Victoria Seras Meier

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 PS: Danke für die Namensvorschläge. Es sind sehr viele schöne Namen dabei. Ich danke                euch !  Ihr werdet bald erfahren wie die kleine heißt.

...und jetzt gehts weiter.

HELENA


Bei jeder Berührung von Lena erschauerte mein Körper mehr und mehr. Von ihren Händen schienen kleine Stromstöße auszugehen, die ich in meinem ganzen Körper spüren konnte. Kleine Stromstöße, die sich in ihrem inneren entluden.

Jede sanfte Berührung war elektrisierend und löste einen Hitzestrom aus, der durch meine Adern zu jagen schien. Ich fühlte mich wie ein ganzes Elektrizitätswerk.
Mein Mund wurde sichtlich trockener und ich fühlte sich ganz benommen.
Das ist so gut, fast so gut wie Sex, dachte ich eine Sekunde später. Obwohl ich es nicht wahrhaben wollte, erregte mich der enge Kontakt mit Lena. Meine Brustspitzen richteten sich auf und verhärteten sich zunehmend. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht laut aufzustöhnen. Nicht wegen diesen Schmerzen an meinen Knöcheln, sondern weil die sanften Berührungen mich zu sehr erregten.

Langsam öffnete ich meine Augen und wie durch einen Schleier blickte ich zu Lena.

>>Bist du bald mal fertig?<<
, gab ich von mir, nachdem ich durchgeatmet hatte. Meine Stimme klang heiser und zittrig.

Was Lena wohl gerade über mich denken mochte?

Der Schmerz in meinem rechten Fuß ließ nach und gerade als ich glaubte, nun müsste Lena wirklich fertig sein, nahm sie meinen linken Fuß und tat bei ihm genau das gleiche wie bei dem anderen zuvor.

>>Nein, ich bin noch nicht fertig, du hast immerhin zwei schmerzende Füße<<
, erklärte Lena mit einem Blick zu mir, der mich insgeheim erbeben ließ.
Lena ließ ihre Fingerspitzen langsam von der Fußsohle seitlich zum Knöchel gleiten, dann nach hinten zur Ferse. Wie an der Fußsohle begann sie auch hier mit sanften, kreisenden Bewegungen, doch nach ein paar Sekunden wurden die harmlos wirkenden Berührungen intensiver, verspielter, sie wurden verführerischer.

>>Lena, ich muss dir was sagen!<<
, fing ich dann plötzlich an zu reden, während ihre Hand sanft über meine Wade hinauf glitt.

>>Es ist mir wichtig, das du das weißt<<, sagte ich. Bei diesen Worten erreichte Lena meine Kniekehle und begann diese verträumt zu streicheln.

Ich seufzte tief, bevor folgende Worte ihren Mund verließen,
>> Egal was passiert, du bist ein wichtiger Teil in meinen Leben<<, sagte ich und schaute in das schmunzelnte Gesicht der Blondine.

Wir hatten noch einen schönen Abend und Diskutierten über unzählige schöne Mädchennamen. Am nächsten Tag trat Lena die Heimreise an.

.......

Einige Wochen später machte ich einen Babyladen unsicher. Bald würde es soweit sein und die kleine Prinzessin würde die Welt erblicken. Ich durchstöberte Regale mit Spielzeug, Stofftieren, genauso wie Regale mit Babykleidung und Kleidern. Ich konnte mich kaum entscheiden, alles sah einfach so süß aus.

>>Sieht das nicht süß aus?<<, sagte ich zu meiner Schwester Magda, die mich begleitete. Meine kleine Maus Liv war im Kindergarten und wir machten die Geschäfte unsicher.

>>Stimmt, sieht süß aus<<, nickte sie. 
>>Schau mal! Da ist noch einer in rot<<, sagte ich und griff nach dem Strampelanzug, um ihn Magda vor die Nase zu halten.

>>Da ist ein Entchen drauf, ist das nicht niedlich?
, sagte ich zu ihr.

Doch ich konnte nicht weiterreden und verzog schmerzhaft das Gesicht. Ich spürte, wie sich aus heiterem Himmel meine Bauchmuskeln verkrampften und ein stechender Schmerz mir in meinen Unterleib durchfuhr. Zuvor waren es nur leichte Schmerzen, denen ich nicht allzu große Bedeutung geschenkt hatte, weil ich diesen nur für Tritte hielt. Aber nun war ich mir nicht mehr so sicher. Denn der Schmerz, den ich verspürte, fühlte sich anders an. Es fühlte sich an, als würde mir bei lebendigem Leibe das Rückgrat herausgerissen.

>>Was ist los Schwesterherz? Geh es dir nicht gut?<<, fragte mich Magda besorgt.
>>Ich glaube, ich habe Wehen<<, erklärte ich und verzog erneut von einer Welle voller Schmerzen getroffen das Gesicht.

>>Wie oft und wie lange schon?<<, erkundigte sie sich und sah mich eindringlich an.

>>So alle 40 Minuten ungefähr. Die Schmerzen werden immer intensiver<<, sagte ich zu ihr.

Wieder durchfuhr mir ein höllischer Scherz, der mir Tränen in die Augen trieb.

>>Wir müssen ins Krankenhaus!<<
, erklärte ich unter Schmerzen und unterdrückte ein Aufstöhnen.

Meine Schwester bemerkte meine Angst und meine Panik. Aber genauso erkannte sie auch, dass es jetzt schnell gehen musste. Ihrem Gefühl nach war keine Zeit mehr, mich ins Krankenhaus zu bringen.

>>Kann ich Ihnen helfen?<<, hatte sich von uns unbemerkt eine Verkäuferin genähert.

Meine Schwester schilderte ihr in wenigen Worten, was los war, ohne mich mit ihrer Wortwahl in Panik zu versetzen. Die nette Ladenangestellte brachte uns alle in einen ruhigen Nebenraum, der sonst für Pausen der Mitarbeiter genutzt wurde. Die Frau, die sich inzwischen uns als Victoria Seras Meier vorgestellt hatte, half dabei, mich vorsichtig auf eines der Sofas zu betten.

Sie erklärte uns das sie gelernte Hebamme sei und uns bei der Situation unterstützen könnte. Wieder verkrampften sich meine Bauchmuskeln und ich presste die Lippen zusammen.

>>Bitte weisen Sie den Notarzt vor den Geschäft ein<<, wendete Victoria sich an meine Schwester. >>Bringen sie ihn hierhin, wenn er da ist<<, erklärte sie ihr.

Diese nickte der kurz zu und verließ den Raum.

>>Alles wird gut<<
, versuchte mich die fremde Frau zu beruhigen.

>>Ich will ins Krankenhaus!<<, mitten im Reden wurde ich von einem lauten Stöhnen unterbrochen, als eine neue Welle von Schmerzen mich durchflutete.

>>Ich will nicht, dass mein Kind hier zur Welt kommt<<
, erklärte ich.

Meine Hände Umklammerten den Stoff des Sofas.

>>Ich will ins Krankenhaus<<, wimmerte ich unter Schmerzen und verzog unter ihnen gequält das Gesicht.

>>Dafür ist es zu spät<<, sagte diese Victoria ruhig zu mir. Sie gab ihr bestes und hätte dabei nicht fürsorglicher und hilfsbereiter sein können. Sie vermittelte eine ungemeine Ruhe, die sich auch auf mich zu übertragen schien. Victoria lächelte mich immer beruhigend an.

>>Ich bin bei ihnen und werde helfen, bis der Arzt da ist. Es wird alles gut werden, ich gebe ihnen mein Ehrenwort<<
, sagte sie zu mir.

>>Versuch dich zu entspannen<<, forderte sie mich mit ruhigen Worten auf.

Der Schmerz trieb mir Tränen in die Augen, dass ich nur noch verschwommen sehen konnte. Ich presste die Lippen zusammen, der Schmerz war jetzt schon so stark, kaum auszuhalten, und ich wusste aus Erfahrung, dass es erst der Anfang war. Es war nur die erste Flut der Wehen. Ich wusste, dass die Schmerzen nur noch schlimmer werden würden. Es kam ihr jetzt schon unendlich lange vor. Nur der Gedanke, dass ich bald schmerzstillende Mittel bekommen würde, ließ mich aufatmen.

>>Wo bleibt denn der Notarzt?<<
, fragte ich.

>>Ich brauche ein paar Handtücher und warmes Wasser<<, sagte Victoria zu ihrer Kollegin, die ebenfalls sich mit im Raum befand.

>>Ich kümmere mich drum<<, versprach sie.

Ich stellte langsam fest, das kein Arzt rechtzeitig kommen würde, um bei der Entbindung zu helfen. Schlagartig realisierte ich, dass meine Tochter ohne ärztlichen Beistand auf die Welt kommen würde. Ich bekam Angst, Todesangst. Angst um das Baby in meinem Leib und Angst um mich selbst.

>>Helena, du schaffst das. Wir werden dir helfen ! <<, riss mich die Stimme meiner Schwester aus meinen verängstigen Gedanken. Sie erklärte mir auch das sie Lena informiert hätte, das es soweit sei. Leider konnte mich das nicht Beruhigen, denn auch in ihren Augen spiegelte sich ihre Angst und ihre grenzenlose Panik wider, ebenso wie in ihrer Stimme.

>>Ich schaffe das nicht, nicht so!<<, erfüllte meine zitternde Stimme den Raum.

>>Doch du schaffst das, Helena!
, ergriff Victoria meine Hand und strich mir beruhigend über den Handrücken.

>>Eine erneute Wehe suchte mich heim und ich schrie sich die Schmerzen aus dem Leib, ohne dass es etwas nützte. Ich glaubte, beinahe ohnmächtig zu werden. Ich hoffte einfach nur noch, dass dieser unsagbare Schmerz bald nachlassen würde. Ich hoffte es so sehr.

>>Pressen!<<, rief mir diese gut zu.


>>Kräftig pressen!<<
>>Ich kann nicht! Ich kann nicht mehr!<<
, schrie ich zurück.

>>Du kannst das und ich helfe dir dabei!<<, erklärte mir Victoria.

Am Ende war ihre Stimme sehr Liebevoll und Bedacht. Ich hatte das Gefühl sie schon ewig zu kennen. Sie war so nah bei mir.

>>Ruhig atmen. Einfach ruhig atmen<<
, erklärte sie mir.

Fünfzehn Minuten später war ich mit den Kräften, völlig erschöpft. Ich konnte und wollte nicht mehr. Ich wollte nur noch, dass es endlich vorbei ich. Ich wollte diese schrecklichen Schmerzen nicht mehr verspüren. Der Notarzt war immer noch nicht eingetroffen. Ich hatte es alleine Victoria und meiner Schwester zu verdanken, dass ich nicht vor panischer Angst durchdrehte. Ich versuchte mich zwischen den Presswehen zu entspannen, wenn mir zwischen ihnen die Zeit blieb, was manches Mal nur recht kurz war. Aber egal wie stark ich auch presste, ich mich anstrengte, das Kind wollte nicht auf die Welt kommen.

In völliger ohnmächtiger Ermattung sank ich auf das Sofa zurück, schweißgebadet und nur noch zu einem Gedanken mehr fähig. Es sollte endlich aufhören. Das Baby sollte endlich aufhören, mir solche Schmerzen zu bereiten. Es sollte endlich kommen.

>>Verdammt, komm endlich, du kleiner Dickkopf<<, fluchte ich leise.

>>Konzentriere dich<<
, forderte mich Victoria auf.

>>Bald ist es geschafft!<<


Ich konnte nichts sagen, denn es kam die nächste Wehe und ein höllischer Schmerz, der mir wie ein Messerstich durchfuhr. Nichts anderes war mehr da als dieser Schmerz. Ich keuchte und stöhnte, biss die Zähne und kniff die Augen zusammen. Vor letzteren schienen tausende Sterne zu tanzen.

>>Ich pack das nicht!<<
, schrie ich mit geschlossen Augen und merkte wie ich langsam wegsackte. 


Danke fürs Lesen und Voten!!!! 

In Love - Frau Jordan Teil 2 -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt