"Was?!" Rapunzels Stimme bekam einen hohen Ton, wie jedes Mal, wenn sie wegen etwas total überrascht war.
"Schhhhh!", ermahnte Merida ihre beste Freundin mit dem Finger über den Lippen. "Nicht so laut! Erstens sind wir in einer Bibliothek und zweitens soll davon nicht jeder gleich was mitbekommen", sagte sie leise und sah sich um, in der Angst, jemand könnte sie gehört haben.
Beschämt hielt sich Punzie beide Hände vor den Mund und nickte, um zu signalisieren, dass sie verstanden hatte.Hicks, Merida und sie saßen in der hintersten Ecke der Bibliothek. Der Tisch hier war von einem riesigen Bücherregal vom Rest des Raumes abgeschottet. Der perfekte Platz, um mit Freunden über sehr wichtige Geheimnisse zu reden.
"Damit ich das richtg verstehe...", begann Hicks, " Arielle hat von dem einen Tag auf den anderen einfach ihre Stimme verloren und liegt nun stumm im Krankenflügel?"
Merida nickte.
"Da kann was nicht mit rechten Dingen zugehen!", stellte er heraus, was Merida mit den Augen rollen ließ."Wow, Captain Obvious strikes again. Natürlich ist das nicht normal! Die Frage ist nur, welcher Zauber bewirken könnte, dass ein Mensch seine Stimme verliert", sagte sie energisch flüsternd. In ihrem Blick lag etwas wie Erwartung, die beiden Ravenclaws könnten eine Lösung dafür haben. Aber die zwei sahen sich nur ratlos an.
Merida stöhnte auf und ließ ihren Kopf auf die Tischplatte knallen.
Rapunzel sah ihre Freundin besorgt an. "Vielleicht sollten wir ein wenig abwarten. Es könnte ein simpler Streich gewesen sein oder ein schief gelaufener Zauber. Ich bin mir sicher, da steckt nichts allzu unnormales hinter", versuchte sie den rothaarigen Lockenkopf aufzuheitern."Wisst ihr, was viel schlimmer ist?", fragte Merida.
"Nein, aber du wirst es uns bestimmt gleich erzählen", warf Hicks grinsend ein und zog eine Augenbraue in die Höhe.
"Ich habe am Freitag ein Date mit Frost!" Auf Mers Gesicht konnte man deutlich den Ausdruck von Verzweiflung erkennen.Rapunzel und Hicks tauschten einen Blick aus. "Moment mal...Jack Frost?"
"Nein, bofrost! Natürlich Jack Frost!!", antwortete Merida sarkastisch, worauf hin sie einen verwirrten Blick von Rapunzel erntete.
"Wer ist Bo Frost?", fragte sie und legte den Kopf schief.
"Das ist eine Firma für...ach nicht so wichtig." Hicks wollte gerade keine Zeit damit verschwenden, der Reinblüterin zu erklären, was für ein Unternehmen bofrost war. Er bezweifelte, sie würde verstehen, wofür Muggel eingefrorenes Essen brauchten."Wie ist es dazu gekommen?", fragte er stattdessen und richtete seinen Blick wieder auf Merida, die ihm gegenüber saß.
"Er hat mit mir gewettet, in einem Duell besser zu sein, als ich. Und mein Einsatz war, dass ich mit ihm auf ein Date gehen muss!", jammerte sie.
"Hast du das vorgeschlagen oder hat er das vorgeschlagen?", fragte Rapunzel, in ihren Augen konnte man wieder dieses Funkeln von Aufregung erkennen."Er natürlich! Als ob ich sowas jemals vorschlagen würde, ich bin doch nicht geisteskrank!", eschofierte sich die Gryffindor. Rapunzel zappelte bereits mit einem freudigen Blick auf ihrem Stuhl herum.
"Er steht auf dich, er steht auf dich, er steht auf dich", fing sie an zu trällern, was die Aufmerksamkeit von den anderen Schülern auf sich zog.Hicks hielt ihr schnell eine Hand vor ihren Mund, um sie zum Schweigen zu bringen.
"Nein tut er nicht, er will mich nur nerven. Das ist der einzige Grund, warum er das tut", sagte Merida mit einem grummeligen Gesichtsausdruck.
"Das eine schließt das andere nicht aus, Feuerkopf. Denk dran. Was sich neckt, das liebt sich", grinste er.
"Diesen Muggelspruch musstest du jetzt raushauen, oder Hickey?", fragte Merida mit einem weniger beeindrucktem Gesichtausdruck.Ihr bester Freund grinste. "Du kennst mich doch", sagte er und nahm die Hand von Rapunzels Mund.
"Er steht auf dich, er steht auf dich...", ging es weiter, sodass er keine Wahl hatte, als ihr wieder den Mund zu zuhalten~~~~~~~~~~~~~~~~~
Merida hasste den Donnerstag wie die Pest. Sie hatte Geschichte der Zauberei bei Frollo, Zaubertränke bei Yzma und jetzt auch noch Wahrsagen bei Ursula. Sie fragte sich, wieso sie Wahrsagen überhaupt gewählt hatte.
Als Rapunzel und Merida die kleine Dachkammer betraten, in der die Luft getränkt von Rauchstäbchenduft war, konnten sie die dicke, alte Frau mit ihrem seltsamen Haar bereits erkennen. Sie trug immer schwarze, enge Kostüme, sehr zum Leidwesen aller Schüler, die ihren Körper viel lieber in weiten Sachen sehen wollten. Jutesäcken zum Beispiel.
Ihre Haare waren ständig in wilden Fransen nach oben gestylt, als hätte sie vor Kurzem noch einen heftigen Stromschlag bekommen.Sie wedelte mit der Hand, um die Schüler dazu zu bewegen, ihre Plätze gefälligst schneller einzunehmen. Um ihren Hals trug sie etwas seltsames.
Merida, die mit Rapunzel einen Tisch am unteren Ende der dreistufigen Tribühne gewählt hatte, stieß ihre blonde Freundin mit dem Ellenbogen an. Diese sah sie mit gerunzelter Stirn an, was Merida zum Anlass nahm, auf die Kette von ihrer Lehrerin zu deuten.
Es war eine Muschel, eher wie ein Schneckenhaus geformt, welche an einer dünnen Perlenkette hing. Sie leuchtete grünlich, mal bläulich und ab und zu glaubte Merida zu hören, dass ein Ton aus der Muschel kam.
"Gefällt Ihnen mein neues Schmuckstück?", fragte Professor Ursula. Als sie lächelte zeigte sie ihre leicht gelblichen, ein wenig schiefen Zähne. Das verlieh ihr einen völlig neuen Hauch von Wahnsinn. Kein Wunder, dass die Schüler Angst vor ihr hatten.
Rapunzel schluckte, dann nickte sie schnell. "J-Ja, Ma'am. Eine wirklich unglaublich schöne Kette", antwortete sie ein wenig stammelnd, ehe sie ihren Blick auf ihr Buch richtete.
Ursulas Brust schwoll ein wenig an, bevor sie sich wieder hinsetzte. "Beginnen wir mit dem Unterricht!", bölkte sie nun rum. Keiner machte mehr einen Mucks und ließ die alte Schrulle nun in aller Ruhe unterrichten.
Als die Stunde endlich vorbei war, was Merida wie eine halbe Ewigkeit vorgekommen war, wendete sie sich an ihre Freundin.
"Ich sag es dir, diese Kette war nicht normal. Die war seltsam! Nicht im Sinne von Ich verzaubere sie so, dass sie komisch leuchtet - seltsam. Ne, diese Kette hat gesungen!", fing Merida an, loszuplappern.
Rapunzel sah sie an, als wäre die Gryffindor geistesgestört. Dann kaute sie auf ihrer Unterlippe herum."Wie gesagt, wir sollten abwarten", sagte sie nun und lächelte aufmunternd zu ihrer Klassenkameradin.
Aber Merida wusste es bereits. Mit dieser Lehrerin stimmte etwas nicht. Und mit dieser Kette schon gar nicht. Der rothaarige Wildfang war sich zu einhundert Prozent sicher.Aus dieser Muschel war die Stimme von Arielle gekommen.
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Hey, ihr Schnuffels,
Ja, ich weiß, ich weiß. Voll Offensichtlich. Aber wartet es ab, das wird noch besser, ich verspreche es!!Ich wollte mal die Gelegenheit nutzen und euch von ganzem Herzen danken! Diese Story ist erst seit knapp 4 Tagen online und ich habe schon über 100 Views. Ihr seid echt großartig, mit so viel hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet, vor allem bei meinen Gehirnfürzen.
TAUSEND DANK FÜR EURE UNTERSTÜTZUNG!
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir ein paar Kommentare dalassen würdet um mir zu zeigen, was ich so verbessern kann und was euch gefallen hat.
Vielen Dank für euer Interesse :3
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That's Hogwarts
FanfictionEs ist Meridas fünftes Schuljahr und es kommen Probleme auf sie zu. Nicht nur, dass Nervensäge Jack Frost, der dem rothaarigen Gryffindormädchen seit dem ersten Tag auf den Geist geht, die wilde Gryffindor immer wieder in Verlegenheit bringen muss...