Konfrontiert

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"Ich höre, wie ihr lacht", sagte Jack, sich mürrisch die Wange reibend, während die Vier auf dem Weg zu ihren Freunden waren. Die Slytherins saßen normalerweise in dem Wagon, in dem keine Abteile, sondern offene Sitzgruppen waren.

Astrid, die in einer Viererecke mit den Zwillingen, Raffnuss und Taffnuss, und dem Schlägertypen Rotzbacke saß, hörte Jack schon von weitem. Der Abdruck von der Schiebetür war immer noch deutlich an seiner Wange zu sehen.

"Na? Hast du wieder deine Klappe nicht halten können?", fragte sie und zog eine Augenbraue hoch. Ihr Haar war zu einem Zopf geflochten, der ihr über ihrer Schulter lag, ihr Pony hing ihr ein wenig über dem linken Auge.
Das Rechte allerdings funkelte in Neugierde und Spott.

"Wie kommst du darauf? Ich, Jack Frost, bin doch bekannt für meine zurückhaltende Art", meinte er schnaubend und ließ sich auf eine Sitzbank fallen. Flynn, Aladdin und Naveen konnten ihr Lachen nicht mehr halten.
"Alter, die kleine Gryffindor hat dich echt auflaufen lassen", brachte Flynn, Jacks bester Freund, heraus. Durch sein Gelächter konnte man den Siebtklässler kaum verstehen.

Astrid rollte mit den Augen. Sie konnte nicht verstehen, wieso Jungs sich so dämlich verhielten, wenn sie verknallt waren.
"Du könntest ihr auch einfach mal sagen, dass du auf sie stehst. Das würde dir eine Menge Blaue Flecken ersparen. Obwohl...bei Dun'Broch bin ich mir da doch nicht so ganz sicher", gab sie zu bedenken und schob sich ein Stück Kürbispastete in den Mund, die sie vom Servierwagen gekauft hatte. Rotzbacke hatte sie ihr bezahlen wollen, aber auf eine solche Anmache stand die unabhängige Slytherin nicht. Schon gar nicht in so plumper Weise, wie sie von ihrem Jahrgangskameraden zu erwarten war.

Jacks Kopf wurde rot, als er seiner Mitschülerin einen tödlichen Blick zuwarf.
"Ich steh nicht auf dieses Gör", zischte er. Der Griff um seinen Stab wurde fester, die Luft um ihn herum merklich kühler.
"Junge, beruhig dich, sonst frierst du uns noch ein", sagte Aladdin besorgt und legte seinem Kumpel eine Hand auf die Schulter. Jack sah ihn verwirrt an, worauf hin Aladdin auf die Fensterscheibe deutete.
Reif kroch das Glas hoch.

"Wenn ich nicht wüsste, dass du das warst, würde ich glauben, dass Dementoren in der Nähe sind, man", murmelte Taffnuss, der sich fröstelnd die Arme um den Körper schlang.

Schnell lehnte Jack den Stab an die Zugwand und ließ ihn dann los. "Sorry", nuschelte er entschuldigend. Mit seinen Eiskräften war Jack geboren worden. Er wusste nicht, wieso er sie hatte, aber er wusste genau, dass sie großer Macht entsprangen und dass ihm größeres bestimmt war.
Deshalb war er auch so schrecklich arrogant.

Astrid schüttelte wieder den Kopf. "Dafür, dass du sie scheinbar nicht magst, investierst du ganz schön viel Zeit in dieses Mädchen", sagte sie ruhig und nahm noch einen Bissen ihres Snacks. Ihr schien die Kälte absolut nichts auszumachen. Machmal vermutete Jack, sie habe selbst ein Herz aus Eis. Sich so verhalten tat sie jedenfalls meistens.

Jack schnaubte. "Ach was, es macht nur Spaß zu sehen, wie ihr Gesicht die selbe Farbe annimmt, wie ihr lächerliches Haar", sagte er hochmütig und lehnte sich lässig im Sitz zurück. Alle außer Astrid lachten.

Sie hatte nichts gegen Merida. Im Gegenteil, sie fand das wilde Gryffindormädchen sogar symphatisch. Nach ein paar Jahren waren sie Freunde geworden und Astrid genoss es, mit ihr Zeit zu verbringen, da es mir ihr niemals langweilig war.
Und irgendwie hatte sie auch im Gefühl, dass Jack für Merida mehr empfand, als bloße Abscheu.

Sie zuckte mit den Schultern.

"Wie du meinst. Deine Haltung und dein Blick verändern sich trotzdem immer, wenn sie in der Nähe ist", sagte Astrid. Auf ihrem Gesicht breitete sich ein zufriedenes Lächeln aus, bevor sie sich wieder ein Stück Kürbispastete in den Mund schob, den Blick weiterhin fest auf Jack gerichtet.

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