Mal träumen dürfen !!

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 Lena

Ein paar Wochen später, nach vielen Spaziergängen, Zoo besuchen und anderen Aktivitäten  mit Helena und den Kindern. Egal was es war und wie stressig es war, wenn Helena lächelte und Glücklich schien, war alles in Ordnung.

An einem morgen klingelte mein Telefon. Es war mein Vater wie ich auf der Anzeige meines Smartphones erkennen konnte. Ich zögerte kurz und ging dann dran.


>>Papa, es tut mir leid<<
, erklärte ich. Eigentlich brauchte ich mich für nichts zu Entschuldigen, tat es aber.

>>Nicht nur, dass du mit einer Frau zusammen bist, nein, es ist auch noch
deine Lehrerin! Lena, was ist nur los mit dir?<<
, wurde Papa immer lauter. Ich musste mich hinsetzen und ging in ein Zimmer um Ruhe zu haben und setzte mich auf einen Stuhl. Helena eilte mir zu Hilfe, nahm die Kleine Mia und verschwand aus dem Zimmer.

>>Genau deshalb, wegen dieser Reaktion hatte ich Angst, es euch schon eher zu erzählen<<
, flüsterte ich und war kurz davor zu weinen.

>>Lena, so habe wir dich doch nicht erzogen. Wenn wir wenigstens erahnen
hätte können, dass du mit deiner Lehrerin ins Bett steigst, hätten wir dich
gleich von der Schule genommen!<<
, sagte er.

>>Helena, also Frau Jordan, ist längst nicht mehr meine Lehrerin. Sie selber hat damals den Ort und die Schule gewechselt. Frage Mutter, sie kann es dir bestätigen<<, sagte ich in einen ruhigen Ton zu ihm.

>>Du liebst diese Frau Jordan also wirklich?<<
, fragte mein Vater skeptisch.

>>Ja, das tue ich!<<, sagte ich deutlich.

>>Auch, wenn ich es erst einmal verdauen muss, dass du mit einer Frau zusammen bist, werden wir dir immer zur Seite stehen<<
, erklärte er.

>>Ist das euer Ernst<<, kam von mir entgeistert. Ich riss meine Augen weit auf und konnte nicht glauben, was ich gerade gehört hatte.

>>Unter einer Bedingung<<, sagte dann Papa zu mir.

>>Die wäre?<<
, fragte ich.

>>Keine Lügen und keine Geheimnisse mehr vor uns!<<, kam von ihm.

>>Versprochen, Papa!<<


Am liebsten wäre ich durchs Telefon gesprungen um Papa und Mutter vor Freude um den Hals zu springen. Es war eine riesige Befreiung für mich und fühlte sich wundervoll an, keine Geheimnisse mehr vor den beiden zu haben und sie nicht mehr anlügen zu müssen.

Ich ging in die Küche zu Helena und schaute verträumt zu ihr und Mia. Ich erzählte ihr von meinen Telefonat mit meinen Vater

>>Alles wird gut<<, sagte sie zu mir und lächelte. Ich hockte mich neben Helena auf den Stuhl und tätschelte sacht die Wange der kleinen Mia. Wie weich und zart diese sich anfühlte, einfach wunderbar. Helena begann mit den Stillen und ich beobachtete sie dabei. Es gibt halt nichts schöneres als diese enge Beziehung zwischen Mutter und Tochter.

Unsere Blicke trafen sich! Dann lächelte die Stillende.

>>Keiner von uns soll zu kurz kommen. Wir können uns unsere Zeit einteilen, besser als manche andere berufstätige Eltern! Weder Liv die bald in die Schule kommt, noch die kleine Maus hier. Du wirst sehen, alles wird gut!<<
, kam von Helena.

>>Wie schaffst du es nur wieder, mich mit wenigen Worten zu beruhigen, meine Ängste fort zu fegen und mich dabei noch immer so glücklich zu machen?<
< Ich strahlte sie an.
Sie lächelte zurück!

>>Weil genau das Glück, unser Glück mein schönster Lohn ist. Dich glücklich zu machen und dein lächeln zu sehen, dafür würde ich alles tun!<<

>>Zuletzt warst du für mich immer da und hast positiv auf mich eingewirkt. In einer Partnerschaft ist jeder damit mal dran<<, erklärte sie.


Dankbar küsste ich die beiden Menschen, die den größten Teil in meinem Herzen einnahmen. Den einen auf den Mund, den anderen auf die Stirn. Schon kam auch das größere Mädchen an und wollte ebenfalls einen Schmatzer. Die kleine Liv hatte ich schon von Anfang an in mein Herz geschlossen.


Das Baby hatte sich in den letzten Wochen prächtig entwickelt und nahm entsprechend zu. Die Kinderärztin war vollauf zufrieden und dann war es Helena auch. Nichts war von der schwierigen Geburt zurück geblieben.

Immer wieder staunte ich, was die Kleine schon konnte, welche rasante Entwicklung sie in den ersten Wochen nahm. Sie entdeckte, dass sie auf die verschiedenen Stimmen und Stimmlagen reagierte. Manchmal hatte ich das Gefühl, sie antwortete mir!


Helena


Mia regierte, wenn sie sanft gestreichelt wurde. Sie lächelte zurück, wenn bestimmte Stellen im Gesicht getroffen wurden oder jemand sie anstrahlte. Besonders strahlte sie bei Lena und auch bei ihrer Schwester Liv. Die kleine lächelt wirklich wunderschön! Sie war wohl ein Naturtalent im Flirten.

Schon seit der Geburt hatte ich mir ab und zu darüber Gedanken gemacht, wie das Kind Lena eines Tages anreden würde. Die Kleine sollte, >>Mama<< zu mir und >>Mami<< zu Lena sagen. Aber bis wir es erstmals von der kleinen hörten, würde es noch eine Weile lang dauern.

Meine große kleine Tochter Liv sollte vor lauter Babyglück aber auch nicht zu kurz kommen. Sie würde nach den Sommer dann auch zur Schule gehen. Auch ich wollte dann wieder als Lehrerin anfangen zu arbeiten. Wir hatten uns gemeinsam hingesetzt, um alles zu beraten. Ich hatte Liv in einer Schule am Stadtrand angemeldet. Sie konnte diese bequem mit dem Schulbus erreichen, sollte jedoch in den ersten Wochen von mir oder ihrer Tante gefahren oder gebracht werden. Vorher musste sich Liv jedoch einem Test unterziehen, ob ihr Deutsch ausreichend war, um dem Unterricht zu folgen. Doch bei zwei Deutschexpertinnen sollte das kein Problem sein. Trotzdem waren Lena und ich aufgeregt wie diese Sache mit dem Test verlaufen würde. Bald hatte sie ihre erste Probestunde in der neuen Schule. Ob ihre Mitschüler sie mögen werden? Tausende Fragen die ich mir als Mutter stellte.

Ich öffnete die Türe zum Kinderzimmer. Auch Lena trat ein und hatte das Baby auf dem Arm. Liv schaute besorgt, als ich näher kam, >>Kleines! Ist alles in Ordnung?<<, fragte ich.
Verträumt sah sie zu mir und sprang im nächsten Augenblick auf. Liv war manchmal noch unsicher und wollte alles richtig machen! Tagsüber nur auf dem Bett zu liegen, war bestimmt nicht in Ordnung, oder doch? Lena setzte sich zu ihr auf das Bett und legte ihre Schwester Mia daneben. Mit großen Augen satt und zufrieden schaute die Kleine die Umgebung an.
Lena zog Liv zu sich. >>Was ist los Maus? Möchtest du es mir sagen?<<, fragte sie .

Sie hielt Liv bei ihren Händen und sah ihr direkt in die Augen.

>>Eigentlich nichts, Lena! Ich bin nur neugierig wegen der Schule und meiner Mitschüler und der vielen Sachen, die ich lernen muss<<, sagte sie. Ich setzte mich ebenfalls dazu.

Inzwischen hatten wir Erwachsenen den Arm um sie gelegt. Wir alle kuschelten miteinander.

>>Mach dir keine Sorgen Engel! Du wirst alles schaffen! Wenn mal etwas sein sollte, weißt du, dass du immer und mit allem zu mir kommen kannst! Egal, was dich beschäftigt, hörst du?<<, sagte ich.

Das Mädchen nickte und sagte, >> Oder zu Lena, kann ich auch gehen?<<.

>>Nah klar<<
, antwortete ich.

Ich rückte näher an Lena heran, küsste erst ihre Hand und dann den Mund.
>>Wofür war das?<<, fragte sie.
>>Danke, dass es dich gibt! Dass es dich in meinem Leben gibt und du so wunderbar bist!<<.

Etwas später und ich war wieder am Überlegen und machte mir Gedanken für Lena eine passende Beschäftigung finden. Ihre Ausbildung hatte sie ja meinetwegen und dem Baby abgebrochen. Dies wollte ich erst eigentlich nicht. Aber er war nun mal passiert. Ich hatte auch schon mit meiner Schwester darüber gesprochen. Diese hatte für solche Situationen immer einen Rat und Leute die Leute kennen die einen Tipp haben. In der Stadt gab es eine Akademie für Schauspiel und Kunst. Meine Schwester gab mir den Rat, das Lena sich dort für das nächste Semester bewerben sollte. Wen das klappte würde alles wie im Traum funktionieren. Man durfte ja mal kurz träumen. Doch schon bekam ich einen nassen Waschlappen mitten ins Gesicht gedrückt. Liv sprang zurück und musste schallend lachen, genauso schallend, wie Lena, die diese Szene von der Tür aus beobachtete.

Danke fürs Lesen und Voten  

In Love - Frau Jordan Teil 2 -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt