13. Kapitel

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Ich werde wach, weil mir unglaublich warm ist. Ich will mich bewegen, aber ich kann nicht. Vorsichtig öffne ich die Augen, die Sonne scheint durch das große Fenster auf mich und blendet mich. Es muss schon spät sein, normalerweise ist es noch dunkel, wenn ich morgens aufwache.

Dann bewegt sich etwas auf mir und vor mir tauchen zwei strahlend blaue Augen auf. Ich hebe den Kopf und sehe mich um. Felix ist nicht da. "Hi ...", murmelt Louis und setzt sich neben mir auf. Gähnend reibe ich mir die Augen, werde dann durch ein fieses Stechen im Kopf wieder an das erinnert, was gestern Abend passiert ist. "Wie ... fühlst du dich?" Ich schiebe die Decke von mir und hoffe, dass es dann etwas kühler wird. "Gut - denke ich.", sage ich leise und setze mich ebenfalls auf. Erst jetzt sehe ich ihn richtig an und mir fällt auf, dass er kein T-Shirt trägt. "Wir bleiben heute hier. Die Klasse ist im Wald in der Baumschule. Mrs. Robinson sagte du sollst im Bett bleiben." Mit wackeligen Beinen stehe ich auf und gehe ins Bad. Louis folgt mir. "Wenn du Hunger hast hole ich dir unten aus dem Restaurant etwas. Wasser steht an deinem Bett und-" "Was sollte das gestern Abend, Louis?", frage ich aus dem Bad, die Hände auf das Waschbecken gestemmt. Mir ist kotzübel. Ich glaube ich übergebe mich gleich. "Es tut mir leid, Harry, bitte glaub mir das." "Natürlich, es tut dir leid." Sekunden später sammelt sich Speichel in meinem Mund und mein Magen entleert sich im Waschbecken.

Warum im Waschbecken?! Ich bin so dumm.

Als ich drohe auf die Knie zu sinken, umklammern mich zwei Arme und halten mich aufrecht, bis mein Magen beschließt, dass es reicht. "Komm, ich rufe die Putzfrau. Wir sollten auf mein Zimmer gehen. Ich habe Medikamente." Mir ist so übel, dass ich alles einwerfen würde, was meinen Zustand etwas verbessert. Ich nehme meine Zahnbürste mit und folge ihm.

Louis gibt mir drei verschiedene Pillen und ein Tütchen Pulver, das er in einem Glas Wasser auflöst. Ich nehme es, es dauert keine zwei Minuten und ich kann schon mal wieder klar sehen. Mittlerweile trägt er ein Sweatshirt.

Dann gehe ich ins Bad, nehme mir etwas von der Zahnpasta, die da liegt und putze mir gründlich die Zähne. Seufzend lege ich mich auf den Rücken auf sein Bett. "Danke.", sage ich leise. Er setzt sich zu mir auf's Bett und mustert mich. "Warum hast du mich gesucht?" Das ist eine wirklich gute Frage. "Ich bin nicht wie du.", antworte ich und sehe ihm an, dass er meinen Zusammenhang nicht versteht. "Du bist ein Arsch, Louis. Aber im Gegensatz zu dir ist mir nicht alles egal und ob du es glaubst oder nicht, die letzten Abende haben sich in meinen demolierten Schädel gebrandmarkt. Du bist mir nicht egal." Ist das ein Schmunzeln in seinem Gesicht? Er ist wirklich schmerzfrei. "Mir ist nicht alles egal, warum sagst du das immer?", fragt er ruhig und rutscht etwas näher. "Weil es so aussieht. Du gibst keinen Grund etwas anderes über dich zu denken." "Ich habe es verkackt, oder?" Er fragt es eher sich selbst, als er aufsteht und zum Fenster geht, um es zu öffnen. Eine frische Brise, das Geschrei der Möwen und das Rauschen der Wellen umgeben meine Sinne und ich schließen die Augen. "Warum hast du dich verletzt?", platzt es aus mir heraus und ich stehe auf. Louis starrt aus dem Fenster und umklammert den Griff des Fensters so fest, dass seine Knöchel weiß hervortreten. "Du weißt gar nichts über mich.", knurrt er. Und es wird mir wieder mal bewusst. Ich kenne Louis nicht. Und ich habe über ihn geurteilt. Genauso wie alle anderen es bei mir machen. "Ich weiß, es tut mir leid, ich wollte das nicht ... du verwirrst mich so sehr ... ich will doch nur von dir, dass du mich magst ..." Der Ältere dreht sich um und sieht mich mit zusammengezogen Augenbrauen an. "Harry, warum willst du, dass ich dich mag?" Ich kaue auf meiner Wange und versuche krampfhaft eine Antwort darauf zu finden. "Weil ich es mag, wenn du in meiner Nähe bist." Sein Blick ist gleichgültig. Ich gebe zu, dieses Argument ist nicht sonderlich überzeugend. "Ich weiß es nicht, okay? Warum hinterfragst du es so oft? Ist es so schlimm?" Er kommt auf mich zu und legt seine Hände um mein Gesicht, er will mich schon wieder küssen. "Nein, Louis, du kannst mich nicht einfach immer küssen, lass uns bitte darüber reden!" Er hält inne und sieht mir tief die Augen, seine Hände verweilen weiterhin an meinem Gesicht. "Ich bin nicht so gut im Reden. Ich löse die Dinge lieber so." "Ich weiß. Ich habe es gemerkt. Und ich hab auch nichts dagegen, glaub mir." Ich schenke ihm ein Lächeln, "Aber ich bin nicht der Richtige dafür. Du warst mein erster Kuss, meine erste Berührung ... alles, du warst alles, Louis. Ich kann das nicht einfach abstellen, wenn die anderen dabei sind. Ich kann das nicht ignorieren. Ich bin anders als du." Er sieht nervös zwischen meinen Augen hin und her. "Vor mir hat dich noch nie jemand geküsst?", fragt er leise. Ich merke erst, dass er mich rückwärts schiebt, als ich auf das Bett sinke. Beiläufig nickend rutscht ich bis an das Kopfende. Louis krabbelt zu mir hoch und hockt sich zwischen meine Beine. "Aber wie kannst du dann so sicher sein, dass du schwul-" "Weil ich mich in dich verliebt habe."

Highschool SMUT × Larry {COMPLETE}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt