht. Wenn Jason doch nur da gewesen wäre, dann wäre es nie wo weit gekommen.. Aber was dachte ich auch über Jason nach? Es brachte ihn mir auch nicht zurück und erinnerte mich nur unnötig an ihn, was mich letztendlich wieder traurig machte.

"Frühstück ist fertig!" Sam stellte die noch dampfende Pfanne mit dem Rührei und dem Speck auf den Tisch, nahm zwei Teller dazu und legte auf beide jeweils etwas Speck und Rührei. Den einen davon gab sie mir. Dankend nahm ich ihn an d holte besteck aus der Schublade. Ihr reichte ich auch ein paar bevor ich mit ihr in ruhe frühstückte.

•5 Tage später•

Wir hatten noch genau vier Tage bevor wir zurück nach Hause flogen. Mit der Zeit konnte ich endlich entspannen und schaffte es auch, die Zeit die wir hatten zu genießen. Natürlich meldeten sich immer wieder unsere überaus besorgten Mütter um zu hinterfragen ob bei uns alles okay wäre. Heute stieg wohl eine Riesen Party am Pier und Sam und ich wollten dort hin gehen. Sie duschte gerade in einem der Badezimmer während ich schon mal meine nassen Haare wieder trocken föhnte. Mit einem Handtuch um meinem Körper machte ich mich auf den Weg zurück in unser Zimmer. Aus dem Schrank suchte ich mir dann ein paar schöne Sachen für den Abend und nahm sie mit in das Bad. Sobald ich abgeschlossen hatte, warum auch immer ich abschloss, war halt so ne Angewohnheit, zog ich mich an und fing an mich zu schminken. Nachdem beides erledigt war, glättete ich meine Haare und schon war ich fertig. Von dem Bad ging ich zuerst in die Küche, wo ich für uns beide noch einen Erdbeersmoothie zubereitete. Ich steckte in beide jeweils einen Strohhalm und trug sie in das Schlafzimmer, wo Sam bereits vor dem Spiegel stand und sich immer wieder drehte. "Was ist?", fragte ich mit hochgezogener Augenbraue während ich die Getränke auf dem Tisch dort abstellte. "Ich weiß nicht ob ich das so anziehen kann, wie findest du das?" Sie drehte sich zu mir und sah mich verzweifelt an. Ich nickte zur Bestätigung, dass ich es echt hübsch fand. "Sieht doch super aus!" Sie schaute überraschte und gleichzeitig fragend zu mir. "Ja, das meine ich ernst", antwortete ich ihr, obwohl sie keine Frage gestellt hatte, aber ich wusste, dass sie jetzt fragen wollte, ob ich es ernst meinen würde. Sie beließ es dabei und kam zu mir herüber, da ich schon auf dem Bett saß und an meinem Smoothie schlürfte. Sam nahm sich den anderen der noch da stand und ließ sich neben mich fallen, bevor sie auch anfing zu trinken. "Hmm, lecker", lobte sie den Smoothie und trank weiter.

Gut eine halbe Stunde später saßen wir in einem Taxi zum Pier. Dort angekommen stiegen wir aus und sahen uns um. Hier sah es nicht wirklich nach Party aus, doch etwas weiter weg, konnte ich plötzlich viele verschiedene Lichter erkennen, die in allen möglichen Farben aufleuchteten und von hier konnte man leise Musik hören. Sam schnappte schon meine Hand und zog mich mit zu der Musik. Von außen sah der Club ganz normal, wie jeder andere auch aus, doch als wir es endlich geschafft hatten mit unseren 17 hereinzukommen, staunten wir nicht schlecht.

Innen war es riesig: hohe Decken, eine große Bar und zwei große Tanzflächen. Daran waren viele Sitzecken in denen sich viele kleine Grüppchen zurückgezogen hatten. Einige Leute standen auch weiter weg an den wänden oder in Ecken um entweder ungestört zu knutschten oder zu fummeln.

Sam und ich gingen zuerst zur Bar, wo wir uns zwei Cocktails bestellten. Als der Barkeeper sie uns hinstellte, stießen wir an und schlürften daran. Sie schmeckten echt sehr gut, sodass ich mir sofort noch einen bestellte, nachdem ich mit dem ersten fertig war. Auch Sam ließ sich einen zweiten nicht entgehen. Während wir tranken, sahen wir uns aufmerksam in dem Club um, um ein paar heiße Jungs ausfindig zu machen.

Sobald wir unsere Cocktails ausgetrunken hatten, entschlossen wir uns etwas zu tanzen, weshalb wir uns auf die Tanzfläche begaben und zu den angesagten Liedern abdancten. Nach kurzer Zeit tanzen wir schon nicht mehr alleine, da sich zwei Jungs zu uns gesellten. Beide sahen echt gut aus, doch den einen von beiden, fand ich noch ein ganzes Stück heißer. Genau dieser kam auf mich zu, während ich im Augenwinkel sah, wie der andere von den beiden Sam antanzte.

Er fing an mit mir zu tanzen und grinste dabei so breit als würde er versuchen sich ein Lachen zu verkneifen, aber anscheinend freute er sich nur. Irgendwie süß. Nach einer Zeit in der wir uns mehr oder weniger nur ansahen und tanzten beugte er sich zu meinem Ohr um mich zu fragen, wie ich heiße. "Hailie!", rief ich etwas lauter, damit er mich auch verstand. "Und du?" Nun rief er. "Jaden!" Mir gefiel sein Name genauso gut wie er. "Freut mich dich kennen zu lernen Jaden", gab ich lächelnd zurück. Er nickte zur Bestätigung und antwortete dann mit einem "Geht mir genauso."

Das Lied neigte sich langsam dem Ende zu also wurde mein Tanzen immer weniger und ich konzentrierte mich eher darauf Sam in der Menschenmenge zu entdecken, doch sie war nicht da. Letztendlich erblickte ich sie mit dem anderen Jungen an der Bar. Jaden folgte meinem Blick, da er mir im nächsten Moment erklärte, wer da neben Sam saß. "Das ist Ryan, der da neben deiner Freundin sitzt. Er ist mein bester Freund." Ich nickte und wandte meinen Blick wieder zu ihm. Mit einem "Achso." war das Thema auch schon wieder für mich abgehakt.

Die Musik verstummte und so fing das nächste Lied an, welches ein sehr langsames war. Jaden's Lächeln wurde sofort wieder breiter und so bat er mich um diesen Tanz. Natürlich stimmte ich zu und so lagen seine Hände im nächsten Moment an meiner Taille. Meine Arme schlangen sich um seinem Hals. Wir tanzten eng aneinander und starrten uns einfach tief in die Augen. Endlich konnte ich mal die ganze letzte Zeit vergessen, die mich so verzweifeln ließ. Der Umzug, Jason und natürlich Brandon. In diesem Moment gab es nur noch Jaden und mich und ich fing an, es wirklich zu genießen. Dafür war ich ihm unendlich dankbar, selbst wenn wir und noch nicht lange kannten.

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