Für mehr als ihm lieb war? Das klang gut. Das klang so richtig verdammt gut. Nicht, dass er es so meinen würde, wie ich es verstand, aber dennoch machte es mich glücklich zu wissen, dass nicht nur er mir geholfen hatte, sondern dass auch ich ihm helfen konnte. Es freute mich einfach. Er lächelte scheu und errötete, als hätte er gerade etwas gesagt, was nicht unbedingt geplant war. Zaghaft lächelte ich zurück und schlug die Augen nieder.
Es war mir unbegreiflich, wie dreiundzwanzig Stunden so schnell hatten vergehen können. Ich würde sein Lächeln vwrmissen und seine klugen Kommentare oder sein wuscheliges Haar.
"Meinst du, wir sehen uns jemals wieder?", fragte ich bekümmert und wagte nicht, ihn anzusehen. Gespannt wartete ich seine Antwort ab, nicht ganz sicher, ob ich sie überhaupt hören wollte. Erstaunen lag in seinem Blick, als er sich zu mir wandte und ungläubig stammelte: "Das würdest du wollen?" Einen Moment dachte ich, er machte einen Scherz und lachte verlegen, doch als ich bemerkte, dass es ihm ernst war, verstummte ich.
"Ähm", machte ich, unschlüssig, was ich sagen oder tun sollte, "Das würde ich schon ziemlich gerne. Du hast mir gewissermaßen das Leben gerettet. Deinetwegen habe ich nicht nur den Flug erwischt, sondern auch den Flug überlebt."
Amüsiertes Funkeln in seinen Augen. "Ich fragte mich nur, was ein verlorenes, kleines Mädchen heulend in der Mitte der Flughafenhalle macht, und dann habe ich mir den Rest irgendwie eingebrockt."
Beleidigt schob ich die Unterlippe vor und verschränkte die Arme vor der Brust: "Ich hätte dir meine Handynummer gegeben, Zayn, ich hätte es wirklich gemacht, aber dieser Satz hat es ein bisschen versaut und ich muss das noch einmal ernsthaft überdenken."
Seine Augen weiteten sich und er sprach schnell, als er mir sein iPhone unter die Nase hielt und es -nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen- entsperrte: "Dann trag bitte deine Nummer ein. Bittebittebitte. Du darfst sogar den Kontaktnamen aussuchen, wenn du auf sowas stehst."
Ich kicherte und tippte meine Nummer in das dafür vorgesehene Feld, dann überlegte ich, welchen Namen ich meinem Kontakt geben sollte. Zögerlich füllte ich es mit Casey Elisabeth Thompson aus und hoffte inständig, dass er begriff, wie sehr es mich gerührt hatte, dass er meinen vollen Namen kannte. Zum Glück erhellte ein breites Lächeln sein Gesicht, als er es sah und er klemmte verlegen die Zunge zwischen seine Zähne, wie er es immer tat.
"Casey Elisabeth Thompson. Ich muss wirklich gestehen: Ich fand jede Sekunde mit dir höchst interessant." Höchst interessant. Mein Puls stieg an und ich fühlte, wie meine Wangen zu glühen begannen. Oh mein Gott. Höchst interessant. Wenn ich doch nur wüsste, was das zu bedeuten hatte. Dieser Junge war durch und durch eine Herausforderung; niemals konnte man sicher sein, was er dachte, was in seinem hübschen Kopf vorging. Ich beschloss, die Sache mit Humor zu sehen und nicht zu Ernst zu nehmen.
"Interessant? Interessant fand ich nur die Tatsache, dass du Disorder Love Will Tear Us Apart vorziehst", ich runzelte die Stirn, als ich daran zurückdachte, wie er mir gestanden hatte, dass Disorder sein Lieblingslied von Joy Division war, "Ich kann es immer noch kaum fassen, ich hätte dich nie als diesen Typen eingeschätzt! Wirklich, Zayn."
"Welchen Typen denn bitte? Meinst du das ernst? Komm schon, Casey, wir haben das schon am Anfang ausdiskutiert, wir wissen beide ganz genau, welcher der bessere Song ist."
"Wissen wir das?", fragte ich spöttisch und biss mir auf die Unterlippe, um nicht zu lachen.
"Ja, das haben wir von Anfang an beschlossen und ich dachte, du hättest es jetzt verstanden: Disorder ist das bessere Lied von Joy Division wird es auch immer sein. Punkt."
"Du bist doof", maulte ich und konnte das Grinsen, das sich auf mein Gesicht stahl, kaum noch verbergen. Es war aber auch zu süß, wie er versuchte, mir seinen Standpunkt klarzumachen, der selbstverständlich vollkommen falsch war. Seine Wangen waren gerötet und die Augenringe fielen nun kaum mehr auf, er sah gleich viel jünger aus. Die Bartstoppeln sahen so rau und kratzig aus ... Wie sie sich wohl auf meinen Lippen anfühlten ...?
Wieder zwang ich mich, "Süße" zu bedenken, und schüttelte den Kopf, als könnte ich so den Gedanken aus meinem Hirn vertreiben. Natürlich funktionierte es nicht. Aber was konnte ich schon dafür, wenn er einfach so vollkommen makellos war, dass es unmöglich erschien, sich nicht Hals über Kopf in ihn zu verlieben. Und bei jedem kleinen Lächeln von seiner Seite und mit jedem Wort, dass er sagte, fühlte es sich noch ein Stück echter an.
Das Flugzeug flog eine seltsame Kurve und mein Herz setzte für einen Schlag aus. War das jetzt der Landeanflug? Jetzt schon? Automatisch fand seine Hand meine und er hielt sie so fest, dass ich nicht einmal meine Finger rühren konnte. "Danke", formte ich mit den Lippen und er winkte ab. Wackelnd sanken wir immer weiter und flogen einige Schleifen am Himmel.
Zayn erklärte mir, dass der Pilot das tat, um die Zeit zu vertreiben, bis eine Landebahn am Flughafen anflugbereit war. Oder so. Ich verstand es nicht wirklich, da ich ein schrilles, monotones Piepen in meinem rechten Ohr hörte und mir das Herz bis zum Hals schlug. Aufgeregt quetschte ich seine Hand und atmete auf seine Anweisungen hin tief ein und aus, immer im Rhythmus.
"Atmen nicht vergessen", zwinkerte er und ließ mich für einen Moment aus den Augen, um die Aussicht draußen zu genießen. Wir tauchten durch die Wolkenschicht hindurch ab in eine neue Welt.
(Nues Cover weil ich beschlossen habe dass Schwarz Weiß alles schöner aussieht! Ich weiß, dass es nicht viel ist, aber I dont give a fuck ♡ Liebe euch mehr als alles andere hehe)
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23 Stunden - {zayn malik a.u.}
FanfictionWas tut man, wenn die Liebe seines Lebens neben einem im Flugzeug sitzt und man nur 23 Stunden hat, um sie von sich zu überzeugen...?