Teil 20

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Teil 20

„Oh hey Joy, hey Julia." Begrüsse ich meine zwei Nachbarinnen.
Seitdem Jayce und ich, gleich nach unserer Ankunft in dieser Nachbarschaft, bei ihnen gegessen haben, haben wir uns ehrlich gesagt nicht mehr so oft getroffen. Doch ich möchte das eigentlich ändern, vor allem bei Joy. Ich mag sie recht gerne. Sie ist nett, lustig und gutherzig. Ich kann mir sehr gut vorstellen, mich besser mit ihr anzufreunden.
Auch vor ein paar Wochen erst, bin ich mit ihr mal einen Kaffee trinken gegangen und es war wirklich schön. Doch Julia wird mir wie länger wie mehr unsympathischer.
Wenn irgendjemand, vor allem Jayce, in der Nähe ist, ist sie die Nettigkeit in Person. Wenn sie jedoch nur mit mir spricht, macht sie dauernd böse Bemerkungen und Andeutungen, die mir mittlerweile echt auf die Nerven gehen.
„Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen." Meint Joy und ich stimme ihr zu.
Ich wollte sie eigentlich erst letztens zu uns einladen, doch ich bin noch nicht dazu gekommen.
„Wie wärs, wenn ihr mal wieder zu uns kommt? Dann können du und dein Mann auch mal unsere Kinder kennen lernen und wir sehen endlich mal die Zwillinge." Schlägt Joy völlig begeistert vor.
Wenn ich mich recht erinnere, hat Julia zwei ältere Söhne und Joy hat eine Tochter, die etwa im selben alter ist wie Gracy und Dylan.
Bevor ich etwas antworten kann, kommt mir Julia zuvor.
„Oh das wäre wundervoll. Wir kommen natürlich gerne." Sagt sie mit ihrer übernetten Art, von der ich mittlerweile weiss, dass sie grösstenteils nur gespielt ist.
„Fantastisch und was ist mit euch?" Will Joy wissen und sieht mich erwartungsvoll an.
Ich will sie nicht enttäuschen, da sie sich ja wirklich darüber freuen würde, wenn wir kommen.
„Also es kommt drauf an, wann wir kommen sollen, aber ich denke, das sollte schon gehen." Sage ich lächelnd und Joy klatscht erfreut in ihre Hände.
„Wie wäre es gleich heute Abend? Ich weiss ziemlich kurzfristig, aber wenn es euch passt, wäre das toll."
Julia stimmt sofort zu und auch ich sage zu.
Wir sprechen noch eine Weile miteinander und machen schlussendlich ab uns um Sechs beim Haus der Familie Dallas zu treffen.
Danach verabschiede ich mich von den beiden Frauen und kehre zurück ins Haus.
Im Wohnzimmer treffe ich auf Dylan, der in seiner Fantasiewelt irgendetwas mit Kissen und einigen Spielzeugautos zu spielen scheint.
Lächelnd gehe ich weiter in die Küche, um mich erstmal um das Frühstück zu kümmern.
Da ich in der Zeit, in der ich nun schon Ehefrau und Mutter spiele, sehr viel kochen musste, habe ich dementsprechend auch Fortschritte gemacht. Glaube ich jedenfalls...
Mittlerweile schaffe ich es Pfannkuchen und Rühreier zu machen, ohne etwas dabei anzubrennen und das erfüllt mich ehrlich gesagt schon ein bisschen mit Stolz.
Ich beginne also damit den Teig für die Pfannkuchen zumischen.
Ganz vertieft in meine Arbeit bemerke ich nicht wie Jayce die Küche betritt, bis sich plötzlich zwei Arme um meine Hüften schlingen und ich an eine starke Brust gedrückt werde. Erschrocken fahre ich mit dem Schwingbesen in der Hand herum und will ihm gerade eins überbraten, als er blitzschnell nach meiner Hand greift und somit den Schlag noch rechtzeitig verhindern kann.
„Gott, was fällt dir ein mich so zu erschrecken." Rufe ich vorwurfsvoll. Er lacht und drückt mir einen kurzen Kuss auf die Stirn.
„Ich hab mir nicht einmal Mühe gegeben leise hier rein zu kommen. Woher hätte ich denn ahnen können, dass du gleich mit dem Schwingbesen auf mich los gehst?"
Nun muss auch ich lachen, bis ich plötzlich einen gewissen Geruch wahrnehme.
Schnell wirble ich herum, löse mich aus Jayces Armen und versuche verzweifelt die verbrannten Pfannkuchen aus der Pfanne wegzukratzen.
Verdammt und dabei habe ich doch gerade eben mit meinen Fortschritten geprallt.
Leise kichernd greift Jayce um mich herum und nimmt mir vorsichtig den Pfannenwender aus der Hand. Mit ein paar geschickten Bewegungen, hat er alle verbrannten Pfannkuchen auf einen Teller befördert.
Er nimmt sich die Schüssel, giesst ein wenig Teig in die Pfanne und beginnt damit neue zu machen.
Ich lehne mich ein wenig zurück an seine Brust und geniesse einfach nur seine Nähe, während ich seine Kochkünste beobachte.
„Warum bist du eigentlich schon wach?" Frage ich nach einer Weile, da er normalerweise noch tief und fest schlafen würde.
„Ich bin aufgewacht, weil ich bemerkt habe, dass einfach etwas fehlt." Antwortet er und gibt mir einen sanften Kuss auf die Wange, bevor er sich wieder den Pfannkuchen widmet. Eine angenehme Wärme breitet sich in meinem ganzen Körper aus, bei seinen Worten und ich kuschle mich noch ein bisschen näher an ihn ran.
Als wir eine Weile einfach nur so dicht beieinander stehen und Jayce die Pfannkuchen fertig zubereitet, stell ich mir irgendwann die Frage, was wir jetzt genau sind.
Sind wir jetzt eigentlich ein richtiges Paar? Offiziell gesehen, sind wir ja schon verheiratet. Aber bis vor kurzem, waren wir eigentlich nichts mehr als gute Freunde.
Da wir uns versprochen haben miteinander zu sprechen, wenn uns etwas beschäftigt, werde ich das jetzt auch tuen.
„Du Jayce, was ist das jetzt zwischen uns? Also ich meine, sind wir jetzt zusammen?" Frage ich leicht nervös.
„Mhm gute Frage." Meint er, kippt den letzten Pfannkuchen auf das Teller, voller nicht-verbrannten und dreht sich um in die Richtung des Spülbeckens, damit der die Pfanne dort reinlegen kann. Danach dreht er sich wieder zu mir um, nimmt das vollbeladene Teller und trägt es rüber auf den Esstisch.
Ich bleibe einfach verwirrt am Kochherd stehen und beobachte ihn.
Gute Frage? Das ist seine Antwort?!
Bevor ich aber etwas sagen kann, steht der gut aussehende, blonde Mann schon wieder vor mir und hebt meinen Kopf, mit zwei Fingern unter meinem Kinn sanft an, sodass ich zu ihm hoch sehe.
„Kaitlyn Winston, willst du meine Freundin sein?" Fragt er mit leuchtenden Augen und einem wunderschönen Lächeln im Gesicht. Glücklich nicke ich, schlinge meine Arme um seinen Hals und drücke meine Lippen auf seine.
Lange stehen wir einfach nur da und küssen uns, bis wir plötzlich von Dylan unterbrochen werden.
„Iiih was macht ihr denn da?" Fragt der kleine Junge mit weit aufgerissenen Augen. Ich muss kichern bei seinem Anblick und will gerade etwas sagen, jedoch kommt mir Jayce zuvor.
Er beugt sich zu Dylan runter und legt ihm väterlich eine Hand auf die Schulter. „Weisst du, wenn sich zwei Menschen so lieben, wie Kaitlyn und ich es tuen, dann küssen sie sich. Das ist ganz normal und irgendwann, wirst auch du ein tolles Mädchen finden und dich Hals über Kopf in sie verlieben." Erklärt er ihm und mein Herz beginnt mit der doppelten Geschwindigkeit zu schlagen.
Er hat gerade das erste mal gesagt, dass er mich liebt! Auch wenn er es nicht direkt zu mir gesagt hat, macht es mich überglücklich, dass ich weiss, dass er die selben Gefühle für mich hat wie ich für ihn.
„Dylan geh und wecke deine Schwester, es gibt Frühstück." Weise ich den Jungen freundlich an und schon läuft er los, um seine Schwester zu wecken. Das tuet er aber erst, nachdem er uns noch kurz einen skeptischen Blick zu geworfen hat.
Jayce kommt wieder zu mir und schliesst mich in seine Arme.
„Das hast du schön erklärt." Meine ich und kuschle mich an ihn ran.
„Ich hab ihm nur die Wahrheit gesagt." Flüstert er in mein Ohr und schon wieder schlägt mein Herz im Höchsttempo.
„Ah ich hab ganz vergessen dir zu sagen, dass wir heute Abend alle zusammen bei der Familie Dallas eingeladen sind." Sage ich nach einer Weile, in der wir einfach nur eng umschlungen da standen.
Er lockert seinen Griff um mich damit mich mich besser ansehen kann.
„Mhm, ich würde ja lieber hier bleiben mit dir, den ganzen Abend... im Bett..." sagt er und wackelt dabei mit seinen Augenbrauen.
Kichernd gebe ich ihm spielerisch einen Klaps auf den Oberarm.
Gott, wir benehmen uns ja wie zwei verliebte Teenager. Denke ich und in dem Moment kommen die Zwillinge in die Küche.
Dylan hüpft fröhlich auf seinen Stuhl und versucht mit seinen kurzen Armen an die Pfannkuchen auf der Tischmitte zu kommen.
Grace schlürft noch halb schlafen auf ihren Stuhl zu und hat sichtlich Mühe damit die Augen offen zu halten. Lächelnd gehe ich zu meinem Stuhl und setzte mich. Auch Jayce macht es mir gleich und setzt sich gegenüber von Dylan hin. Somit ist nun alles bereit für ein gemütliches, gemeinsames Frühstück. Wie bei einer richtigen Familie.

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen 😘
Was denkt ihr über Kaitlyns und Jayces neue Beziehung? Kommt das gut?
Wie findet ihr das neue Cover?

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