Als Jack aufwachte, registrierte er erst gar nicht, dass er die Augen aufgeschlagen hatte. Ob sie nun geschlossen waren oder ob er sie geöffnet hatte, es machte keinen Unterschied.
Es war beides genau gleich schwarz.
Mühsam richtete er sich auf, was er aber sofort wieder bereute. Ein stechender Schmerz machte sich in seinem Kopf bemerkbar. Stöhnend fasste sich Jack an den Kopf.
Eine fette Beule. Irgendwer schien ihm zuvor mit einer Keule eins übergebraten zu haben.
"Oh, Jack, wie erfreulich, du bist aufgewacht", hörte er eine sanfte, tiefe Stimme. Leider war das Gemüt der Person, der die Stimme gehörte, weniger sanft.
"Professor Pitch?", fragte Jack, die Stirn verwirrt gerunzelt.
"Ach du Gott, ein Blitzmerker", man konnte den Sarkasmus in seiner Stimme beinahe zu Boden tropfen hören. Es wurde allmählich heller um Jack herum. Das schummrige Licht einer einzelnen Kerze erhellte den Raum ein kleines bisschen.
Der Professor stand in einer Ecke des Raumes, die Hände hinter dem Rücken gefaltet und den Mund zu einem triumphierenden Grinsen verzogen.
"Was wollen Sie?" Jacks Geduld war nicht besonders groß. Schon gar nicht, wenn man ihn niederschlug und einfach entführte. Suchend sah er sich nach seinem Stab um. Nicht einmal sein Zauberstab war irgendwo."Suchst du das hier?", fragte Pitch höhnisch und wedelte mit Jacks Zauberstab in der Luft herum. "Ziemlich billig, findest du nicht auch? Buchenholz, also ich meine, mal im Ernst, hättest du dir nicht einen besseren aussuchen können? Und dann noch Einhornhaar, als würdest du mit Wattebäuschen um dich werfen. Versprüht er auch Glitzer?", sagte er schnaubend und schaute abwertend lachend auf den immer noch am Boden liegenden Jack hinab.
"Ach ja, und den hier nicht zu vergessen", Pitch wedelte einmal mit seiner Hand. Aus einer Wolke von schwarzem Staub erschien Jacks Hirtenstab. Der Professor griff nach ihm. "Die wahre Quelle deiner Kraft. Geboren mit der Fähigkeit jeden einzufrieren, den du willst. Und zu fliegen, ich meine, wer kann das von sich sagen?", sagte Pitch beeindruckt und schritt auf Jack zu.
"Du und ich, wir könnten gemeinsam die Welt beherrschen", rief er, wobei er die Hände und den Stab preisend zur Decke riss. Jack funkelte ihn nur an.
"Wieso sollte ich da mitmachen?", knurrte er wütend. "Sie haben nichts weiter vor, als Angst und Schrecken zu verbreiten!"Pitch lachte spottend auf. "Oh ja, und ich bin auch schon dabei. Die Stimme des kleinen Gryffindormädchens... bezaubernder Gesang, wirklich. Oder dieser Bengel..Dieser Hicks Haddock... Es war so schön zu sehen, wie er versteinert in dem Gang stand, unfähig nur noch ein nerviges, kleines Wort zu sagen", bei jedem Wort wurde Pitchs Grinsen breiter und fieser.
Seine Kopfschmerzen vergessend sprang Jack wütend auf. "Machen Sie das rückgängig!", rief er wütend und stürmte auf den großen Professor zu. Der verdrehte die Augen und ließ den Slytherin mit einer Bewegung seiner Hand gegen die nächste Wand schlagen.
"Wie bedauerlich. Ich hätte erwartet, mit dir könne man reden. Du würdest mich verstehen und dich meiner Sache anschließen. Du bist ein mächtiger Zauberer, Jack. Reinblütig, Slytherin und dann auch noch in Besitz solch großer Fähigkeiten", schnaubend warf Pitch Jacks Zauberstab und den langen HIrtenstab vor seine Füße.
Gerade als der Slytherin ihn greifen wollte, packte eine Hand aus schwarzem Sand Jacks Hals und drückte ihn gegen die Mauer.
"Also, hör gut zu, Frost", sagte Pitch mit bedrohlicher Stimme. Er schritt weiter auf den Jungen zu, bis er direkt vor ihm stand, das Gesicht wütend verzerrt ganz nah vor seinem.
"Wenn du dich mir schon nicht anschließt, kommst du mir wenigstens nicht in die Quere, klar?! Du wirst niemandem sagen, was du hier erlebt hast, was ich eigentlich für Absichten habe und was ich von dir gefordert habe oder ich schwöre dir, dein Leben wird die Hölle", funkelte Pitch.
Neben seinem Gesicht tauchte eine Wolke schwarzen Staubes auf, in der eine Vision erschien.
Es war Merida. Sie schlief ruhig in ihrem Schlafsaal in Gryffindor. Verzweiflung machte sich in Jacks Augen breit.
Pitch grinste diablolisch. "Oh ja, Frost. Das kleine Halbblut wird am meisten leiden, wenn du mich verrätst. Ich werde sie quälen, also würde ich dir raten, die Füße still zu halten", Pitch richtete sich auf. Seine Augen glühten durch die Dunkelheit als er sich rückwärts bewegte.
"Denk an meine Worte, Jack", hallte es in den dunkeln Raum noch nach, bevor ein Windhauch die Kerze auspustete und Jack losgelassen wurde. Er hustete, als er wieder Luft bekam, rieb sich den Hals keuchend.
Als er seinen Zauber- und Hirtenstab wieder hatte, machte er mit Lumos Licht, suchte einen Ausgang und fand sich im Kerker wieder. Aufgewühlt lief er in seinen Gemeinschaftsraum, hoffend, Blackbeard würde ihn nicht entdecken und verschwand in seinem Schlafsaal.
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Meridas Augenringe reichten bis nach China. Sie saß beim Frühstück, allerdings hatte sie noch nichts angerührt, was auf ihrem Teller lag. Nicht einmal die Apfelspalten. Sie hatte die ganze Nacht kaum geschlafen. Und wenn sie mal geschlafen hatte, war sie von Albträumen wieder aufgewacht.
Astrid, die neben der Gryffindor saß, sah ähnlich aus. Ihre Augen waren noch geschwollen von den Tränen. Weder Merida noch Astrid waren es gewohnt, zu weinen. Im Gegenteil, sie weinten eigentlich nie.
Rapunzel kam in die Große Halle, gefolgt von Flynn und Elsa. Sie setzen sich zu ihren Freundinnen und starrten ebenso missmutig auf ihre Teller.
Hicks fehlte. Und das fiel jedem auf."Leute! LEUTE!", Vaiana kam angelaufen, völlig aufgeregt, das Gesicht verströmte Freude und Hoffnung. Die fünf Freunde am Tisch sahen ihre Mitschülerin an, als sei sie ein Alien.
"Ich hab großartige Neuigkeiten", sagte sie aufgeregt. "Madam Tanana und Professor Flora haben mir gesagt, dass Hicks wieder wird. Sobald sie die schuleigenen Alraunen groß genug gezogen haben, werden sie aus ihnen die Gegenmedizin machen und Hicks heilen!", sagte die Ravenclaw aufgeregt.
Auch sie war mit Hicks, Merida, Elsa und Rapunzel sehr gut befreundet. Hicks, Elsa und Rapunzel, weil sie ins selbe Haus gingen und Merida natürlich, weil Hicks und Rapunzel eng mit der Gryffindor waren. Als sich Vaiana und Merida das erste Mal gesehen haben, hatten sie sich schon toll verstanden. Für Vaiana war Merida ihr europäischer Doppelgänger.
In den Augen der fünf Schüler erwachte wieder etwas zum Leben. Rapunzel sprang sofort auf und umarmte ihre Klassenkameradin.
"Das ist großartig!", rief Astrid, die Merida anstrahlte. Auch sie fing an, vor Freude wieder ihre Energie wiederzuerlangen.Schnell sah sie sich in der Großen Halle um, um Jack von den tollen Neuigkeiten zuerzählen. Als sie ihn die Halle gerade betreten sah, sprang sie auf und lief auf ihn zu. "Jack! Jack, war-", sie hielt inne, als der Slytherin ihr einen kalten Blick zuwarf, sich dann wegdrehte und auf die andere Seite zum ursprünglichen Slytherintisch ging. Dort setze er sich zu Mavis, Naveen und Jim und fing an, mit ihnen zu reden. Von Merida hatte er sich demonstrativ weggedreht.
"Wa-", gab Merida fassungslos und leise von sich. Was sollte das denn jetzt? Er zeigte ihr die kalte Schulter. Hatte sie was falsch gemacht?
Sie konnte nichts mehr sagen, wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Er hatte doch gestern noch gesagt, er sei für sie da. Er hatte noch ihre Stirn geküsst. Und in Hogsmeade hatte er sie richtig auf die Lippen geküsst... Was sollte das jetzt?
Ein Gedanke, so giftig wie eine Trichternetzspinne, machte sich in ihrem Kopf breit und wollte nicht mehr weg gehen. Tränen sammelten sich in ihren Augen, denn sie wusste, der Gedanke wäre wahr!Er hat nur mit dir gespielt.
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That's Hogwarts
FanficEs ist Meridas fünftes Schuljahr und es kommen Probleme auf sie zu. Nicht nur, dass Nervensäge Jack Frost, der dem rothaarigen Gryffindormädchen seit dem ersten Tag auf den Geist geht, die wilde Gryffindor immer wieder in Verlegenheit bringen muss...