Weg

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Lena

 Wir waren wie im Rausch. Liz löste ihre Lippen von meinen und stöhnte auf. Diesmal nicht mehr so zurückhaltend und leise wie zuvor. Ihre feuchte Mitte verriet sie und so schloss ich ihren Mund wieder mit meinem und spürte die Wellen ihres Stöhnens in meinem Körper weiter rollen.

Sanft strich ich mit meinen Fingern über ihre Scham, küsste sie fordernd. Liz öffnete langsam ihre Augen und sah mich bettelnd an. Wir liebten uns die ganze Nacht und ich vergaß alles um mich herum, meine Gedanken waren nur hier auf der Insel bei Liz.

Auf einmal zog sich alles in mir zusammen, ihr Körper bäumte sich vor mir auf, ihr Mund war geöffnet. Sie stöhnte, rief meinen Namen, hielt meine Handgelenke fest umschlossen. Ich legte meinen Kopf auf ihre Brust, hörte ihren Herzschlag, spürte die Kraft in ihr, die sich langsam wieder abbaute. Ich spürte, wie sich in mir langsam etwas anbahnte, eine unglaubliche Kraft baute sie erneut auf. Ihr Herz schien fast aus dem Brustkorb zu springen. Mein Unterleib schrie nach Erlösung. Als ich in ihre Lust getränkten Augen sah, war es um mich geschehen. Wir hielten uns umarmt, bis wir uns beide wieder beruhigten. Mein Kopf auf ihrer Brust liegend, ihre Hand um meinen Rücken gelegt ließen wir uns fallen. Kurz vor den einschlafen, dachte ich an diese Peitho von der ich erst in der Nacht von Athen erfahren hatte. Diese Göttin der erotischen Überredung, die junge Mädchen überredete, sich nicht länger zurückzuhalten, sondern sich der Liebe und Erotik hinzugeben. Ich erzählte Liz davon, doch diese musste lachen und erklärte mir das sie keine Göttin sei, sondern ein Vampir. So knabberte sie sogleich an meinen Ohrläppchen herum. Dann schliefen wir langsam ein.

Als ich am Morgen aufwachte, war ich alleine. Ich rieb mir die Augen und sah mich in dem Zimmer um. Es war keine Liz zu sehen. Sie war bestimmt schon für die Urlaubsgäste unterwegs. Ich nahm meine Sache und ging Richtung Ferienhaus. Dabei betrachtete ich den Hafen. Ein lautes Geräusch, ein Tüten kam von dort. Es war die Fähre nach Athen die am morgen den Hafen verließ.



Helena

Ich blieb wieder mal den ganzen Tag liegen und versuchte mich zu beruhigen. Aber die Wut auf mich und andere tobt ohnmächtig in mir, sorgte dafür, dass mein Herz wie verrückt schlug, Hitze war da die mein Blut zum Überkochen brachte. Irgendwann am Tag hatte ich beschlossen zu gehen und die Insel zu verlassen. Alleine für mich, ohne Lena.

..................

Es war bald Mitternacht, Lena hatte wohl Abwechslung und Spaß gefunden, hier auf der Insel. Ich lauschte in die so plötzlich einsetzende Stille. Vielleicht ging jeden Moment die Tür auf und sie kam zurück. Aber es blieb still. Natürlich! Was hatte ich denn auch erwartet?

Ich packte meine Sachen und schrieb ihr einen Brief. Ich legte ihre Unterlagen für ihre Rückreise sorgfältig Zurecht, die sie brauchte.

Ich musste hier weg, musste nachdenken, ich brauchte frische Luft. Noch liefen die Gedanken in meinem Kopf Amok, noch herrscht dieses Stimmengewirr in mir. Stimmen von Lena, von den anderen beiden und meine eigenen. Es machte mich verrückt, all diese Worte, die Anschuldigungen. Immer wieder sah ich seine Augen, die mich so dunkel an gefunkelt haben. Es waren die Augen von Angelos. Sie erschienen mir so unheimlich, so warm aber auch so verletzend.

Am nächsten morgen verließ ich das Ferienhaus, ohne mich noch einmal umzudrehen. Ich konnte nichts gegen die Enttäuschung machen. Ich hätte mir jetzt Lena hierher gewünscht, sie sollte mich aufhalten, mir sagen wie sehr sie mich liebte und das sie sich wünschte das ich bleibe um mit ihr, die letzten Urlaubstage gemeinsam zu verbringen. Es sollte doch unsere gemeinsame Zeit werden, bevor der Alltag in Deutschland wieder kam.

Ich überquerte einige Wege die zum Hafen führten. Ich versuchte die erste Fähre nach Athen zu erreichen. Ich lief mit meinem Gepäck einfach weiter. Weg von hier und weg von Lena. Meine eigene Angst und Wut trieb mich voran. Ich war fast angekommen und sah die Fähre nach Athen schon im Hafen liegend. Ich hatte nicht mehr viel Zeit und bog um die Ecke.


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In Love - Frau Jordan Teil 2 -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt