Ein Kopf voller Fragen!

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Helena

Es gab immer wieder die Momente, wo ich kochte vor Wut. Nein, ich raste vor Eifersucht. Ich war sauer auf Lena, dass sie es zuließ.

Sie wollte mich mit ihrer Bemerkung zu Frau Stark ganz offensichtlich eifersüchtig machen, wie damals schon bei dieser Liz. Dies schaffte sie auch immer wieder und ich zeigte ihr wie immer kaum meinen Unmut darüber. Ich wollte kein Streit mit ihr und so nahm ich es wie so oft, alles hin. Nur hatte Lena den schönen Moment der Gerade zwischen uns war, kaputt gemacht.

Also ging ich Wortlos ins Schlafzimmer und schlief ein.

Gedanken und Bilder wechselten sich in einer raschen Reihenfolge ab. Mal sah ich Lena in verschieden Situationen und mal sah ich Mika und Liv. Mir wurde schlecht bei diesen Durcheinander von Bildern. Ich fühlte mich als würde mein Kopf gleich explodieren. So viel Information, so schnell und so unerwartet. Ich sah Lena wie sie Mika küsste und bei Hand in Hand mit Liv durch einen Park schlenderten. Ich sah mich selber und spürte, wie Übelkeit langsam in mir Hochstieg und mir die Kehle zudrückte. Ich schnappte rasselnd nach Luft, bekam aber keine. Ich wollte schreien, jemanden rufen, bekam aber nur schwaches Gurgeln heraus. So sank ich in diesem Bild zu Boden und fiel auf die Knie. Meine Hände presste ich gegen den Schädel. Wie in einer Trance nahm ich plötzlich Geräusche wahr.


Ich hörte wie Tür aufging und jemand das Zimmer betrat. War es ihm Traum oder in der Realität? Ich wollte mich umdrehen, um zu sehen, wer es war, doch diese einzige kleine Bewegung verursachte einen unglaublich starken Kopfschmerz. Mir war aber schwindelig und dann schwarz.

Ich war wie benebelt. Mein Körper war feucht vor Aufregung. Jedoch
wusste ich, dass Lena hier war. Ich roch ihren Duft, den ich liebte und
von tausenden anderen jeder Zeit erkennen würde. Plötzlich spürte ich ihre weichen
Berührungen auf meinem Gesicht. Ich schloss die Augen und nahm instinktiv die Hand, die jetzt so sanft meine Wange streichelte, in meine und küsste diese. Ich spürte,
wie die Person merklich zusammenzuckte, aber sie nahm ihre Hand nicht
weg.


Lena

>>Ich liebe dich doch Helena<<, flüsterte ich.

Doch sie antwortete nichts. Sie küsste mich einfach. Dieser Kuss sagte mehr
als tausende Worte. Ich wollte sie doch nie verletzen. Sie gab mir das Gefühl der Sicherheit und der Geborgenheit immer. Das Gefühl geliebt und verstanden zu werden.

Das wichtigste war aber die Zugehörigkeit zu ihr und der Familie. Niemand und nichts wird dies ändern, weil wir für einander bestimmt waren. Keine andere Person könnte das zerstören was mich mit Helena verbindet.

Am nächsten Morgen wachte ich zeitig auf, durch den Schlitz der Gardinen drang ein heller Strahl in das an ansonsten abgedunkelte Schlafzimmer. Mein Kopf lag an Helenas warmer Schulter. Es war eine sehr angenehme Wärme, die ich spürte. Ich beobachtete Helena, wie sie langsam ein und ausatmete und lauschte ganz ruhig ihren Herzschlag.

Ich schaute langsam hinauf in ihr Gesicht, welches von ein paar der dunkelbraunen Löckchen geziert wurde.

>>Meine schlafende Elfe<<, flüsterte ich liebevoll. Sie sah so verführerisch schön aus.

Am liebsten hätte ich sie geküsst, zuerst auf die Oberlippe, dann auf die Unterlippe, schließlich den gesamten Mundwinkel. Widerstrebend löste sich mein Blick irgendwann von Helenas Lippen und ich gönnte mir einen ausgiebigen Blick auf ihren Körper.

Dieser war einfach perfekt, dachte ich und ließ meinen Blick hinab gleiten, über ihre Schultern, bis hin zu ihren Brüsten, die sich bei jedem Atemzug rasch hoben und senkten. Als Nächstes fiel mein Blick auf Helenas Bauch, der wieder fast flach war, ihm sah man die Schwangerschaft kaum noch an. Trotz alles Sehnsucht ließ ich sie schlafen, stand langsam auf und verließ das Zimmer um nach den Kindern zu sehen. Aber auch diese schliefen noch und so ging ich zur Küche.

Etwas später hörte ich die Küchentür aufgehen. >>Hab ich doch richtig gehört<<, meinte Helena. Ich nahm die Tasse frisch gekochten Kaffee und ging auf Helena zu. Ihr Gesicht war halb verträumt und halb von Erleichterung gezeichnet.

>>Bekomme ich einen Kuss?<<, fragte ich unsicher und schaute Helena mit meinen Rehaugen an. Diese lehnte sich vorsichtig an mich, sodass sich der Kaffee nicht über meinen Rücken ergießen würde und küsste mich zärtlich, ganz leicht, als wären ihre Lippen zerbrechlich.

>>Setzt dich doch schon mal, ich hohle noch meine Tasse<<, erklärte ich ihr bevor ich kurz in die Küche ging. Helena nahm wohl einen Schluck des heißen Getränkes, welcher sie sofort ein Stück wacher machte.

>>Oh, ist der heiß<<, hörte ich sie aus dem Hintergrund.

Als ich wieder mit meiner Tasse an den Tisch kam, stand Helena mit einen Ruck auf und zog mich zu ihr. Ich musste schnell meine Tasse auf den Tisch stellen, um diese nicht zu Verschütten. Sie hielt mich an den Hüften und schaute mir in die Augen.

>>Ich weiß, ich bin manchmal sehr besitzergreifend, liebe dich über alles und möchte mit dir mein Leben verbringen! Kannst du dir das mit mir, Dauerhaft vorstellen? Willst du dass wirklich? Du weißt, es gibt dann kein Zurück!<<, sagte Helena zu mir.

Ich war überrascht und überfordert mit der Situation. War das ein Antrag?

Helena lächelte mich an!

Ich war mir meiner Sache nicht so sicher!

Ich nickte, aber sagte noch nichts.

Ob ich mit Helena glücklich war?

Ja, eigentlich, wie noch nie in meinem Leben zuvor! Mein verschleierter Blick trafen Helenas leuchtende Augen!

>>Ich liebe dich! Ja, du machst mich glücklich! Aber dieser Schritt in die Verlobung, ich weiß es nicht<<, sagte ich und löste mich von ihr.

Helena grinste und sprach von, >>Später<<, etwas.

Mein Kopf aber war voller Fragen.


Danke fürs lesen und Voten!!!

In Love - Frau Jordan Teil 2 -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt