Lena
Helena hatte in den Brief geschrieben ich sollte die letzten Tage auf der Insel genießen. Ich war zuerst hin und her gerissen, ob ich das auch so machen sollte. Doch zum Glück war Liz da und machte mir die Entscheidung einfach. Ihre Umarmung war schon vertraut, so vertraut, dass es schrecklich gut tat.
>>Lass uns in den Tag starten. Ich habe ab jetzt frei und Zeit für dich. Lass uns gehen und die Sommerluft, die Sommerliebe und das Sommerglück entdecken. Das alles wünsche ich mir für dich heute<<, sagte sie.
>>Bitte nicht mehr weinen<<, ergänzte Liz und lächelte mich an.
Ein Sonnenstrahl verirrt sich auf mein Gesicht, trotz meiner geschlossenen Augen spüre ich ihn. Er wandert über meine Stirn, meine Wange zu meinen Lippen, wie ein Kuss des Windes, hauchzart und mit einer sehr sachte Berührung.
Ich atmete tief durch. Es war ein überaus sanftes Gefühl, kaum wahrzunehmen und doch da.
Meine Haut kribbelte da, wo die Sonne mich berührt hatte.
Ich machte mir mit Liz einen schönen unbeschwerten Tag. Wir gingen baden, sonnten uns und sie erzählte mir einigen Geschichten aus ihren jungen Leben. Zwischendurch fragte sie mich auch ob ich mir vorstellen könnte auf der Insel zu bleiben.>>Mache doch ein Sabbatjahr hier auf der Insel. Wir brauchen noch Hilfe und ich würde mich auch freuen<<, sagte Liz. Ich antwortete ihr aber nicht. Wir relaxten noch den ganzen Tag und gingen dann was essen. Dann machte sich jede von uns für den Abend fertig. Wir wollten tanzen gehen und feiern.
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Später am Abend schaute ich ihr beim Tanzen wieder zu, wie vor ein paar Tagen. Das konnte Liz wirklich gut im Gegensatz zu mir. Ich trank der weile leckere Drinks und bemerkte nicht wie ich Mittlerweile alles nur noch durch den dichten Schleier aus Alkohol wahr nahm. Irgendwann war ich sogar im Stande mitzutanzen. Ich tanzte erst alleine, später mit Liz und mit vielen anderen Leuten. Ich tanzte immer schneller. Kreisen, drehen, lachen bis alles vorbei flog. Keine Gedanken und Fragen mehr. Alles war so egal. Ja so egal. So leicht und unbeschwert. Wie ein kleiner Vogel flog ich davon und lies mich treiben. Ich schaffte es sogar Liz dabei zuzulächeln.
Etwas später am Abend, es war etwas kühl geworden. Fröstelnd schlang ich meine beide Arme um die Brust. Liz setzt sich neben mir auf einen kleinen Felsen und schaute den Mond an. Mir war ein bisschen schwindlig. Ob es wegen dem Alkohol war oder wegen ihrer Anwesenheit und der Situation. Vermutlich kam beides in Frage. Wir schwiegen sehr lange.
Liz seufzte laut aber ich seufzte tiefer und musste einfach lächeln. Was für eine Konversation unter zwei jungen Frauen. Abrupt stand ich auf. Liz aber griff sofort nach meiner Hand und zog sie zu sich hinunter. Sie hatte schon wieder diesen Blick einer griechischen Göttin aufgelegt der bis zum Innersten meiner Seele ging.Ihre Augen waren so dunkel und ihre Lippen genauso süß. Wie lange wir uns küssten, keine Ahnung. Ich wusste es nichts mehr.
Der nächsten Morgen war schon der vorletzte hier auf dieser Insel. Ich war schon zeitig wach, da ich nicht richtig schlafen konnte. Ja ich hatte mir mal wieder Gedanken gemacht. Gedanken um Helena, Gedanken um Liz und über ihrer Frage hier zu bleiben. Ich wusste auch nicht ob meine Eltern da mitspielen würden.
Ich sah Liz einfach beim Schlafen zu. Sie lächelte. Als ich ihr einen Kuss auf die Lippen hauchte, murmelt sie meinen Namen. Ich wusste, dass sie wach war.
>>Musst du heute nicht aufstehen?<<, fragte ich sie. Liz schüttelte den Kopf.
Ihren Herzschlag zu fühlen und ihren Duft einzusaugen war einfach wunderschön. Sie tastete nach meinen Händen. Ich kuschelte mich an sie und lauschte ihren Atemzügen.
Warum konnte nicht alles so einfach sein im Leben. So einfach und nicht so kompliziert.
Ich wollte aber in diesen Moment nicht darüber weiter nachdenken. Nicht wieder an alles erinnert werden. Nicht an die Vergangenheit und an die Konsequenzen für die Zukunft denken. Am liebsten würde ich alles um mich herum ausblenden.
Liz legte sich um mich und zog mich an ihren Körper. Sie zog die Decke über uns beiden und begann mich zu streicheln. Eine angenehme Wärme umgab mich. Von meinem Mund über den Hals in Richtung Oberkörper wanderten ihre Hände. Sie verweilte kurze Zeit an meinen Brustwarzen und umkreist sie. Kurz und trotzdem so intensiv, das mein Atem sich beschleunigte und ein Schauer über meinen Körper lief.
Mir wurde heiß und kalt dabei, während sie mit leichte Berührung weiter nach unten stromerte.Ich zitterte vor Erregung. Hitze entfaltete sich in meinem Unterleib und breitet sich aus, während der kleine Punkt der Wärme Millimeter für Millimeter der Hitze in meinem Körper näher kam und eine Spur des Feuers hinter sich her zog.
Es war wieder wunderschön mit ihr. Wir blieben den halben Tag im Bett liegen. Am Nachmittag unternahmen wir gemeinsam einen Bootsausflug rund um die Insel. Am Abend waren wir dann bei ihren Onkel und der ganzen Familie zum Abendbrot eingeladen. Die Stimmung war wundervoll. Schöne Musik, angenehme Gespräche und leckeres Essen.
Liz schaute mich nun mal wieder an und fragte, >>Kannst du es dir Vorstellen?<<
>>Was?<<, antwortete ich.
>>Hier für ein Jahr auf der Insel zu bleiben?<<, fragte sie und lächelte mich an.
Ich antwortete erstmal nicht, da ich es einfach nicht wusste.
Danke fürs Lesen und Voten
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In Love - Frau Jordan Teil 2 -
RomanceZusammen für Immer? Wie geht es weiter in der Beziehung zwischen Helena und Lena, ihrer ehemaligen Schülerin. Wie schafft Lena den Sprung ins Berufsleben und findet Helena und ihre Tochter das große Glück. Alles das gibt es im nächsten Teil zu Lesen.