Drei.
"Was machst du da?", fragt Juli und schaut mich komisch an.
"Yoga."
"Um 6 Uhr?", fragt sie ungläubig.
Juli ist übrigens gleichzeitig auch meine Zimmermitbewohnerin.
"Lass mich, ich versuche, mich zu entspannen", sage ich und atme tief ein und aus.
"Mädchen, du machst mir Angst, da werde ich um 6 Uhr wach und muss mit anschauen, wie du diese Pose hier machst. Ich dachte, du wärst von einen Dämon besessen und ich müsste einen Pfarrer holen, und der würde dann-"
"Übertreib's nicht, Juli." Lachend setze ich mich auf meine Matte.
Juli atmet tief ein und aus. "Du bist echt das bescheuerteste Mädchen der Welt", meint sie und bekommt von mir den Mittelfinger zu sehen.
Sie legt sich wieder entspannt zurück und seufzt. "Warum dann auch noch so früh."
"Weil ich nicht mehr schlafen konnte", gebe ich knapp zu.
Ich kann mir vorstellen, dass sie jetzt gerade ihre Augen verdreht. "Lass mich raten - es ist wegen Aze."
"Man, Juli. Ich will nicht drüber reden. Ich gehe jetzt in die Bibliothek", entscheide ich und stehe auf, um unser Zimmer zu verlassen.
"Du hast keine Hose an, Schatz", erinnert sie mich.
Uuups.
Verlegen schaue ich an mir herunter - ich trage ja echt nur ein Shirt und eine Unterhose. So sollte ich wirklich nicht rausgehen.
"In fünf Minuten bin ich weg", verspreche ich ihr und laufe zu meinem Kleiderschrank, um mir eine Hose anzuziehen.
**
Ich schaue auf die Uhr. Schon 8 Uhr, und ich bin noch immer nicht durch mit meinen Hausaufgaben.
Warum muss ich auch so einen doofen Aufbau einer- Aze!
Es muss doch Schicksal sein, dass wir uns jedesmal treffen.
Er setzt sich drei Tische weiter von mir entfernt hin, mit dabei hat er drei fette Bücher im Gepäck.
Anscheinend macht er auch gerade ein paar Hausaufgaben.
Ich schaue mich um. Es sind hier nur ein paar einzelne Leute, ansonsten ist hier niemand.
Das ist meine zweite Chance!
Triumphierend stehe ich auf und würde am liebsten zu ihm rennen, doch ich laufe gemütlich zu ihm und setze mich gegenüber von ihm hin.
Er seufzt und schaut hoch. „Du schon wieder", brummt er unverständlich.
"Haaay." Lächelnd schaue ich ihn an.
Er schlägt sein Buch zu und schaut mich komisch an. "Was willst du von mir?", fragt er dann nach.
"Was meinst du?", frage ich scheinheilig.
"Hör mal... ich bin nicht blöd. Ich merke, dass du mich beobachtest", entgegnet er.
"Vielleicht bist du ja nur paranoid?"
Er hebt seine Augenbraue. "Das bin ich sicherlich nicht."
Ach man, wie sexy das doch aussieht!
"Ich habe kein Interesse an dir, okay-"
"ICH BIN LESBISCH!"
Warum zum Bananenscheiß habe ich das jetzt gesagt?
***
Bearbeitet.
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Pretend
RomanceDer Junge, auf den du stehst, will nur das eine von den Mädchen und das pro Mädchen nur einmal. Doch Liah will nicht wie die anderen nur etwas einmaliges sein und überlegt sich einen Plan mit drei einfachen Schritten. 1. Schritt: sich anfreunden 2...