Hydra

1K 51 12
                                    

  

Helena:

Ich fühlte mich frei, mitten auf dem Meer. Die Sonne ballerte vom Himmel und ich spürte den Wind auf meiner Haut. Heute Vormittag hatten wir die Fähre erreicht und unsere Reise konnte beginnen.

Am morgen war Lena noch etwas komisch, dies legte sich aber im Verlaufe des Tages. Unsere beiden Gastgeber für die Übernachtung waren auch mit am Board. Nachdem die Fähre abgelegt hatte, verloren wir uns aber aus den Augen. Lena war sehr glücklich darüber und setzte sich gleich erstmal auf einen Platz in der Sonne. Ich stand am Geländer des Schiffes und sah ins Wasser. Ich liebte diesen leicht salzigen Duft von Meerwasser. Wir fuhren vorbei an großen und kleinen Inseln. Es war alles wunderbar und wir steuerten auf den Hafen der Insel zu. 

Majestätisch ragte die kleine Insel aus dem Meer. Wir steuerten direkt darauf zu. Ich war gleich begeistert von der Insel. Bisher kannte ich sie nur von Erzählungen. Hydra so heißt auch der Hafen und die Hauptstadt der Insel und wir kamen immer näher. Eine menge kleine Boote waren zu erkennen, die um den Hafen kreisten. Ein älterer Mann der neben mir stand erzählte mir irgendetwas von Wassertaxis. Ich wusste nicht das er mir das erzählte, aber da keiner weitere Person neben mir stand, konnte er ja nur es mir erzählen. Ich nickte ihm freundlich zu. 

Um so näher wir kamen, sah man die Struktur der Insel und der Stadt. Alte Kapitänshäuser, Villen, Herrenhäuser und Kirchen umgeben von kleinen kargigen Bergen prägten das Bild der Insel. Alles war felsig und wir kamen der Anlegestelle immer näher. Alte Kanonen die Richtung Meer zeigten,kreuzten unseren Weg. 

>>Das ist mein Hydra<<, kam von dem alten nohmals, der immer noch neben mir stand.

Ich machte mich nun auf der suche nach Lena die immer noch dort saß, wo sie von Anfang an Platz genommen hatte. Sie schmunzelte mich mit einen etwas zu rot gewordenen Gesicht an. Sie schien glücklich zu sein. >> Auf geht's Fräulein<<, sagte ich zu ihr und wir sammelten unser kleines Gepäck ein. Die Fähre legte an und wir stiegen aus. Die Geschichte schien hier stehen geblieben zu sein, aber das hatte auch seinen Reiz. Ein älterer Grieche kam uns entgegen und fragte, wo wir den hinwollten. Ich zeigte ihm die Adresse auf den Zettel und er nickte freundlich mir zu. 

Mit seinen Armen deutete er auf einen Wagen mit zwei Maultieren davor. Er erklärte uns das es keine Autos auf Hydra gibt. Lena verzog ihr Gesicht und ich verdrehte die Augen dazu. Der alte Mann nahm unser Gepäck und verstaute es auf den Wagen. Dann kam er wieder mit der bitte zu uns, das wir doch Platz nehmen sollten. Wir setzten uns auf den Wagen und die fahrt konnte beginnen. Der Weg war schwerlich und geprägt von alten Pflastersteinen. Es ging Bergauf und es dauerte eine Weile bis wir vor unsere Urlaubsunterkunft standen. Ich gab unseren Fahrer etwas Geld und wir bedankten uns.

Es war keine Seele weit und breit zu sehen und so rief ich die Nummer an, die ich mit den ganzen Beschreibungen erhalten hatte. Es meldete sich wieder der gleiche Mann am Telefon, mit dem ich schon von Zuhause aus telefoniert hatte. Er schickte uns eine junge Frau vorbei die sehr freundlich und sehr hilfsbereit war. Diese zeigte uns unsere Unterkunft.

Lena


Die Schiffsreise zur Insel war leider recht kurz. Ich hatte mir eine Bank auf den obere Deck organisiert und mich die ganze Zeit gesonnt. Ich hörte nur das Wasser wie es immer wieder ans Schiff platschte. Kurz bevor wir wieder Boden unter den Füßen erreichten kam Helena zu mir. Erst jetzt merkte ich, wie mir mein Gesicht etwas brannte. Ich hatte es wohl etwas übertrieben mit dem Sonnenbad. Wo Helena die gesamte zeit war, wusste ich nicht. Ich war nur froh das dieser Angelos und diese geheimnisvolle Mary nicht mehr bei uns waren. Ich sah die beiden nochmal beim Ausstieg von der Fähre. Angelos winkte uns zu. Ich ignorierte dies und Helena hatte mit sich und den Sachen zu tun. Sie bekam davon nichts mit. Mary schaute auch in meine Richtung mit klaren Blickkontakt. Ich konnte diesen nicht entweichen und sah wie sie irgend ein Zeichen mit den Händen machte. Was sie damit meinte, konnte  ich auch nicht deuten. Es beschäftigte mich kurz.

Mein erster Eindruck von der Hafenstadt war nicht so begeisternd. Dies erweiterte sich als ich unser Fahrgelegenheit sah die uns zur Unterkunft brachte. Irgendwie war alles alt und moderig. Die Fahrt schüttelte mich regelrecht durch. An der Unterkunft angekommen mussten wir noch warten. Helena telefonierte hektisch und ein paar Minuten später kam eine junge Frau die uns alles zeigte. Ich fand sie sehr freundlich und hübsch. Recht groß, lange braune Haare und einen lockeren flippigen Kleidungstill der mir gefiel. Sie wünschte uns einen schönen Urlaub und verabschiedete sich recht schnell. Meinetwegen hätte sie auch noch bleiben können.

Endlich angekommen erforschten wir erstmal die Wohnung, die sehr einfach eingerichtet war. Einfache Möbel, einfache Küche und ein großes Bett. Wir betraten den Außenbereich der für alles Entschädigte. Einen wundervoller Blick aufs Meer, mit der Bucht und neben unserer Ferienwohnung befand sich ein großer Pool zum Schwimmen. Langsam füllte ich mich hier wohl. Vergessen waren die ganzen Strapazen der Anreise. Ich bewunderte den Blick aufs Meer und Helena ging sich erstmal etwas frisch machen. Es dauerte eine Weile eh sie wieder auftauchte. Aber das Warten darauf hatte sich gelohnt für mich.  Der Urlaub konnte beginnen.


Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.


Danke fürs Lesen und Voten!!!



In Love - Frau Jordan Teil 2 -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt