Pretend

Siebzehn - Karma hasst mich.

Siebzehn.

2 Wochen später.

Es ist eine Weile her, seit ich mit Aze geredet habe oder meinem Bruder erzählen wollte, was passiert ist, stattdessen habe ich Jade aber angelogen und meinte nur, dass ich Liebeskummer hätte.

Er hat es mir nicht gerade abgekauft, aber er hat keine weiteren Fragen gestellt, woraufhin ich ihn am liebsten geküsst hätte.

"LIAAAAH!", ruft Juli mich jetzt schon zum zehnten Mal.

Zurzeit ist Juli ein bisschen komisch drauf, und irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie mir etwas verschweigt. Trotzdem frage ich nicht nach, da ich ja selber was verschweige.

Ich komme auch gut damit zurecht, da es ja nicht weiter gekommen ist. Man muss eben immer positiv denken, egal, wie schwer es sein kann.

"Beeil dich!" Schon wieder klopft sie wie eine Bekloppte gegen die Badezimmertür.

Etwas gereizt öffne ich die Tür. "Kannst du mal normal sein?", frage ich aufgebracht.

Doch Juli schiebt mich einfach raus und knallt die Tür hinter sich zu.

Alles klar.

Weitere 20 Minuten später wird es mir zu doof, auf sie zu warten, und ich gehe einfach schon mal vor.

"Aze!", rufe ich, als er gerade um die Ecke kommt.

Dieser lächelt leicht, als er mich sieht und mustert mich auch sofort.

Ach... dieses Lächeln.

"Hey, Liah", begrüßt er mich grinsend.

Ich fange automatisch an auch zu grinsen. "Wie geht es dir?", frage ich nach.

"Gut, ich treffe mich nachher mit meiner Freundin", antwortet er nebenbei.

Was. hat. er. gerade. gesagt.?

Oh. mein. Gott.

Nein.

Ich versuche vergeblich, mein Lächeln aufrecht zu erhalten. "Dann wünsche ich euch noch viel Spaß", lüge ich und laufe schnell weiter.

"Bis dann, Liah", ruft er mir noch hinterher, doch ich bin schon längst um die Ecke gelaufen.

"Okay, okay. Jetzt atme tief ein und dann tief aus." Beruhigend streichelt mir Charlie über meinen Rücken.

"Er hat eine Freundin? Kannst du das glauben? Dieses Arschloch hat eine Freundin!" Theatralisch lasse ich mich nach hinten fallen.

Natürlich war das nicht wirklicheine gute Idee, da wir nicht in Charlies Zimmer sind, sondern im Café.

Das heißt also, dass ich jetzt auf den Boden liege und somit alle Blicke auf mich ziehe.

"Mir geht es gut!", rufe ich, doch Charlie ist eh am Lachen.

So typisch.

Murrend krabble ich etwas nach rechts, um dann aufzustehen, damit ich den Stuhl wieder aufstellen kann.

"Alles okay?", fragt Charlie, als sie sich endlich beruhigt hat.

Ich schenke ihr einen bösen Blick. "Das fragst du jetzt nicht ernsthaft?"

Sie zuckt mit den Schultern. "Anscheinend geht es dir ja wieder gut", meint sie grinsend.

"Nein mir geht es furchtbar! Er hat eine Freundin, Charlie." Frustriert lasse ich meinen Kopf auf die Tischplatte fallen, doch ich habe die scheiß Kaffeetasse vergessen.

"SCHEIßE!", fluche ich, da ich alles umgekippt habe.

Charlie lacht sich währenddessen einfach schrott.

"Erst Juli, dann Aze und jetzt diese Scheiße hier", fluche ich weiter vor mir hin.

"Heul leise." Schon kommt eine lachende Sel auf uns zu.

Super. Karma hasst mich.

***

Bearbeitet.