-Schlechte Gefühle-

614 30 0
                                    

Helena


Immer wieder dröhnte dieser Name durch meinen Kopf, als ich von Mal zu Mal wütender wurde, diese Person hier sehen zu müssen. Hier, in meinem Elternhaus! An der Seite meiner geliebten Schwester!

Ausgerechnet dieser Mark Fischer. Mein Chef von der Schule, dieser Typ, der mich im Theater Angefasst hatte, verfolgte und gestalkt hat. Jedenfalls war dies meine Vermutung damals. In seiner Nähe füllte ich mich einfach unwohl. Ich brauchte eine kurze Weile für mich und verließ den Raum um etwas frische Luft zu atmen. Dann kehrte ich zurück zu den anderen. Als ich den Raum betrat, sah ich gerade wie er Liv begrüßte und ihr über das Haar strich. Sie war wohl nicht davon begeistert und suchte sofort meine Nähe.

Alle setzten sich an den Tisch und Mark erzählte etwas Lustiges aus seinen Leben. Alle mussten ausgelassen lachen, für mich war es aber wieder ein Grund mehr, um diesen Mann nicht zu mögen. Er konnte gut Leute um den Finger wickeln. Ich konnte mich gut an das Bewerbungsgespräch von damals erinnern. Ich war sofort von ihn und der Schule begeistert.

Frustriert blies ich Luft aus in dieser Situation. Natürlich war der Platz, der für mich gedeckt war, gegenüber von Mark, sodass ich ihn durchgehend im Blickfeld haben musste.

>>Helena, schmeckt es dir denn nicht?<<, fragte meine Mutter besorgt, als bereits alle Teller leer waren und nur noch ich, ihre große Tochter gedankenverloren im Essen herumstocherte.

>>Doch! Ist ganz lecker, ist ok<<, kam es mit gleichgültiger Stimme von mir zurück.

>>Lieber Herr Fischer! Hat es ihnen denn geschmeckt?<<, fragte meine Mutter nun unseren Gast.
>>Es war ausgezeichnet, Vielen Dank! Aber wir waren doch schon bei Mark, oder?<<, sagte er und lächelte meine Mutter an.

>>Boah, dieses Geschleime!<<, dachte ich mir und rollte dabei meine Augen, bevor ich den Blick zu meiner Schwester wandern ließ, der neben Mark saß. Ich sah, wie dieser ihr liebevoll über den Handrücken strich. Noch dazu himmelten sich die beiden verliebt an, woraufhin ich vom Stuhl aufstand und Magda zornig anfunkelte.

>>Magdalena, können wir kurz reden?<<
, sagte ich zu ihr.

>>Das hab ich befürchte<<
, nuschelte diese, bevor sie Mark entschuldigend zuzwinkerte und mit mir und Liv das Esszimmer verließ. Liv wich mir nicht von der Seite und fühlte sich unwohl. Wortlos folgte sie mir in mein früheres Kinderzimmer, dessen Tür sie nach dem Betreten schloss.

>>Was sollte?<<, begann ich auch sogleich lauter zu reden.

>>Aber Lieblingsschwester<<, sagte sie.
>>Nein, Magda! Jetzt hörst du mir mal zu!<<, forderte ich noch genauso laut.

>>Er ist wirklich dein neuer Mann? Du wagst es tatsächlich, diesen Typen hierher zu bringen? Weißt du eigentlich, was du mir damit antust? Es ist schon schlimm, das ich ihn dann wieder in der Schule ertragen muss. Aber in der Familie, muss das sein<<, sagte ich ihr verärgert.

>>Ich bin noch nicht fertig!<<
, sagte ich aufgebracht.

 >>Da im Wohnzimmer das sitzt dieser Mark Fischer<<, zeigte ich meinen Fingern in die Richtung, wo es ungefähr lag.

>>Magdalena, du weißt ganz genau, dass ich diesen Mann nicht ausstehen kann! Ich hatte mit dir damals darüber gesprochen, ich habe die erzählt über seine an mach versuche und die anderen Dinge. Liv fühlt sich auch Unwohl in seiner Nähe. Was machst du Schwesterlein? Du schleppst ihn hier an?<<, sagte ich um dann ein weiteres mal Luft zu holen.

>>Helena<<, unterbrach sie mich dann irgendwann.

>>Er ist nicht mehr so! Er hat sich geändert und liebt mich!<<
, sagte sie selbstbewusst.

>>Dieser Typ ändert sich nicht!<<, erklärte ich.
>>Doch! Außerdem hat er dir nie absichtlich was getan!<<, erklärte sie mir.

>>Sag mal geht's noch?<<, blickte ich wieder hoch und funkelte Mada mit meinen Augen zornig an.

>>Aber du hast doch auch deine Geheimnisse vor unseren Eltern. Ein Verhältnis mit einer Schülerin von dir. Oder ist da jetzt schon viel mehr!<<, erklärte mir nun Magda und grinste mich an.

>>Wow! Mir war ja gar nicht bewusst, wie niveaulos du bist! <<, schüttelte ich genervt den Kopf, wobei auch Magda schwer schlucken musste. Diese Ansage hätte sie sich wirklich sparen können, vor allem vor Liv die alles mitbekam. Mich trieb diese Andeutungen fast bis zur Weißglut und ich musste aufpassen, dass nicht weitere Beleidigungen aus mir heraussprudelten. Solche Sachen, zu denen ich sonst nicht fähig war.

