Teil 8
Um Punkt Acht Uhr klingelt mein Wecker.
Ich bin eine Frühaufsteherin, deshalb fällt es mir auch nicht schwer aus dem Bett zu kommen.
Ich strecke mich einmal kurz bevor ich aufstehe und mir meinen Morgenmantel überwerfe.
Gut gelaunt gehe ich nach unten in die Küche um Jayce und mir ein schönes Frühstück vorzubereiten.
Ja, ich werde Jayce auch etwas zu essen machen, schliesslich leben wir jetzt zusammen und da muss man halt auch an die anderen denken. Ausserdem nehme ich ihm sein gestriges Geschwafel nicht mehr übel.
Ich bin zwar relativ schnell reizbar aber dafür bin ich nicht wirklich nachtragend.
Fröhlich pfeifend brate ich Rühreier und Speck in einer Bratpfanne.
Ich decke den Tisch, lege meine gerade fertig zubereiteten Speisen darauf und schon bin ich fertig mit dem Frühstuck machen.
Mittlerweile ist es schon halb Neun aber von Jayce ist immer noch weit und breit nicht zu sehen.
Schläft der etwa noch?
Ich beschliesse nach ihm zu suchen, damit unser Frühstück nicht kalt wird. Ausserdem haben wir heute noch einiges zu tun.
Zuerst schaue ich im Wohnzimmer nach, ob er vielleicht dort geschlafen hat. Im Raum ist keine Spur von meinem Mann zu sehen.
Er hat doch nicht wirklich in einem der Kinderzimmer geschlafen? Die Betten dort sind doch viel zu klein für einen erwachsnen Mann.
Ich gehe die Treppe hoch und öffne die erste Tür. Es ist das blaue Zimmer aber kein Jayce ist darin zu finden. Also betrete ich das grüne Zimmer gleich neben an und tatsächlich liegt Jayce dort zusammengerollen in dem Bett. Es sieht fast schon süss aus wie er dort schläft, aber jetzt wird es langsam Zeit aufzustehen.
Ich gehe etwas näher zu ihm und schreie laut:„Jetzt wird nicht mehr geschlafen, Jayce!"
Vor Schreck fällt der Blondhaarige aus den Bett und landet mit einem schmerzvollen Stöhnen auf dem Boden.
Verschlafen reibt er seine Augen und hebt seinen Kopf um zu sehen, was passiert ist.
Als er mich aber mitten im Raum lachend stehen sieht, schliesst er seine Augen wieder und legt seinen Kopf auf den Boden.
„Verschwinde und lass mich weiter schlafen!" Murmelt er grimmig.
„Oh nein, du musst jetzt aufstehen! Es ist halb Neun und ich habe Frühstück für uns zwei gemacht."
Er antwortet mir nicht und macht auch keine Anstalt sich irgendwie zu bewegen. Etwas verwirrt nähere ich mich ihm bis ich ein leises Schnarchen wahrnehme.
Wie kann dieser Typ innerhalb von einer Minute auf dem harten und kalten Boden wieder einschlafen?
„Steh auf du fauler Sack!" Rufe ich und rüttle ihn dabei wieder wach.
Genervt seufzt er auf bevor er meine Hand wegschlägt und sich langsam erhebt.
„Wieso lässt du mich nicht einfach schlafen?" Brummt er mürrisch als er vor mir steht und müde seine Arme ausstreckt.
„Weil ich, wie ich dir bereit gesagt habe, Frühstück gemacht habe und ausserdem werden die Kinder in ein paar Stunden hier ankommen."
Er gähnt einmal laut und sagt dann in einem ironischen Ton:„Und jetzt lass mich raten: Wir müssen uns darauf vorbereiten."
Ich verdrehe die Augen wegen seinen Worten, da ich genau weiss, dass er damit auf unsere nutzlose Probe vor dem Essen mit unsere Nachbaren anspielt.
Ohne etwas darauf zu erwidern, packe ich seinen Arm und ziehe ihn mit mir runter in die Küche, da ich ihm nicht vertraue kann, dass er von selbst kommen würde.
Protestlos lässt er sich mit ziehen und setzt sich zu mir an den Esstisch. Kaum hat er den ersten Bissen vom Essen genommen, scheint die gesamte Müdigkeit von ihm wie ausgelöscht zu sein.
Er schaufelt das Essen in sich hinein als wäre es seine letzte Mahlzeit. Etwas angewidert schaue ich ihm dabei zu.
„Du isst wie ein Schwein." Kommentiere ich nach einer Weile.
Er hatte seine gesamte Konzentration auf das Frühstück gerichtet und würdigt mir keinen Blick, als er mit vollem Mund antwortet: „Na immerhin sehe ich nicht so aus wie eins. Ich meine sie mich an, ich bin ein wahres Prachtexemplar von einem Mann."
Immer noch angeekelt aber diesmal eher von seiner Arroganz als von seinen Tischmanieren sage ich: „Dein Ego ist eindeutig viel, aber wirklich viel zu gross."
Daraufhin zuckt er einfach nur mit seinen Schultern und isst weiter.
Als wir unser Frühstück beendet haben, räume ich die Küche auf wobei mir auffällt, dass eigentlich das ganze Haus nicht wirklich sauber ist.
Ich weiss nicht wann es eingerichtet wurde, aber es ist auf jeden Fall schon länger her als nur ein paar Tage. Dementsprechend wurde es auch schon seit einer Weile nicht mehr geputzt.
Was bedeutet das es höchste Zeit wird!
Schnell mache ich mich auf die Suche nach Jayce, da ich das ganze Haus sicherlich nicht alleine putzen werde, wenn er hier irgendwo sowieso nur nichts macht.
Ich finde ihn schlussendlich in unserem Schlafzimmer, wo er schon fast wieder eingeschlafen ist.
Genervt darüber, dass er schon wieder schlafen will, gehe ich zu ihm, greife nach seinem Arm und versuche ihn mit meiner gesamten Kraft vom Bett zu ziehen.
Geschockt öffnet er die Augen und reisst sich von mir los.
„Was ist denn jetzt schon wieder?" Fragt er grantig.
„Wir müssen das Haus sauber machen, bevor die Kinder kommen." Er stöhnt gequält auf und erhebt sich langsam vom Bett.
„Wieso mussten die mich mit so einer verrückten Hexe zusammen tun, die anscheinend nie einfach nur entspannen kann." Murmelt er gerade noch so laut das ich es hören kann, während er den Raum verlässt.
„Und was soll ich denn bitteschön sagen?!" Zische ich und laufe ihm hinterher. „Mich hat man mit einem arroganten, faulen und unordentlichen Schwein verheiratet!"
Rufe ich wütend, nehme einige Putzutensilien aus einem Schrank zu meiner linken und drücke ihm die Gegenstände in die Hände.
Bevor er dann endlich geht, um sich ans Werk zu machen, zwinkert er mir zu und sagt:„Du hast vergessen zu erwähnen dass ich dazu noch unglaublich sexy bin."
Genervt beisse ich meine Zähne zusammen und beschliesse nicht weiter auf diesen Kommentar einzugehen. Das würde ihn doch nur noch mehr freuen.
Es dauert fast zwei Stunden bis wir das ganze Haus von oben bis unten geputzt haben. Erschöpft lassen wir uns nebeneinander auf die Couch fallen.
„Endlich geschafft." Gebe ich müde von mir und lehne mich zurück. Jayce nickt nur zustimmend und schliesst seine Augen. Kurz darauf höre ich auch schon sein gleichmässiges Atmen.
Ich frage mich echt wie er überall so schnell und einfach einschlafen kann. Fast so, als wäre er eine Katze...
Ich beobachte ihn eine Weile einfach nur und beschliesse dann aber, dass ich ein wenig lesen werde. Ich hole mir mein Buch und setze mich damit wieder auf das Sofa.
Doch schon nach ein paar Seiten werden meine Augen langsam schwer und ich bekomme immer wie weniger mit von dem was ich lese. Immer wieder muss ich einige Sätze mehrmals lesen, um zu verstehen, was dort überhaupt steht. Damit es ein wenig gemütlicher ist, kuschle ich mich fester in das weiche Polster.
Lange kann ich jedoch nicht mehr wach bleiben, bald schon schliessen sich meine Augen wie von selbst und ich sinke in einen sanften Schlaf.Was würdet ihr von einer Lesenacht halten?
P.s ich freue mich immer über jeden Kommentar und Vote ❤️
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My new life
ChickLitStell dir vor: Dein Leben ist einfach nur perfekt. Alles verlief genau so, wie du es immer wolltest. Doch dann findest du heraus, dass dein Nachbar ein kranker Psychopath ist und noch dazu der Anführer einer der grössten Strassengangs des Landes. ...