HELENA
Am Abend ließ ich mich kraftlos auf die Couch sinken, nachdem Mia friedlich in ihrem Bett lag und schlief. Den halben Tag hatte ich über die Zukunft und über Lena nachgedacht. Gleichzeitig musste und wollte ich auch die kleine Versorgen. Wiedereinmal war ich froh das sich meine Schwester um Liv kümmerte, die auch nicht zu kurz kommen sollte. Lena saß bestimmt gerade bei ihren Eltern und outete sich. Stöhnend schloss ich eine ganze Weile ihre Augen. Als ich sie wieder öffnete, fiel mein Blick unwillkürlich neben mich. Mein Herz wurde schwer, als ich den Gegenstand in meine Hände nahm und ihn aufschlug. Ich musste schlucken, während ich die Fotos betrachtete, die Lena oder Ich in letzter Zeit gemacht hatten.
Ein paar Fotografien zeigten Lena mit Mia. Es waren aber auch Bilder dabei, die uns alle vier zeigten.
Eins der Bilder zeigte Lena, wie sie Mia ihren winzigen Bauch nach dem Baden mit unzähligen Küssen bedeckte und die kleine vergnügt dabei quietschte.
Ein anderes zeigte mich nach einem anstrengenden Tag auf der Couch, wie ich eingeschlafen war und wie Mia friedlich mit mir schlummerte.
Dann gab es noch Bilder von der Schwangerschaft. Viele Fotos mit anderen Motiven folgten. Aufgewühlt blickte ich auf die Bilder hinab. Nachdenklich strich ich mit den Fingerspitzen über einige der Bilder, während ich diese betrachtete.
>>Wie eine kleine Familie<<, schoss es mir augenblicklich durch den Kopf. Mir fiel auf, wie glücklich ich auf den Bildern wirkte, wie ich strahlte, wie ich mit Lena, um die Wette strahlte.
Eine Nachricht von Lena, die mich erreicht hatte, gab mir den Hinweis das ein Gespräch mit mehr oder weniger Erfolg mit ihren Eltern stattgefunden hatte.
>>Nun liegt es an mir<<, sagte ich zu mir selber, als eine Träne über mein Gesicht lief, die ich mit dem Handrücken wegwischte. Mehr Tränen lösten sich aus meinen Augen.
Mir wurde immer klarer, dass mein glückliches strahlen auf den Bildern nicht alleine an der kleinen Mia lag. Nein, es lag nicht nur an meiner Tochter, sondern auch an Lena. Sie hatte mir über die Angst vor der Schwangerschaft hinweg geholfen, sie war immer für mich da gewesen. Sie war gleich nach der Geburt von zu mir gekommen und hatte mir geholfen. Sie war immer da für mich, die kleine Mia und für Liv. Obwohl Lena auch ein eigenes Leben hatte.Ich hatte mich endgültig in Lena verliebt. Es war nicht nur so eine Phase und ich fragte mich wie es weitergehen würde , nachdem ich einige Male blinzeln musste, um wieder eine klare Sicht zu haben. Ich betrachtete auf einigen Fotos nur ihr Gesicht, wie sie mich anlächelte.
LENA
Ich ging aufgewühlt in meinem Zimmer auf und ab. So war hin und her gerissen zwischen Gefühlen und meinen schlechten Gewissen gegenüber meinen Eltern. Besonders die Reaktion von meinen Vater machte mir zu schaffen, denn ich liebte ihn sehr. Ich fühlte mich schrecklich wegen den Worten, die ich ihn an den Kopf geknallt hatte. Aber ich konnte nicht mehr anders und musste an mich denken und an mein Herz. Ich wollte meinen Eltern nicht wehtun und dennoch hatte ich es teilweise getan, um mich selbst zu schützen. Machte das aber alles besser?
Doch war es aber Richtig klar Schiff zu Machen.
Seitdem ich Helena Jordan zum erste Mal begegnet war, hatte ich von einer gemeinsamen Zukunft geträumt. Dieser Traum entwickelte sich immer mehr und nun Träumte ich von einem, gemeinsames Leben mit Helena und den beiden Kinder.
Ich hatte immer das Gefühl gehabt, dass wir beide Seelenverwandte wären.
Am nächsten Morgen war ich schon früh wach und packte meine Sachen zusammen, für eine Abreise am Mittag. Man sah mir meine schlaflose Nacht an. Ich hatte gestern Nacht tatsächlich Nägel mit Köpfen gemacht. Ich wollte zu Helena und den Kindern. Ich wollte dort ab sofort Leben und Wohnen.