>>Magda überlege genau, was du tust<<
, sagte ich zu ihr. Ich nahm Liv in die Hand, die mir ohnehin nicht mehr von der Seite wich und ging wieder nach draußen, weil auch mein Smartfon mehrmals vibriert hatte. Ich schaute darauf und sah das mir Lena geschrieben hatte. Ihr war wohl langweilig und so schrieb sie mir :

L: Helena, verdammt! Warum meldest du dich nicht einmal!

Erzähle, was es für Neuigkeiten gibt, raus mit der Sprache!

Lena war wohl neugierig und so schrieb ich zurück.

H: Hier ist mein Albtraum!

L: Was? Wieso, jetzt spann mich doch nicht so auf die Folter!

H: Meine Schwester hat einen neuen Mann! Er heißt Mark!

Mark Fischer!


L: Scheiße!

H: Was soll ich denn jetzt machen?

L: Das fragst du mich, der kleinen unerfahrenen jungen Frau?

H: Gut! Pass auf, ich flüchte hier und fahre gleich los! Dann sind wir heute Abend bei dir!
L: Ok, wenn das geht :-)


Zum entsetzen meiner Eltern nahm ich beide Kinder und verließ spontan mein Elternhaus. Mein Vater versuchte mir zu folgen. Ich stieg mit den Kindern in mein Auto und fuhr los. Kurz vorher, kurbelte ich die Scheibe der Fahrerseite herunter und schaute in die fragenden Augen meines Vaters.

>>Tut mir leid Papa, Liv geht es aber  ganz schlecht, wir fahren Heim<<
, erklärte ich ihm. Die kleine Maus saß hinten, ganz still und kreidebleich neben ihren Schwesterlein das quengelte und gab keinen Muchs von sich. Natürlich war dieser Abgang nicht in Ordnung, aber es musste so sein. Während der Fahrt machte ich mir Gedanken.

Lena

>>Wir sind da!<<, rief Helena mir zu, als die Tür ausgeschlossen hatte.
Sofort kam Liv angerannt und schmiss sich in meine Arme. Ich drehte mich einmal, bevor ich sie wieder absetzte und belustigt ansah.

>>Das Essen ist gleich fertig<<, erklärte ich.

>>Lena, kannst du den beiden was anderes anziehen? Ich brauche mal zehn Minuten für mich. Dann können wir gemeinsam essen<<, sagte Helena zu mir und ich nickte ihr zu.

Beim Essen versuchte ich unauffällig nachzuforschen. Helenas Kopf schnellte hoch und sah mich vielsagend an.

>>Später,ok!<<, erklärte sie.

Nach dem Essen brachte ich Liv ins Bett. Helena kümmerte sich noch um Mia.

Ich lass Liv eine schöne ausgedachte Geschichte vor. Liv liebte meine Geschichten aus dem Wald und von den Wesen, die dort wohnten. Minuten später ging ich, auf die suche nach Helena und fand sie im Schlafzimmer. Sie saß schluchzend auf dem Bett und hatte mein kommen nicht gemerkt. Ich setzte mich neben Helena und legte meine Arme tröstend um sie und streichelte sanft über ihren Rücken.

>>Wie kann sie nur?<<
, presste Helena gedrückt hervor und vergrub ihr Gesicht an meine Schulter. Ich gab keine Antwort, stattdessen drückte ich ihr sanft einen Kuss aufs Haar und zog sie noch enger an mich heran.

>>Man glaubt einem Menschen zu kennen, bis man ihn sich genauer betrachtet und dann erst erkennt, was diese Person eigentlich für ein Mensch ist<<,
sagte Helena.

Ich sollte ihre Theorie bestätigen und sagte, >>Deine Schwester wird das schon merken, was er für ein Typ ist!<<.

Ich beugte mich herunter, um Sie zu küssen. Ich spürte, wie Helena den Rücken durch drückte und tief einatmete. Ja, das gefiel ihr.

>>So schön<<, ließ sie von sich vernehmen und legte sich nun mit dem Rücken zurück auf das Bett. Ich kniete über ihr und streichelte über ihren Bauch. Ein qualvoller aber auch süßer Schmerz durchzuckte Helenas Bauchmuskulatur. Mit meinen zarten Fingern zog ich ihr den BH, aus den sie immer noch trug. Helena bemühte sich so sehr sich nicht zu bewegen, aber irgendwann ließ diese Zärtlichkeit auch sie an ihre Grenzen stoßen.

>>Oh bitte Lena, tu es. Lasse mich diesen Tag vergessen!<<, flehte sie mich an. Auch ich hielt es nicht mehr lange aus. Mir war heiß. Heißer als heiß und ich wollte Helena spüren. Ich spürte, wie sie den Rücken durch drückte und tief einatmete. Ja, das gefiel ihr. Sie wölbte mir ihre Hüfte entgegen und nun war ich bereit sie zu verwöhnen. Ich küsste Helena auf die Lippen, welche sich fordernd fanden. Sie sollte an nichts anderes Denken, als an mich.


Danke fürs Lesen und Voten!

In Love - Frau Jordan Teil 2 -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt