Im Anwesen roch es fantastisch, denn Elinor war gerade dabei, mit den Jungs in der Küche Plätzchen zu backen. Ihre Kekse waren berühmt und sehr beliebt unter Meridas Freunden. Jedes Mal, wenn sie zu Weihnachten weg war, brachte sie ihnen eine Dose voll davon mit und sie hielten meist nicht länger, als zwei Tage.
Fergus saß in seinem großen Sessel, seine beiden irischen Wolfshunde lagen zu seinen Füßen vor dem Karmin. Ganz geschäftig las er in seiner Zeitung, als die Hogwrtsschüler ins große Wohnzimmer kamen.
"Guten Tag, Sir!", begrüßte ihn Hicks freundlich und breit lächelnd. Fergus war immerhin beinahe schon ein zweiter Vater für ihn. Das war kein Wunder, denn Hicks Vater Haudrauf war mit ihm gut befreundet. Aber da sie sich nicht mehr so oft sahen, seit Haudrauf so großen Erfolg hatte, wurde es schon mehr oder weniger eine Besonderheit, dass Hicks mal zu Besuch kam. Rapunzels Anwesen war schließlich sehr viel näher an seinem Zuhause.
"Hicks, du kleiner Draufgänger, wie gehts Ohnezahn?", fragte Fergus mit seiner gewohnt dröhnenden Stimme und faltete die Zeitung sorgsam zusammen.
"Dem geht's gut. So lange ich weg bin, ist er in einem Drachenreservat", sagte der Ravenclaw lässig. Jack sah seinen Kumpel verständnislos an. "Ohnezahn? Was ist ein Ohnezahn?", fragte er ihn."Ohnezahn ist Hicks' Nachtschatten. Ein sehr seltener Drache", berichtete Rapunzel strahlend, da sie natürlich von der Riesenechse wusste. Nicht selten war es vorgekommen, dass die beiden einen Flug über ihre Grundstücke gewagt hatten und neue Orte entdeckten, einfach weil es so viel Spaß machte.
"Du hast einen eigenen Drachen?", fragte Astrid ihn geschockt. Unwillkürlich sank Hicks ein wenig in sich zusammen. Er hatte ganz vergessen, dieses kleine Detail seiner festen Freundin zu erzählen und nun wusste er eines sicher: Das würde ein Nachspiel haben. Und da passierte es auch schon, die Slytherin boxte ihm mit voller Wucht gegen seinen Oberarm, sodass er ein paar Schritte nach vorne stolperte. "Au!", beschwerte er sich laut und rieb sich seinen Arm.
Merida grinste. "Tja, das hast du dir selbst zuzuschreiben!", sagte die Gryffindor amüsiert."So, Leute. Wir sollten uns mal um die Zimmer kümmern. Wir haben nicht genug Zimmer, um euch alle einzeln unterzubringen, also müssen ein paar von euch wohl oder übel zu zweit schlafen", sagte der Rotschopf schließlich.
Ihr Gesichtsausdruck wurde augenblicklich ein wenig grummeliger, als sie merkte, dass Astrid, Hicks, Eugene und Rapunzel sich bereits so wissend ansahen. "Scheinbar ist das nicht mal ein Problem", meinte sie dann angesäuert. Dann drehte sie sich aber zu Jack. "Du hast dann den Luxus, ein Einzelzimmer zu kriegen", verkündete sie ihm lächelnd. Innerlich wurde sie aber merklich nervös, denn sie wusste, dass das Einzelzimmer direkt neben ihrem lag. Wie das wohl sein würde, direkt neben seinem Zimmer zu schlafen? Ihr graute es schon vor dem Morgen, da sie nach dem Aufwachen immer aussah, wie eine wandernde Leiche.Jack lächelte Merida nur an. "Find ich gut", sagte er, um sie aus ihren Tagträumen ein wenig zu wecken. Verlegen kratzte sie sich im Nacken und räusperte sich dann. "Gut gut, dann bringe ich euch mal in eure Zimmer." Eilig ging sie voran in den Flur und ging die Treppen hinauf. Das Anwesen war wirklich schön. Es bestand hauptsächlich aus Holzverkleidungen und Decken und sah sehr rustikal aus. Alles in Allem sehr heimelig und gemütlich.
Im selben Stil waren natürlich auch die Gästezimmer gestaltet. Da die Pärchen so oder so zusammen ein Zimmer nahmen, verteilte sie ihnen gleich die beiden Gästezimmer, in denen die Himmelbetten standen. Wieso auch nicht, so hielt man wenigstens nicht unnötig was auf.
"Wenn ihr es tut, seid aber leise klar? Mein Schlaf ist mir heilig!", sagte Jack dann frech und streckte Eugene und Hicks die Zunge heraus. Die beiden verdrehten die Augen und verschwanden dann in ihren Zimmern mit Rapunzel und Astrid.Jacks Zimmer war ein wenig kleiner, aber nicht weniger gemütlich. Ein kleiner Karmin loderte vor einem roten Sofa, das Bett war eher rustikal und grob gebaut, sah aber wirklich bequem aus. Das Fenster war auf den Garten gerichtet und zeigte die wundervolle, verschneite Landschaft Schottlands und den toll geschmückten Weihnachtsbaum.
"Ich hoffe, das ist für dich okay. Ist nicht so groß, wie die anderen Zimmer, aber ich finde es trotzdem gemütlich", sagte Merida kleinlaut. Es war ungewohnt, sie so zu sehen, da sie ja sonst ein solche Haudegen war und mit Worten töten konnte.
"Es ist alles perfekt", sagte Jack schmunzelnd. "Auch wenn ich es besser finden würde, wenn wir uns auch ein Zimmer teilen könnten!" Jack grinste sein berühmtes schiefes grinsen, während Meridas Gesicht allmählich die Farbe ihrer Haare annahm.Jack lachte leise in sich hinein. "Keine Sorge, das war nicht ernst gemeint", sagte er beruhigend und streichelte der wilden Gryffindor sanft über den Kopf. "Hm... dein Haar ist sehr viel weicher, als es aussieht"; sagte er nachdenklich, ohne das streicheln nur im geringsten einzustellen.
"Man will es nicht glauben... aber ich wasche sie tatsächlich", sagte Merida immer noch knallrot im Gesicht, was Jack erneut zum grinsen brachte.
"Ich habe dich vermisst, weißt du das?", murmelte er leise.
Meridas Herz klopfte immer lauter in ihrer Brust. Sie fürchtete schon, dass er es hören könnte.
"Ich dich... auch", gestand sie ihm dann eben so leise ein.
Bildete sie sich das ein, oder kam er immer näher? Ihr Mund wurde ganz trocken vor Aufregung. Er kam näher! Und schließlich.... spürte sie weiche, kühle Lippen auf ihren.
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That's Hogwarts
FanfictionEs ist Meridas fünftes Schuljahr und es kommen Probleme auf sie zu. Nicht nur, dass Nervensäge Jack Frost, der dem rothaarigen Gryffindormädchen seit dem ersten Tag auf den Geist geht, die wilde Gryffindor immer wieder in Verlegenheit bringen muss...