Boharm wirkte in dieser Jahreszeit ziemlich ruhig und träumerisch. Die Häuser sahen rustikal und heimelig aus. Die Vorgärten waren von Schnee kaum zu unterscheiden, wären da nicht die Lichterketten und die Weihnachtsdekoration, die überall an den Fassaden hingen oder auch die Gebüsche schmückten. Man konnte schon sagen, dass die Menschen hier das Weihnachtsfest sehr ernst nahmen.
Merida lebte mit ihrer Familie in einem recht großen Cottage abseits der anderen Häuser. Ein kleiner Wald schnitt sie von neugierigen Blicken ab, die gar nicht mal so selten waren, wie vielleicht angenommen. Nun, schließlich hatten sie ein Quidditchfeld hinter dem Haus und dort wurde im Sommer auch regelmäßig geübt. Ihre kleinen Brüder Hubert, Harris und Hamish waren auch schon fleißig am fliegen. Zwar kamen sie nicht mehr als einen halben Meter vom Boden weg, doch war kaum einer vor den wuselnden Ausgeburten Satans sicher. Seit sie die Kinderbesen zu ihrem Geburtstag erhalten hatten, waren sie kaum noch von ihnen wegzubekommen.Nun aber war Merida gar nicht danach, über ihre Brüder nachzudenken. Ihre Mom und Fergus schauten sie besorgt an. Sie waren jetzt bereits 20 Minuten lang zu Hause und noch immer hatte keiner etwas gesagt. Nachdem sich Mer in angenehmere Kleidung geworfen und ihre Mutter ihnen allen einen Tee gekocht hatte, saßen sie nun zu dritt vor dem Karminfeuer und schauten einander an.
"Nun... Merida, hör zu", begann schließlich Elinor und atemte tief durch. Sie verhielt sich ständig wie eine Lady. Immerhin war sie so erzogen worden. Auf der Lippe kaute sie nie und sie unterließ es auch, mit ihren Händen zu spielen. Ganz anders, als Merida wenn sie nervös war.
"Du bist aus einem bestimmten Grund früher nach Hause geschickt worden", erklärte sie und schaute zu Fergus. Dieser nickte ihr aufmunternd zu. So hatte die Rothaarige ihre Mom noch nie gesehen. So unsicher und klein...
"Merlin hat und von den Ergeignissen erzählt. Klar, immerhin sind wir deine Familie... Und wir haben uns entschlossen, dir von den Ereignissen dieser Nacht zu erzählen... dir alles zu erklären, verstehst du?" Merida nickte.
"Als dein Vater und ich frisch verheiratet waren...da fuhren wir nach Paris in die Flitterwochen. Eine wundervolle Stadt, voller Leben und romantischer Schwingungen. Jeden Tag haben wir viel erkundet und viel entdeckt. Eines Abends waren wir in einem wunderbaren Restaurant, sehr versteckt und geheim. Es waren kaum noch Menschen unterwegs, als wir gehen wollten. Fergus ging zum bezahlen noch zum Ober, während ich hinaus ging, um frische Luft zu schnappen." Meridas Mom atmete tief durch. Ihre Stimme fing leicht an zu flattern und zu stocken. Ihr schien das, was sie erzählen wollte, sehr schwer zu fallen.
"Es war stockfinster. Nur eine laterne erhellte den Weg und deswegen... habe ich ihn auch nicht kommen sehen. Ich spürte ein unangenehmes Pieksen in meinem Nacken und dann... naja, dann wurde ich ohnmächtig", Elinors Blick senkte sich auf ihre Hände, die sie im Schoß gefaltet hatte. Sanft legte Fergus seine große Hand auf ihre Schulter und richtete seinen Blick dann auf Merida."Als ich nach draußen kam", erzählte er, "war Elinor weg. Ich suchte sie verzweifelt überall, aber ich konnte sie nicht finden. Es war klar, dass sie entführt worden war. Ich lief natürlich sofort zur Polizei und die begannen, Hunde loszuschicken, die nach ihr suchen sollten. Als wir sie fanden... war sie nackt in einer Gasse, immer noch angeschlagen, aber sie kam langsam wieder zu sich."
Merida schaute zu ihrer Mom. Ihr gesamter Körper zitterte, als sie Elinors bebende Schultern entdeckte. Sie schien krampfhaft verhindern zu wollen, dass ihr die Tränen kamen.
"Oh Mama", wisperte ihre Tochter. Ohne zu zögern setzte sie sich zu ihr auf das andere Sofa und nahm ihre weinende Mutter in den Arm. Eine ganze Weile saßen sie so da. Schweigend.
So viel Leid hatte ihre Mom durchmachen müssen, so viel Schmerz. Mers Arme schlangen sich fester um die zierliche Frau."Aber...", begann Merida. "Mir wurde erzählt... dass du unter dem Imperiusfluch standest", versuchte sie leise und vorsichtig das Thema wieder anzusprechen. "Pitch sagte mir, dass er dich mit dem Fluch belegte, damit du dich nicht wehren kannst."
Elinors Kopf hob sich. Dann nickte sie.
"Ja, dass er das gesagt hat, wurde mir gesagt", gestand sie. "Und das ist auch der Punkt. Ich wurde nicht von Pitch vergewaltigt."Merida starrte ihre Mom fassungslos an. Das konnte doch unmöglich wahr sein! Immerhin waren es zu viele Zufälle! Zu viele Übereinstimmungen!
"Die Betäubung, die mir der Verbrecher gegeben hatte, war nicht stark genug. Nach einiger Zeit kam ich wieder zu mir, nur konnte ich mich nicht bewegen. Aber er hat ab und zu Dinge gemurmelt.. auf Französisch. Er war Franzose. Und Pitch ist keiner. Du kannst unmöglich seine Tochter sein!"Merida rührte sich immer noch nicht. Es war auf einmal alles so anders. Als wäre etwas in ihrem Körper gewesen, dass sie so viel schwerer gemacht hatte und auf einmal war es nun weg. Sie fühlte sich leicht, unbeschwert und .... ja, frei!
"Ich bin... nicht die Tochter von Pitch Black?", fragte sie leise.
"Nein, du kleiner Teufel. Du bist und bleibst mein Satansbraten!", strahlte Fergus sie an mit seinem breiten, freundlichen Lächeln.
Augenblicklich fiel Merida ihren beiden Eltern um den Hals, presste sich an sie und vergrub ihr Gesicht an der Brust ihres leiblichen Vaters.
Und für einen kurzen Augenblick schien alles so, als sei die Welt in Ordnung.
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That's Hogwarts
FanfictionEs ist Meridas fünftes Schuljahr und es kommen Probleme auf sie zu. Nicht nur, dass Nervensäge Jack Frost, der dem rothaarigen Gryffindormädchen seit dem ersten Tag auf den Geist geht, die wilde Gryffindor immer wieder in Verlegenheit bringen muss...