35. Kapitel

8.9K 591 112
                                    

Seufzend lasse ich mich auf dem weichen, alten Sofa in der Bibliothek nieder und schlage das Buch auf. Ich muss auf andere Gedanken kommen. Das Gespräch zwischen Mrs. Robinson und mir war ziemlich anstrengend. Und nervig. Und vor allem war es peinlich. Sie hat mich nackt gesehen. Sie hat mich kurz nach dem Sex gesehen. Mich, der Musterschüler, der nicht mal die Ärmel seines Hemdes hochkrempelt, wenn es im Sommer zu warm ist. Gott, was hat Louis nur mit mir angestellt?

"Harry?" Die süße, raue Stimme holt mich aus meinen Gedanken und ich sehe auf. Louis kommt hinein und schließt die Tür der Bibliothek. Als ich die leisen Schritte zwischen den hohen Bücherrgalen höre, erinnert es mich an den Abend, an dem wir auch hier beinahe ...
"Wie war das Gespräch?", erkundige ich mich schnell, ehe ich wieder auf falsche Gedanken komme. Louis grinst und richtet seinen wilden Pony. "Sehr ... amüsant.", antwortet er und lässt sich neben mich fallen. "Und deines?" Ich hole tief Luft und schlage das Buch zu. "Alles, aber ganz bestimmt nicht amüsant." Seine Hand nimmt die meine und er legt sie an seine Wange. "Aber das war es wert, oder?", erkundigt er sich und sein Grinsen wird breiter. Ich beiße mir auf die Lippe und sehe auf meinen Schoß. Oh ja, das war es.

"Sitzen wir auf der Rückfahrt zusammen?", fragt Felix und schließt seinen Koffer. Ich sehe auf und lächle. "Natürlich, gerne. Ich weiß sowieso nicht neben wem ich sonst sitzen sollte." Ich ziehe meinen Koffer zur Tür und sehe mich ein letztes Mal um. Dann fällt mein Blick zum Spiegel und ich sehe mich von oben bis unten an. Man, ich hab mich so verändert ...
"Na, gefällt dir, was du siehst?" Lächelnd stellt Felix sich hinter mich und legt sein Kinn auf meinen Kopf. Warum ist er so groß? "Naja, ich denke es ist besser als vorher.", gebe ich leise zu und bekomme rote Wangen. "Du hast dich aber auch verändert." Er grinst und tritt einen Schritt näher, sodass ich seine Brust an meinem Rücken spüre. "Inspired by Harry Styles." Ich kichere und lege den Kopf schräg. Unsere Augen treffen sich im Spiegel und ich spüre seine Hand an meiner. Unsere Finger spielen sanft miteinander. Ich lehne mich an ihn. "Ich nehme schon mal deinen Koffer mit." Die dritte Stimme reißt mich aus dem angenehmen Moment und ich zucke zusammen. Louis' blaue Augen durchbohren mich durch den Spiegel. Verdammt. "Passt schon, ich nehme ihn.", mischt Felix sich ein und tritt einen Schritt zurück. Louis' Blick schnellt von mir zu ihm und wandelt sich von verletzt zu wütend. Er ballt die Hände zu Fäuste und kommt einen Schritt ins Zimmer. "Du lässt die Finger von seinem Koffer. Es ist nicht deiner.", knurrt er und bäumt sich vor dem Blonden auf. Unbeeindruckt verschränkt dieser die Arme. "Ach ja? Dein Koffer ist es aber auch nicht. Was denkst du gibt dir das recht ihn mit dir zu nehmen?" Ich gehe auf sicheren Abstand und sehe zwischen den beiden hin und her. "Mich liebt er.", zischt er. Louis' Worte sind so effektiv, auch wenn es nur drei sind, denn Felix zuckt förmlich zusammen und schnappt nach Luft. Ich spüre den Schmerz, den er empfindet. Louis sieht wieder zu mir, sagt aber nichts, nimmt meinen Koffer und verschwindet.

Felix hat seinen Rucksack und seine restlichen Sachen genommen und ist rausgestürmt. Ich habe mich nicht getraut ihn aufzuhalten, ihn um ein Gespräch zu bitten. Denn das würde nichts bringen. Ich wünschte ich könnte ein paralleles Leben führen, in dem ich Felix das geben kann, was er will. Ich wünschte, ich könnte ihn glücklich machen. Denn er hat es verdient.

Als ich das Hotel verlasse drehe ich mich nochmal um betrachte das große Gebäude. Es erinnert mich wirklich an ein Alpenhaus. Nur viel größer und luxuriöser.

Lächelnd drehe ich mich wieder um und will zum Bus. Als ich um die Ecke zum Parkplatz komme ... ist da kein Bus. Nur ein großer, schwarzer Mercedes mit getönten scheiben. Stirnrunzelnd gehe ich hinüber. "Steig ein." Louis kommt hinter dem großen Wagen hervor und öffnet mir die Beifahrertür. "Was ist das?", frage ich verwirrt, steige aber ein. Louis setzt sich hinter das Steuer und startet den Wagen. "Ein Auto." Ich sehe ihn an und er schmunzelt. "Wo sind die anderen?", hake ich nach. "Der Bus fährt nicht von hier aus, sondern unten vom Pier aus. Ich habe Mrs. Robinson Bescheid gesagt, dass wir separat fahren." "Und warum das?" "Weil ... weil du neben ihm gesessen hättest." Langsam schließe ich die Augen und lehne den Kopf an die Stütze. "Du hättest mich auch einfach fragen können und ich hätte mich neben dich gesetzt. Nein, stattdessen kutschierst du mich in einem sauteuren Auto durch's Vereinigte Königreich." Ich versuche genervt zu klingen, aber durch meine tiefe Stimme klingt es eher wie Winnie Pooh, wenn er keinen Honig bekommt. "Halt die Klappe und sei froh, dass du Sitzheizung hast." Seufzend sehe ich aus dem Fenster und sauge die letzten Bilder der walisischen Landschaft in mir auf, ehe wir die Grenze überqueren und Richtung Heimat fahren.

Omg habt ihr Ed's neues Album gehört?! Ich sterbe ... Ich dachte besser als 'X' kann es nicht werden. 😍❤ Der Songtexte von New Man passt soooo zu Harry😏

Uuuund ja, ich wollte mich bei allen Lesern bedanken, die mich bei dieser Geschichte begleitet haben. Es war eine unglaublich schöne Erfahrung, was aus einem OS entstehen kann Und das alles nur wegen euch. Ich liebe euch soooo sehr 💚💙

Aber das hier ist das Ende dieser Geschichte. Ich dachte mir, ich lasse es so. Jeder kann sich sein eigenes Ende denken 😌












Nein Spaß, wir sehen uns im nächsten Kapitel 😂

Highschool SMUT × Larry {COMPLETE}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt