Vierzehn.
Nachdem ich mich geduscht und frisch umgezogen habe, mache ich mich auf den Weg zur Cafeteria, wo die anderen auf mich warten.
"Liah?", werde ich auf dem Weg dorthin jedoch aufgehalten.
"Aze." Eigentlich sollte ich mich ja darüber freuen, aber mir ist nicht so danach. Nicht jetzt.
Auch ihm scheint es aufzufallen, dass es mir nicht so gut geht. "Was ist gestern - oder eher heute - passiert?", fragt er ernst.
Ich beiße mir auf die Unterlippe, weil ich das Gefühl habe, gleich wieder loszuheulen, und das will ich eigentlich nicht gerade vor meinem Schwarm.
"Liah... ich will dir nur helfen." Seine smaragdgrünen Augen mustern mich besorgt.
"Ich weiß nicht, was passiert ist", gebe ich leicht beschämt zu.
"Aber es kann doch nicht sein, dass es dir dann so-" Ich unterbreche ihn.
"Ich bin in irgendeinem Zimmer aufgewacht, wo ein Kerl einfach was getan hat, was ich nicht wollte." Beschämt schaue ich auf den Boden und versuche angestrengt, nicht los zu weinen.
"Okay. Du sagst mir am besten, wo das Zimmer ist, und dann kümmere ich mich darum, dass dieser Kerl sowas nie wieder macht." Erschrocken schaue ich zu Aze hoch, da er ziemlich wütend aussieht.
Seine smaragdgrünen Augen haben sich verdunkelt. "Aze... es ist schon okay, es ist ja nicht zur Tat gekommen. Glaube ich...", sage ich. Oder ich hoffe es eher.
Es ist, als würde alles, was ich sage, ihn wütender machen.
Er geht etwas zur Seite, da wir ja mitten im Gang stehen. Ich mache es ihm nach und schaue mich kurz um, doch Gott sei dank ist hier keiner.
"Trotzdem hat der Kerl kein gottverdammtes Recht, dich anzufassen, wenn du es nicht willst. Auch wenn du nackt neben ihm liegst - er darf dich gegen deinen Willen nicht anfassen." Er versucht angestrengt, sich zu beruhigen, das sehe ich daran, dass er seine Hände zu Fäusten geballt hat.
"Ich weiß...", sage ich bloß, da ich einfach nicht weiß, was ich machen soll.
"Du stehst nicht alleine da, Liah. Und, keine Sorge, ich erzähle es niemanden, doch du solltest mit deinen Freunden darüber reden, wenn du es noch nicht getan hast", sagt er sanft.
Ich schaue wieder hoch in sein Gesicht und nicke kurz. "Ich weiß nur, dass das Zimmer halt in der Jungsabteilung ist und die Nummer 15 oder 16 ist", gebe ich schulterzuckend zu. "Aber bitte mach nichts."
"Es geht darum, Liah, dass sowas nicht nochmal passieren sollte." Er lächelt mich kurz an.
"Danke fürs Reden, Aze."
"Immer wieder gerne, Liah", sagt er, woraufhin ich weiter laufe.
Meine Freunde warten sicherlich schon auf mich, und dann muss ich ihnen mal erzählen, was wirklich passiert ist.
***
Bearbeitet.
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Pretend
RomanceDer Junge, auf den du stehst, will nur das eine von den Mädchen und das pro Mädchen nur einmal. Doch Liah will nicht wie die anderen nur etwas einmaliges sein und überlegt sich einen Plan mit drei einfachen Schritten. 1. Schritt: sich anfreunden 2...