Mein Vater war ganz dagegen das ich ,seine Tochter einfach die Ausbildung hinwerfen würde.
>>Vater, bitte!<<, sagte ich leicht ärgerlich.>>Ich habe keine Lust mit dir länger über meine Entscheidung zu Diskutieren<<, erklärte ich.
>>Solange du nicht volljährig bist, bestimmen wir, was du machst!<<, sagte er zu mir vorwurfsvoll.
>>Willst du mich jetzt festbinden<<, antwortete ich ihn wütend und bekam auch Unterstützung von meiner Mutter, was ihm gar nicht passte.
Ich löste mich von dem Gespräch und packte weiter meine Sachen zusammen, verstohlen wischte ich mir einige Tränen von den Wangen.
>>Ich will nicht weiter über das alles reden<<, bat ich ihn erneut, wobei meine Stimme sehr brüchig Klang. Ich drehte mich noch einmal sanft zu ihn um und küsste in einer liebevollen Geste seine Stirn.
>>Bitte akzeptiere es oder lass mich nun in Ruhe!<<, sagte ich.
HELENA
Am späten Nachmittag wollte Lena ankommen und ich fuhr gemeinsam mit der kleinen zum Bahnhof. Jeder Gedanke während der Fahrt, der Suche nach einem Parkplatz und während ich so schnell wie möglich mit den Kinderwagen durch den Bahnhof lief, waren bei Lena. Ob es mir noch gelingen würde, rechtzeitig den richtigen Bahnsteig zu erreichen, um Lena abzuholen. Suchend blickte ich mich um.Um mich herum herrschte der übliche Trubel, der nun mal auf jedem Bahnhof herrschte. Mit Zügen, die einfuhren und wieder abfuhren, Reisende, die aus ihnen ausstiegen und einstiegen. War ich pünktlich genug um sie zu Begrüßen. Ich beschleunigte meine Schritte soweit ich das mit einem Kinderwagen mit einem kleinen Baby noch tun könnte. Meine Augen irrten suchend umher. Verzweifelt blickte ich nach links und rechts, während ich einen Weg durch die Mengen suchte. Sicherlich war es keine gute Idee die kleine Maus mitzunehmen.
>>Beruhige dich<<, dachte ich mir und blieb kurz stehen und holte tief Luft. Durch einen kleinen Spalt von umstehenden Menschen hatte ich freie Sicht und in nur in einiger Entfernung stand eine junge Frau. Ein Anblick, der mein Herz schneller schlagen ließ. Prompt bekam ich weiche Knie. Da war sie. Da stand Lena.
Vor Erleichterung stand ich sekundenlang reglos da, dann beschleunigte ich meine Schritte und rief ihren Namen.
Als sie meine Stimme vernahm, zuckte sie kurz erschrocken zusammen.
>>Da seit ihr ja endlich. Dachte schon ihr wollt mich nicht mehr<<, sagte Lena leicht vorwurfsvoll.
>>Sag jetzt bitte nichts<<, sagte ich mit fast versagender Stimme, weil mein Herz plötzlich vor Aufregung wie wild pochte, dass mir fast schwindlig wurde.
Ein paar Wörter brachte ich dann doch noch heraus.
>>Schön das du wieder da bist. Ich weiß jetzt endgültig ich habe mich in dich verliebt. Du bist eine wunderbare Frau, du bist die Frau, die ich liebe. Du und ich und die Kinder, das ist ein neues Kapitel in meines Lebens. Bitte bleib für immer bei mir. Auch wenn das egoistisch klingt<<, gab ich von mir.
Lena sah mich schweigend an. Sie schien zu Träumen. Als sie irgendwann wohl wieder in der Lage war zu sprechen, kam nur ein flüsternd von ihr.
>>Du liebst mich? So richtig?<<, fragte Lena vorsichtig und Tränen traten ihr in die Augen, ihre Schultern begannen zu beben. >>Hast du das wirklich gerade gesagt oder habe ich nur geträumt?<<, fragte sie mich.
Auch in meinen Augen schimmerten Tränen.
>>Ich liebe dich auch, Helena Jordan! Ich bin froh über meine Entscheidung, die ich getroffen habe<<, sagte Lena zu mir und strahlte mich an.
Danke fürs Lesen und Voten!!!
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In Love - Frau Jordan Teil 2 -
RomanceZusammen für Immer? Wie geht es weiter in der Beziehung zwischen Helena und Lena, ihrer ehemaligen Schülerin. Wie schafft Lena den Sprung ins Berufsleben und findet Helena und ihre Tochter das große Glück. Alles das gibt es im nächsten Teil zu Lesen.