Kapitel 37

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Den ganzen Tag über lenkte ich mich damit ab ein paar anderen Aufträgen nachzugehen, sodass ich nicht die ganze Zeit über an Hailie denken musste und ob Chris erfolgreich war. Es machte mich noch ganz wahnsinnig ständig darüber nachdenken zu müssen, aber aufhören war auch nicht leicht. Trotzdem war ich dadurch unkonzentrierter und somit auch unvorsichtiger als sonst und das musste ich ändern denn sonst konnte ich auch direkt eine Zielscheibe auf mein Oberteil malen und mich vor meine Feinde stellen.

Irgendwie schaffte ich es doch von den Gedanken loszukommen und ging zum ersten mal wieder in meinen Job auf, sodass ich mich richtig in die Aufträge reinkniete. Gegen Abend machte ich mich dann wieder auf den Heimweg und war dabei auch ganz zufrieden mit meiner Arbeit heute. Zuhause angekommen schlüpfte ich aus meinen Schuhen und ließ mich dann im Wohnzimmer auf die Couch fallen. Ich schaltete den Fernseher ein und checkte dann mein Handy. Es war nicht viel wichtiges, was ich über den Tag geschickt bekommen hatte, doch bei einer Nachricht von Chris stoppte ich dann. Er hatte geschrieben, dass das Treffen gut verlaufen war und er die nächsten paar Tage mit zu Aufträgen kommen sollte, damit sie sich sicher sein konnten, dass er vertrauenswürdig war.

Ich hoffte, dass es wirklich nur ein paar Tage waren, denn umso länger wir brauchten, desto länger blieb Hailie in Jaden's Gewalt und in der Zeit konnte er auch mit ihr anstellen, was er wollte. Vor lauter Wut bildete sich eine Gänsehaut auf meinem Körper und meine Hände ballten sich zu Fäusten. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was er mit ihr machte, aber wie gesagt brauchte ich das auch gar nicht, denn ich war mir auch so ganz sicher zu wissen, was er machte. Das würde dieser Bastard alles zurückbekommen, wenn ich ihn endlich hatte!

Bevor ich mein Handy wieder wegsteckte, antwortete ich Chris kurz, dass er gucken sollte alles gut mitzumachen und bloß keine unüberlegten Dinger zu drehen. Außerdem wies ich ihn darauf hin, dass es besser war, wenn er die Chatverläufe immer schnell löschte, sodass Jaden nichts lesen konnte, selbst wenn er versuchen sollte, Chris' Handy auszuspionieren.

Noch eine Weile schaute ich irgendetwas im Fernsehen, bevor ich ihn dann aber ausschaltete und nach oben lief, um schnell zu duschen und mich dann schlafen zu legen. Wieder hatte ich das selbe Problem, wie die letzten Nächte auch. Das Einschlafen fiel mir unglaublich schwer, doch nach einer ganzen Weile schaffte ich es dann doch.


*Hailie Pov*
Die ganzen letzten Tage über passierte zum Glück nichts. Ich bekam immer wieder ein wenig zu Essen von den Jungs und auch was zu trinken, jedoch konnte ich nicht wirklich schlafen, da die Matratze einfach so unbequem war und man darauf gar nicht wirklich schlafen konnte. Ein wenig schlapp fühlte ich mich deshalb schon. Mittlerweile hatte ich jegliches Zeitgefühl verloren. Das einzige, woran ich mich orientieren konnte, ob gerade Tag oder Nacht war, war das schwache Licht, das durch ein paar Ritzen in diesen Bunker fiel oder eben auch nicht und ob jemand reinkam oder nicht, denn Nachts schliefen nun mal alle, da kam keiner rein.

Irgendwann trat jemand in das Zimmer und stieg die Treppen zu mir herab. Ich wusste nicht wer das war, das konnte man in diesem Raum einfach nicht erkennen. "Komm mit", befahl mir eine raue Stimme, die ich dann jedoch ganz eindeutig Jaden zuordnen konnte. Oh nein, was hatte er jetzt schon wieder mit mir vor? Wollte er seinen Spaß haben oder was machte er? Ich konnte gar nicht weiter nachdenken, da er mich schon mit nach oben zog und ich wie immer nur die Treppe hinter ihm her stolperte. Als wir oben ankamen erkannte ich, dass es draußen bereits dunkel war, was mich etwas wunderte, denn normalerweise kam zu dieser Zeit dann doch schon keiner mehr zu mir nach unten, also was wollte Jaden?

Er zog mich einfach mit, ohne etwas zu sagen, bis zu einem Raum, den ich nicht kannte. Gut, ich kannte eh nur zwei Zimmer in diesem Haus. Das Kellerloch und Jaden's Zimmer. Als er die Tür öffnete sah man, dass es recht klein und nicht wirklich gemütlich war. In dem Raum standen keine Möbel und der Boden sowie die Wände waren kahl, also nur Beton. Außer einer Deckenlampe befand sich dort nichts weiter drin. Er schubste mich in den Raum, sodass ich stolperte und unsanft auf den Knien landete. Die Eisenkette, über die ich gestolpert war, war mir bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht aufgefallen. Jaden hob sie auf und befestigte das Ende an meinem Fußgelenk. Den Schlüssel dafür verstaute er in seiner Hosentasche und verließ ohne ein weiteres Wort zu sagen das Zimmer.

Das war's. So kam ich hier niemals raus. Er hatte den Schlüssel für dieses Eisending an meinem Fuß und ohne den konnte mich auch keiner befreien, es sei denn ich würde meinen Fuß abhacken. Ich wusste nicht, ob er die Türe abgeschlossen hatte, aber das war auch recht egal, denn die Kette war eindeutig zu Kurz um damit bis zur Tür zu kommen. Seufzend kauerte ich mich in einer Ecke zusammen und vergrub meinen Kopf in meinen Beinen. Schlafen konnte ich so nicht und somit wusste ich jetzt schon, dass ich wahrscheinlich die ganze Nacht wachliegen würde.

Wo war ich hier nur hineingeraten? Das alles hatte nur wegen Jason angefangen. Wegen ihm saß ich nun hier gefesselt bei einem Kriminellen, der auch noch ganz anderes von mir wollte, als nur Jason anlocken und musste gucken wie ich klarkam, was ich nun mal gar nicht tat. Zugegeben hatte ich beschissene Angst und war dazu noch alleine und wie gesagt hatte ich das nur Jason zu verdanken und trotzdem, so dämlich das auch klang, konnte ich so sauer auf ihn sein wie ich wollte, hassen konnte ich ihn dafür nicht, auch wenn ich das vielleicht sollte. Es ging einfach nicht.

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