HELENA
Träge schiebt sich die Regenwolkenfront über den Himmel und stülpt den späten Sommer ein graues Kostüm über. Ab und zu regnete es aus den Wolken und es fielen dicken Tropfen raus. Ich fühlte mich krank und lag den ganzen Tag auf dem Sofa im Wohnzimmer. Mir war es erbärmlich kalt und meine Beine fühlten sich schwer an wie Blei. Eigentlich sollte ich in diesen Tagen in der Schule sein, aber ich fühlte mich krank. Anfang der Woche war ich auch schon bei meinen Hausarzt, der eine Sommergrippe diagnostizierte.
So linderten sich auch wieder die Beschwerden nach Tagen und ich konnte auch wieder arbeiten gehen. Doch meistens hatte ich mich durch die Tage gequält und meine Bereitschaft zu irgendwas war recht schnell rapide gesunken. Viele meiner Kollegen hatten mich gefragt, ob ich krank bin, denn sie meinten das ich so blass aus sehe. Ich erzählte ihnen von der Grippe und das es bestimmt noch ein wenig dauern würde, bis ich wieder richtig fit war.Doch es wurde nicht richtig besser. Ich fühlte mich anders, konnte das aber nicht sofort einordnen. Übelkeit, Schwindel beim Aufstehen, Kopfschmerzen, dies alles kam in unregelmäßigen Abständen. Ich war öfters Gereizt und so schrie ich immer mal meine kleine Maus Liv an. Ich wollte das natürlich nicht, aber es passierte.
Von Tag zu Tag änderten sich die Beschwerden. Ich fühlte mich irgendwie aufgeblähter und bekam Rundungen wo ich sonst keine hatte. Das bemerkte ich auch als ich im Bad vor dem Spiegel stand und meinen Körper intensiv betrachtete. Meine Haut hat sich etwas verändert und meine Brüste sahen anders aus. Manchmal musste ich sogar den BH ausziehen, weil mein Busen so weh tat. Als dann die Menstruation ausblieb, dämmerte es mir langsam. Doch ich wollte es nicht wahrhaben und ignorierte es.
Erst eines Morgens am Wochenende, saß ich gemeinsam mit meiner Schwester am Küchentisch. Liv spielte in ihrem Kinderzimmer mit den Puppen. Ich hatte ihr von meinen Problemen und Beobachtungen erzählt. Sie schaute mich an und ohne Vorwarnung sagte sie zu mir,>> Geh zum Arzt, zu einem Spezialisten, glaubst du nicht dass du schwanger bist?<<>>Spinnst du?<<, antwortete ich ihr.
>>Schau dich an, dir geht es schlecht, deine Stimmungsschwankungen, du hast zugenommen, du bist bestimmt schwanger<<, erklärte sie mir.
>>So ein Blödsinn, von wem denn?<<, antworte ich. Doch da sie das immer wieder ansprach und ich davon genervt war und sie mich auch begleiten wollte, gingen wir gemeinsam am darauf folgenden Mittwoch zum Facharzt.
Nervös war ich, verdammt nervös und unsicher als ich die Arztpraxis betrat. Der Arzt und die Schwestern begrüßten mich sehr nett. Er fragte mich, was er für mich tun könnte.
Ich erklärte ihn die Symptome der letzten Tage. Auch das meine Schwester dachte, das ich schwanger sei!
>> Kann das sein?<< fragte er.>>Eigentlich nicht<<, erklärte ich. >>Eigentlich?<<, fragte er und drückte mir einen Plastikbecher in die Hand und meint nur, das er ein bisschen Urin von mir brauch. Kein Problem dachte ich mir, den kann er haben. Als ich zurück in den Untersuchungsraum kam, sagt er das ich mich bitte ausziehen sollte. Ich hasste solche Situationen immer und kam mir vor wie ein Stück Vieh als ich auf der Liege lag, nackt mit gespreizten Beinen, während der Doktor mich untersuchte. Der Arzt untersuchte mich, stellte mir ein paar fragen, die ich alle beantwortete.
>>Also<<, sagte er mit einer ruhigen Stimme zu mir.
>>Nach Auswertung des Urintests und der Untersuchungen deutet alles darauf hin das sie Schwanger sind. Herzlichen Glückwunsch<<, sagte er und stand auf.
>>Schwanger?<<, fragte ich. Ich wusste nicht, waren es Minuten, Stunden oder Tage? Mir kam es jedenfalls wie eine Ewigkeit vor bis ich registrierte was er da eben gesagt hatte.Ich flüsterte nur, >> Das kann doch nicht sein.<<
Die Schwestern gaben mir den Mutter – Kind – Pass in die Hand und nannte mir den nächsten Termin für eine Untersuchung. Durch Liv wusste ich ja was auf mich zukam. Ich verließ die Praxis, mit meiner Schwester. Ich brauchte Ruhe und Zeit. Innerlich war ich in großer Panik und Verzweiflung. Ich war dermaßen zerstreut und hilflos.
Diese Schwangerschaft konnte nur von der Nacht in Griechenland sein. Eigentlich wollte ich mich daran nicht mehr erinnern, wurde aber dadurch gezwungen. Ich überlegte und sah zuerst nur noch eine Abtreibung als Lösung für mein Problem. Doch eigentlich konnte ich mich zu nichts entscheiden. Andererseits liebte ich Kinder und wollte eigentlich gar nicht abtreiben. Ich brauchte Zeit zum Überlegen wie ich diese Situation meistern könnte.
Ich wollte mit anderen Erfahrungen austauschen. Mit meiner Schwester reden und auch Lena davon berichten. Wie würde sie wohl auf diese Situation reagieren. Das alles hatte ich nun vor mir.
Danke fürs Lesen und Voten!!!
Bleibt neugierig!!
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In Love - Frau Jordan Teil 2 -
RomanceZusammen für Immer? Wie geht es weiter in der Beziehung zwischen Helena und Lena, ihrer ehemaligen Schülerin. Wie schafft Lena den Sprung ins Berufsleben und findet Helena und ihre Tochter das große Glück. Alles das gibt es im nächsten Teil zu Lesen.