Gründe

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Jack hatte sich vorgenommen, direkt nach dem Unterricht mit Merida zu reden. Nachdem er seine Zunge wieder von seinem Gaumen lösen konnte, wollte er zu der rothaarigen Gryffindor, doch bevor er sie hatte erreichen können, sprang ihm Astrid in den Weg.

"Hey, was soll das?", fragte er ein wenig lauter als geplant und wollte an ihr vorbei, doch egal, in welche Richtung er sich drehen wollte, Astrid hinderte ihn am Fortkommen.

"Keine Ahnung, ich soll dich aufhalten, dass Mer Zeit hat, abzuhauen", sagte sie schulterzuckend und drückte ihn von der Tür weg. Energisch schubste Jack seine Klassenkameradin aus dem Weg, die ein wenig überrascht zur Seite stolperte.

"Alter, das wird noch Folgen haben", murmelte sie mehr zu sich selbst, als zu wem anders. Rotzbacke kam sofort angerannt. "Alles in Ordnung, hast du dich verletzt, Baby?", fragte er und sah sie besorgt an.

Astrid schlug ihm darauf hin ins Gesicht. Dann packte sie ihn an der Kravatte und zog ihn an sich ran.
"Nenn mich nicht noch mal Baby, ist das klar?!", knurrte sie, dann stieß sie ihn von sich und verließ mit hoch in die Luft gerecktem Kopf das Klassenzimmer.

"Alter, langsam solltest du doch wissen, dass die zu viel Anspruch für dich hat. Du kannst ja nicht mal Wingardium Leviosa richtig aussprechen", meinte Taffnuss grinsend und schüttelte den Kopf.

"Genau. Such dir eine mit genau so wenig Hirn wie du es hast", stimmte Raffnuss, seine Zwillingsschwester ihm zu.
"Wie wär es mir dir?", fragte Rotzbacke grinsend und wackelte mit den Brauen.

Als Raffnuss gefolgt vom lachenden Taffnuss und einem leicht besorgt guckenden Fischbein das Klassenzimmer verließ, saß Rotzbacke auf dem Boden und hielt sich leise wimmernd seine blutende Nase.

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Es wurde draußen schon langsam ein wenig kälter. Die Blätter veränderten allmählich ihre Farbe und raschelten im Wind, der an diesem sonnigen Oktobertag über die Lande wehte. 

Jacks Stimmung passte überhaupt nicht zum vergleichsweise fröhlichen und guten Wetter. Meridas Augen gingen ihm nicht aus dem Kopf. Gerötet, geschwollen. Als hätte sie die letzten Wochen nichts anderes getan, als zu weinen.

Er saß im Geäst einer Weide nahe des Sees, in seinen Armen sein Stab, mit dem er hier her geflogen war. Er hatte eine lange Zeit damit verbracht nach der Gryffindor zu suchen, aber niemand wollte ihm Auskunft erteilen, wo sie zu finden sei. Nicht einmal Rapunzel...

"Hey, Jack!", rief jemand vom Fuß des Baumes. "Was machst du da oben?"
Elsa stand dort. Sie trug ihr Haar wie gewöhnlich zu einem geflochtenen Zopf, der an der Seite hinunter hing und statt ihrer Uniform hatte sie einen blauen Rock, ein weißes Shirt und darüber eine kurze Strickjacke. Da es sonst zu kalt war, hatte sie unter ihrem Rock noch eine schwarze Strumpfhose an.

"Nachdenken", rief Jack ihr zu.
"Stör' ich?", fragte sie. Jack schüttelte den Kopf.

Elsa lächelte, dann kam sie mit einem Wink ihres Zauberstabes zu Jack nach oben auf den Baum, setzte sich neben ihn und legte ihren Kopf schief.

"Möchtest du darüber reden?", fragte sie.
Jack schüttelte den Kopf.
"Ich glaube, Merida vermisst dich", sagte Elsa ungefragt und wackelte ein wenig mit ihren Füßen.
Jack hob seinen Kopf und sah sie verwirrt an.
"Naja, sie ist seit längerem deprimiert und ich hab euch länger nicht zusammen gesehen. Jetzt ist sie wütend und aufbrausend... Sie vermisst dich", erklärte sie.

"Und warum verhindert sie dann, dass ich mit ihr rede?", fragte er skeptisch.
Elsa kicherte.
"Dummerchen. Sie macht jetzt die Unnahbare. Du hast sie vernachlässigt und das für zwei Wochen. Jetzt ist sie beleidigt und möchte dir zeigen, dass sie es nicht nötig hat, dir hinter her zu laufen. Das musst jetzt du machen", sie lächelte ihren Kumpel breit an.

"Warum bist du überhaupt auf Abstand gegangen? Ich dachte, du hast sie so gerne", fragte Elsa nun doch neugierig. Ihre Brauen waren besorgt nach oben gezogen.

"Das kann ich nicht sagen. Sonst passiert was schlimmes", murmelte Jack.
Elsa machte eine abfällige Handbewegung.
"Quatsch...los, erzähl", sagte sie. Doch Jack schüttelte den Kopf.
"Ich kann nicht. Ich mache das, um sie zu schützen. Das ist alles, was ich sagen kann. Wenn ich es dir erzähle, bringe ich Merida in große Gefahr. Es ist leichter, wenn sie nichts mehr mit mir zu tun hat."

Diese Worte machten Elsa stutzig. "Sie wird bedroht?", fragte sie leise. In ihrer Stimme schwang große Sorge mir.

"Nein. Ich werde bedroht. Wenn ich es erzähle, muss Mer dafür bezahlen. Und das kann ich nicht zulassen. Dazu...dazu...", Jack stockte und sah auf seine Füße, die über dem Boden baumelten.

"Dazu was?", fragte sie.

"Dazu liebe ich sie zu sehr", nuschelte Jack leise und ohne aufzugucken.

Elsa fing an zu quieken, dann drückte er Jack so fest, dass er Angst bekam, seine Rippen würden pulverisiert werden.
"Elsa...ich krieg...keine...Luft mehr", keuchte er atemlos.

Grinsend ließ Elsa ihn dann los und wackelte auf dem Baum hin und her.

"Oh mein Gott, wenn sie das hört!", quietschte sie vor Freude, aber Jack hielt ihr den Mund zu.

"Nein!", meinte er bestimmt. "Elsa, bitte. Sie darf das nicht wissen, bis das alles hier vorbei ist, okay? Je weniger ich mit ihr zu tun habe, desto besser!"
Elsas blaue Augen sahen ihn weit aufgerissen an. Dann nickte sie.

Jack nahm seine Hand von ihrem Mund und wischte sie angewidert an seiner Hose ab.
"Ew, du hast mich angeleckt", sagte er mit einer Grimasse. Elsa zuckte nur entschuldigend mit ihren Schultern.

"Bist du sicher, dass du nicht übertreibst? Ich meine... Wer ist so mächtig, dass er einer Schülerin in Hogwarts ein Leid zufügen kann?", fragte Elsa mit leiser Stimme, als sie sich eine Weile lang angeschwiegen hatten.

"Jeder, der Zugang zu Hogwarts und einem Zauberstab, einem Messer oder auch nur einem Stein hat, ist so mächtig", murmelte Jack.

"Und hier ist schon vieles mit Schülern passiert. Arielle, Hicks, Tiana und Naveen sind immerhin auch schon schlimme Dinge passiert."

Elsa runzelte die Stirn.

"Tiana und Naveen? Was ist mit ihnen passiert?", fragte sie.

Jack hob den Kopf und sah ihr in die Augen. Sein Blick war todernst und seine Stimme unheilvoller als die Präsenz eines Dementors.

"Sie wurden in Frösche verwandelt."

That's HogwartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt