Spiel, Satz und Sieg

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Merida fand sich am Steinkreis wieder, von wo sie einen tollen Ausblick auf Grobians Hütte hatte. Er war Wildhüter und Lehrer für Pflege magischer Geschöpfe, was ihn zum Lieblingslehrer von Hicks machte. Generell war Grobian ein cooler Typ, aber darüber konnte Merida gerade keine Gedanken verschwenden.

Nein, sie musste Wut abbauen, die die Eifersucht in ihr hatte hochkochen lassen. "Accio Vogelscheuche", sagte sie, nachdem sie ihren ebenhölzernen Zauberstab gezogene hatte. Eine Strohpuppe in Menschengröße kam angeflogen und rammte sich selbst in den Boden vor einem der Molochiten.
Kaum stand sie dort, erlebte die arme Vogelscheue die wohl fürchterlichsten zehn Minuten ihres Daseins. Zaubersprüche ohne Ende, Flüche bis zum geht nicht mehr, alles bekam die unschuldige, menschenähnliche Puppe ab.

"Woah, was hat die arme Puppe dir denn getan, Prinzessin?", hörte Merida eine bekannte Stimme hinter sich. Blitzartig drehte sie sich um, rief "Levikorpus" und bewirkte, dass Jack, wie eine Fledermaus mit dem Kopf nach unten, in der Luft baumelte.

"Was ich dir getan habe, ist mir auch nicht so klar!", rief er strampelnd und sah die Gryffindor mit funkelnden Augen an. Nachdem Merida fluchtartig die Große Halle verlassen hatte, war Jack ihr gefolgt. Er konnte es nicht ändern, irgendwie fand er sie interessant. Und nun hing er in der Luft wie ein Wäschesack.

"Wir müssen für Verteidigung gegen die Dunkeln Künste eh gegen einander kämpfen. Und weil ich dich nicht aus deinem Flirt mit der Eisprinzessin und der Vampirlady rausreißen wollte, habe ich halt entschlossen, alleine zu üben", rechtfertigte Merida sich beleidigt und drehte sich weg.

"Aw, ist da jemand eifersüchtig?", fragte Jack grinsend und wackelte mit den Augenbrauen. "Finite Incantartem", murmelte er, nachdem er an seinen Zauberstab gekommen war und plumpste wie ein nasser Sack auf den Boden.

"Ouch", er verzog das Gesicht und rieb sich den Kopf, worduch er sein weißes Haar noch mehr durcheinander brachte, als es eh schon war. Manchmal fragte sich Merida, ob er überhaupt mal einen Kamm benutzte. Obwohl...sie tat es ja auch so gut wie nie, also sollte sie die Klappe nicht so weit aufreißen.

"Ich bin nicht eifersüchtig. Deinetwegen schon gar nicht, Frost. Du und Elsa passt super zusammen mit eurem Fable für alles Kalte", erwiderte Merida schnippisch und drehte sich weg.
"Vergiss Mavis nicht. Oder alle anderen Mädchen, die so auf mich stehen", sagte er schief grinsend und lehnte sich auf seinen Stab, den er aufgehoben hatte. Bei der Attacke von Merida hatte er ihn fallen lassen.

Diese funkelte ihn an, schritt auf ihn zu und richtete den Zauberstab auf ihn. "Halt den Mund, Frost, auf dich steht niemand!", knurrte sie. Er grinste sie nur frech an.

"Oh doch. Du zum Beispiel", antwortete er herausfordernd.
"Nein, ich am aller wenigsten!", zischte sie, wobei sie allerdings verräterisch rot im Gesicht wurde.

Sie hat ein gutes Pokerface. Auch wenn ihre Röte ziemlich verräterisch ist, dachte Jack ein wenig schmunzelnd.

"Wollen wir wetten?", grinste er breit und kam ihr ein wenig näher. Der Zauberstab drückte sich gegen seine Brust, doch das kümmerte ihn wenig. Meridas Gesicht war nur noch ein paar Centimeter von seinem entfernt. Er konnte ihr Herz förmlich pochen hören, als sein heißer Atem ihre Wangen streifte.

Sie wurde noch einen Ton röter, ihr Gesicht war aber weiterhin wütend verzogen.

"Stupor!", sagte sie plötzlich laut, ein roter Blitz zischte aus ihrem Zauberstab und schleuderte den sichtlich überraschten Jack gegen einen der Steine.

"Wow, der kam überraschend", stellte er fest und rieb sich den Hinterkopf. "Na schön, Rotschopf, du willst kämpfen, dann kämpfen wir halt. Aber wenn ich gewinne, musst du mit mir auf ein Date gehen!", sagte er, während er aufstand und den Dreck von seinem Umhang klopfte.

Merida stutzte. "Was? Wieso?!", fragte sie entsetzt, die Augen geweitet von einem leichten Ansatz von Panik.

"Weil ich beweisen will, dass du Gefühle für mich hast, wie jedes andere Mädchen an dieser Schule auch!", grinste er herausfordernd.
"Habe ich aber nicht!", fauchte Merida.
"Dann hast du doch nichts zu befürchten", konterte Jack aus und verschränkte höhnisch die Arme vor der Brust.

Merida funkelte ihn an. Eigentlich wollte sie diese Herausforderung nicht annehmen, aber dann würde sie wie ein Feigling wirken und einen Sieg ohne Kampf wollte Merida ihm nicht gönnen.
"Fein, Frost. Aber wenn ich gewinne, färbst du dir die Haare pink!", forderte sie, während sie ihren Zauberstab fest umklammerte. Ihre Knöchel wurden bereits weiß, so fest hielt sie den Holzgriff.

Jack hob eine Augenbraue. "Wozu soll das gut sein?", fragte er sie.
"Damit du die gleiche Scham empfindest, wie ich, wenn ich mit dir überall gesehen werde!", erklärte Merida mit einem breiten, fiesen Grinsen. Sie hoffte, dieser Einsatz könnte Jack davon abhalten, zu kämpfen, aber da hatte sie falsch gedacht. Für ihn war das kein wirkliches Opfer.

"Okay, wie du willst", sagte er schulterzuckend und zog seinen Zauberstab. Beide hielten ihn vor ihr Gesicht, zeigten dann nach Rechts und gingen in Kampfposition.

"Petrificus totalus!", rief Merida, woraufhin Jack nur "Protego" brüllte. Als er ihr einen Beinklammerfluch auf den Hals hetzen wollte, sprang sie schnell zur Seite, rollte sich ab und rief: "Konjunktivtis." Dabei verfehlte sie aber Jacks Augen, wodurch der Zauber nicht wirkte.

"Woah, der Bindehautentzündungs-Fluch! Jetzt wird es aber unfair", sagte Jack tadelnd, wedelte mit seinem Zauberstab und schleuderte Merida einen Stupor entgegen. Da sie nicht schnell genug war, erwischte er sie und sie kullerte ein kleines Stück den Berg hinab. Nachdem sie sich wieder aufrichtete, wirbelte sie herum zu Jack.
"Tarantallegra!"

Unwillkürlich fingen Jacks Beine an, wild und unkontrolliert herumzutanzen, was ihm überhaupt nicht passte. Vor Lachen bekam Merida kaum noch was mit, es sah einfach zu albern aus, wie Jack dort durch die Gegend hopste.

"Confundus!", hörte sie noch, konnte aber nicht mehr rechtzeitig reagieren. Und schon war sie  total verwirrt. Sie wusste gar nicht mehr, was sie hier überhaupt machte oder warum Jack so bescheuert tanzte, da traf sie der nächste Fluch.
"Incarcerus." Seile schlangen sich um Merida, die unwillkürlich wieder wusste, wo sie war und was los war. Wütend versuchte sie den Seilen zu entkommen, während Jack den Tanzfluch mit Finite auflöste.

Grinsend ging er auf sie zu und lehnte sich vor.
"Scheint so, als hätte ich gewonnen, hm?", meinte er mit einem schiefen Grinsen. "Ich hol dich dann um 3 am Freitag an deinem Gemeinschaftsraum ab, Prinzessin. Zieh dir was hübsches an", winkerte er, gab ihr frech einen Kuss auf die Wange und löste den Fesselungsfluch auf. Danach steig er auf seinen Stab, salutierte mit zwei Fingern und flog grinsend zurück zum Schloss.

Hinter sich ließ er die knallrote und völlig verwirrte Merida, die sich ihre Wange rieb, dort wo Jack sie sekunden zuvor noch geküsst hatte.

Idiot.

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Noch ein Kapitel...zwei hintereinander....
Ich musste einfach weiter schreiben, ich hatte Angst, ich vergesse sonst was xD
Hoffentlich hattet ihr Spaß beim Lesen. Was haltet ihr von Jarida? Gelingt es mir, die romantische, gefühlsmäßige Spannung aufzubauen?
Schreibt es mir bitte in die Kommentare, ob es gut oder eher semi-gut ist, was ich hier fabriziere *^_^*
Hab euch lieb, danke fürs Lesen! ♥

That's HogwartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt