Teil 19

5.7K 271 14
                                    

Teil 19

Zwei weiter Stunde verbringen wir im Vergnügungspark, bevor die Zwillinge müde werden und wir beschliessen, nach Hause zu gehen.
Mittlerweile sind wir schon eine Zeit lang unterwegs und die Kinder sind bereits eingeschlafen.
Weder Jayce noch ich sagen irgendetwas während der Autofahrt, aber mir ist es recht so.
Ich bin immer noch frustriert wegen dem Kuss oder besser gesagt, wegen dem was darauf folgte.
Den Kuss bereue ich kein Bisschen.
Ich stütze meinen Kopf auf meiner Hand ab und schaue gedankenverloren aus dem Fenster. Das einzige, das zu hören ist, ist Jayces unruhiges herumgetippe auf dem Lenkrad. Immer wieder spüre ich kurz seinen Blick auf mir, bevor er sich wieder auf die Strasse konzentriert.
„Ist alles in Ordnung?" Fragt er plötzlich und wirft mir erneut einen Blick zu, bevor er sich wieder der Strasse zuwendet.
Ich weiss nicht, sag du es mir! Denke ich aber sage möglichst gelassen: „Ja, es ist alles okay."
Er sieht mich schnell zweifelnd an. „Bis du dir sicher?"
Gott, kann er nicht einfach aufhören mit dieser Fragerei? Nach dem Kuss hat es ihn auch nicht so sehr gejuckt was ich fühle.
„Ja, sagte ich doch!" Zische ich nun genervt. Den Rest der Fahrt versuchte er nicht mehr mit mir zu sprechen, sodass eine relativ bedrückende Stimmung herrscht.
Als wir dann endlich zu Hause ankommen, springe ich förmlich aus dem Wagen, gleich nachdem er angehalten hat.
Leise öffne ich die Tür für die Rückbank und hebe vorsichtig die schlafende Gracy aus dem Auto. Auf der anderen Seite kann ich beobachten wie Jayce das gleiche bei Dylan macht. Hintereinander laufen wir die Treppe zum ersten Stock rauf und gehen jeweils in das Zimmer des Kindes, welches wir auf den Armen haben.
Sachte lege ich Grace in ihr Bett und drücke ihr noch einen leichten Kuss auf die Stirn. Danach verlasse ich leise ihr Zimmer und schliesse, darauf bedacht nicht zu viel Lärm zu machen, die Tür.
Als ich aufblicke sehe ich Jayce, der an der Wand angelehnt steht und mich kritisch mustert.
„Willst du mir jetzt sagen, was dich stört?" Genervt stöhne ich auf und verschränke die Arme vor der Brust.
„Was willst du hören, damit du aufhörst mich damit zu nerven?" Stelle ich ihm eine Gegenfrage.
„Ich will wissen was nicht stimmt!" Meint er nun auch genervt.
Ich schüttle einfach nur meinen Kopf und drehe mich um, um in mein Schlafzimmer zu gehen, doch kaum habe ich es betreten, werde ich am Arm zurück gehalten.
„Ist es wegen dem Kuss?" Fragt Jayce mich leise und ich sehe kurz die Verletztheit in seinen Augen.
„Du bereust ihn, nicht wahr!" Wirft er mir vor. Als ich nicht gleich antworte, fährt er einfach fort mit sprechen. „Ich hätte dich nicht einfach so küssen sollen, schon klar. Aber ich konnte nicht anders! Und ausserdem dachte ich, es hätte dir auch gefallen."
Er konnte nicht anders?
Wütend reise ich meinen Arm los und gehe weiter ins Zimmer, bevor ich mich nochmal zu ihm umdrehe.
„Du elendes Schwein! Also hast du mich doch nur benutz, einfach nur um jemanden zu küssen! Wie kannst du nur so scheisse mit den Gefühlen von anderen umgehen?" Schreie ich ihn verletzt an.
Jetzt gibt es keinen Zweifel mehr an meiner Vermutung, immerhin hat er es ja selbst gesagt. Doch genau dieses Wissen schmerz so sehr.
Er starrt mich verwirrt an, bevor ihm anscheinend klar wird wovon ich spreche. Plötzlich bildet sich ein Grinsen auf seinen Lippen.
Er findet das ganze anscheinend auch noch witzig!
Zornig und enttäuscht will ich ins Bad flüchten, nur um von ihm weg zu sein, doch Jayce ist schneller als ich. Kaum habe ich mich in Bewegung gesetzt, steht er auch schon vor mir und schmeisst sich mit mir aufs Bett. Er packt meine Handgelenke und drückt diese links und recht neben meinem Kopf auf die weiche Matratze.
„Was soll das?! Lass mich los!" Rufe ich entsetzt.
„Ich habe dich nicht benutzt." Sagt er ganz ruhig und sieht mir dabei tief in die Augen.
„Ich habe dich geküsst, weil ich dich so unglaublich gerne küssen wollte und ich würde es jederzeit wieder tuen." Nach diesen Worten beugt er sich zu mir runter und legt seine Lippen sanft auf meine.
Ich weiss nicht, was ich denken soll. Einerseits könnte er ohne weiteres lügen, aber andererseits klang es so, als ob er wirklich die Wahrheit sagen würde. Ausserdem raubt mir sein Kuss jeglichen Verstand.
Zögernd erwidere ich seinen Kuss. Nach einer Weile löst er sich langsam von mir und sieht mich mit strahlenden Augen an.
„Ich bin so froh, dass du mich zurück geküsst hast." Meint er und beginnt sanfte Küsse auf meinem Hals zu verteilen.
„Versprich mir, dass du mir die Wahrheit sagst." Murmle ich, bemüht darum mich nicht zu sehr von diesen Küssen ablenken zu lassen.
„Ich verspreche dir nicht nur, dass ich dich dieses Mal nicht anlüge, ich verspreche dir auch, dass ich dich bei wichtigen Dingen nie anlügen werde." Meint er und ich runzle verwirrt die Stirn.
„Wieso nur bei wichtigen Dinge nicht?" Frage ich.
„Naja weisst du ab und zu ist halt eine kleine Notlüge wichtig." Sagt er und kratzt sich etwas nervös am Kopf.
„Und was ist, wenn du und ich jeweils eine andere Definition von 'wichtig' haben?" Frage ich skeptisch.
„Okay sagen wirs mal so, wenn es etwas wichtigeres ist als die Antwort auf die Frage ‚Hast du das Geschirr schon abgewaschen?' dann werde ich dich sicher nicht anlügen." Ich muss lachen und ziehe ihn zu mir runter, um ihn zu küssen. Lächelnd legt er seine Lippen auf meine und für diesen Moment scheint einfach alles perfekt zu sein.

Am nächsten Morgen, erwache ich in Jayces Armen.
Wir haben den gestrigen Abend eigentlich nur mit Küssen verbracht, bis wir dann eingeschlafen sind. Glücklich lächle ich beim Gedanken daran. Ich versuche aufzustehen, da ich eigentlich nie lange im Bett liegen bleibe, wenn ich schon wach bin. Jedoch werde ich von Jayces starken Armen daran gehindert. Genervt versuche ich mich irgendwie zu bereifen, als mir plötzlich klar wird in was für einer Situation ich mich gerade befinde. Es ist gerade mal Sieben Uhr und ausserdem haben wir heute Sonntag. Das bedeutet, dass Jayce sicherlich noch einige Stunden schlafen wird und wenn das so weiter geht, bin ich für diese Zeit hier gefangen.
Okay ich muss zugeben, es gibt schlimmere Orte um gefangen zu sein, trotzdem möchte ich eigentlich aufstehen.
Eine ganze Weile versuche ich mich zu befreien und frage mich dabei immer wieder, wie man während dem Schlafen nur solch eine Kraft haben kann.
Als ich es dann fast geschafft habe mich von den Armen des blonden Mannes zu befreien, zieht er mich plötzlich noch näher zu sich heran.
„Was soll dieses gezappel? Lass uns doch einfach schlafen." Brummt er und kuschelt sich noch mehr an mich.
„Ich kann jetzt nicht mehr schlafen, Jayce." sage ich und drücke ihn ein wenig von mir weg.
„Lass mich bitte los, damit ich aufstehen kann." Bitte ich ihn und er runzelt, immer noch mit geschlossenen Augen, die Stirn.
„Ich will aber nicht, dass du von hier weg gehst." Antwortet er auf meine Bitte.
„Na dann, komm doch einfach mit mir mit." Meine ich und versuche dabei möglichst verführerisch zu klingen.
„Nee, dann schlafe ich lieber noch ne Runde." murmelt er lediglich, löst seine Arme von mir und dreht sich so um, das er mit dem Rücken zu mir auf dem Bett liegt.
Empört starre ich seinen Rücken an.
„Du ziehst den Schlaf mir vor?" Frage ich ungläubig. „Nein natürlich nicht, aber lass mich jetzt noch ne Weile schlafen." Sagt er, doch es klingt eher so, als ob er bereit wieder fast eingenickt ist und das nur sagt, damit ich endlich ruhe gebe. Schmunzelnd betrachte ich ihn, wie er bereits wieder im Land der Träume ist.
Kopfschüttelnd verlasse ich das Zimmer und gehe runter in die Küche, um mir erstmal eine Tasse heissen Kaffee zu machen. Mit der Tasse in der Hand, gehe ich raus in den Vorgarten, um die Post reinzuholen. „Oh Kaitlyn, wie schön dich auch mal wieder zu sehen." Höre ich eine Stimme auf der anderen Seite der Strasse.

Wer denkt ihr könnte die Stimme gehören? Schreibts in die Kommentare!
Wünsche euch allen noch ne wunderschöne Woche. Habt ihr auch Ferien?

My new lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt