36. Kapitel

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Sorry, dass das Kapitel erst heute kommt und dann noch so spät, scheiß Zeitverschiebung 😩 Viel Spaß beim Lesen ihr süßen

Die Schilder auf dem Highway ziehen an uns vorbei und ich versuche sie zu lesen. Genau kenne ich mich damit nicht aus, mein Navigationssinn ist wirklich mies. Aber irgendwann fällt mir auf, dass wir nicht in den Süden Richtung London, sondern in den Norden fahren. Sheffield, Manchester ... Irgendwas stimmt hier nicht. Ich sehe zu Louis. Seine Lieder sind schwer, wir haben noch keine Pause gemacht. "Louis ... wohin fahren wir?" Er blinzelt und reibt sich dann mit einer Hand die Augen. "Doncaster.", antwortet er und gähnt. Ich reiße die Augen auf. "D-doncaster? Was machen wir denn in Doncaster?" "Ist 'ne Überraschung." Schwer schluckend lasse ich den Kopf zurück an die Stütze sinken und starre geradeaus. "Aber was ist mit der Schule und ... meinen Eltern ... und -" "Harry, vertrau mir.", wirft er ein und legt seine Hand auf mein Bein. Ich spüre wie die Wärme seiner Hand auf meinen kompletten Körper übertragen wird. Ich beiße mir auf die Lippe.

"Raststättensex?", fragt Louis nach einigen Minuten des Schweigens und ich kann mir nicht helfen. Lauthals pruste ich los und schlage die Hände vor's Gesicht. Louis wird etwas langsamer und starrt mich ausdruckslos an. "Was ist so witzig?", will er wissen und klingt beleidigt. Ich beruhige mich etwas und wische eine Träne aus meinem Augenwinkel. "Tut mir leid, aber das kam so unerwartet ... ", verteidige ich mich und sehe zu ihm. Ein Grinsen legt sich auf seine Lippen. "Tja, daran wirst du dich gewöhnen müssen." Meine Augen beginnen zu leuchten. "Daran gewöhnen? Du ... du meinst wir ... sind ..." Ich traue mich gar nicht die Worte zu Ende zu führen. "Dachtest du ich ficke dich aus Spaß?", hakt er nach und hebt eine Braue, sieht aber wieder auf die Straße, was mich unglaublich beruhigt. "Ich beantworte diese Frage besser nicht." Ich versuche es witzig und amüsant klingen zu lassen, aber da ich es so meine, klingt es ziemlich ernst. "Harry, ich hab dir diese ganzen Dinge erzählt ... bedeutet dir das denn gar nichts?" Und sofort fühle ich mich richtig schlecht. "Doch, natürlich Louis! Ich ... ich versuche zu vergessen, was du mir auf der Klassenfahrt angetan hast, aber es ist nicht leicht, verstehst du?" Ich merke, wie empfindlich dieses Thema noch ist. "Wir haben doch darüber gesprochen, ich dachte du hast mir vergeben?" Seine Stimme wird mit jedem Satz leiser. Und leiser. Und leiser. "Hey, Louis ... bitte ..." "Also nein.", knurrt er und beschließt, obwohl es eigentlich schon zu spät ist, die Ausfahrt zu nehmen. Ich halte mich am Sitze fest und stoße die Luft aus. "W-was tust du?!", frage ich aufgebracht. Ich hasse wildes Fahren. "Ich habe die Ausfahrt verpasst." "Aber Doncaster ist noch 20 Milen gerdeaus!", werfe ich ein. Doch Louis antwortet nicht. Also belasse ich es dabei.

Nach 20 Minuten sind wir in einem kleinen Dorf angekommen und Louis parkt ziemlich unsanft am Straßenrand. Ehe ich mich versehe ist er ausgestiegen und reißt unsere Koffer aus dem Kofferraum. Ich steige ebenfalls aus und sehe mich sichtlich verwirrt um. "Louis, hier ist Parkverbo-" "Harry, noch ein Wort und ich vergesse mich. Halt jetzt die Klappe und komm mit mir." Völlig überrumpelt von seinem Tonfall und der Wortwahl schließe ich die Lippen und folge ihm. Regentropfen beginnen den Gehweg dunkel zu färben. Ich gehe schneller und hole Louis ein.

"Ein Doppelzimmer." Die Frau hinter dem kleinen Schreibtisch sieht auf und betrachtet uns. "Eine Nacht?" Louis nickt kurz und reicht ihr seine Bankkarte.

"Ich weiß ich soll meine Klappe halten, aber ich würde wirklich gerne wissen wo ich bin, warum ich hier bin und was zur Hölle dein verfluchtes Problem ist!", schreie ich ihn an, als wir ins Zimmer kommen. Louis stellt die Koffer neben das große Doppelbett und kommt zu mir. Ehe ich es verhindern kann, pressen sich seine Lippen auf meine und er zieht mich näher. Überrascht stemme ich meine Hände gegen seine Brust und schnappe nach Luft. "Louew ...", nuschel ich gegen seine Lippen und drücke ihn weg. Er löst sich widerwillig und sieht zu mir auf, tritt jedoch nicht zurück. Ich spüre seine Finger, die sich in meine Hüften bohren. "Harry, ich brauche deine verdammte Vergebung.", flüstert er mit glänzenden Augen. Ich hole tief Luft. "Wo sind wir ...", frage ich leise und lasse meine Hände von seiner Brust. "Kurz vor Doncaster." "Warum fahren wir nach Doncaster? Was ist da?" Er senkt den Blick und lehnt seine Stirn gegen meine Brust. "Es ist meine Heimatstadt. Ich habe da meine Wohnung. Ich ... Es sollte eine Überraschung sein." Fragend runzle ich die Stirn und schiebe ihn von mir, um ihm ins Gesicht sehen zu können. "Was, Louis? Was sollte eine Überraschung sein? Ich verstehe gar nichts mehr." Er zieht mich zum Bett und wir setzen uns. Mit kalten Fingern greift er nach meiner Hand. "Wenn ich es dir erzähle läufst du weg. Ich weiß es. Ich sage es dir, wenn wir da sind." Seine Worte sind angsteinflößend. Was geht hier vor? "Ich werde nicht weglaufen." "Du bist es schon so oft, Harry. Ich kann dich nicht verlieren." Seine Stimme zittert. "Du hast mir Gründe gegeben." Nickend hebt er den Kopf. Eine Träne läuft über seine Wange. "Ich habe mit Mrs. Robinson geredet. Die zwei Wochen in der Highschool wird kein Unterricht mehr gemacht. Du weißt schon, wir werden bloß Filme schauen, Eis essen gehen und diesen ganzen unnötigen Kram." Ich bleibe still und hoffe, dass meine Vermutungen sich nicht bewahrheiten werden. Louis schließt kurz die Augen und atmet zitternd aus. "Sie schickt uns die Abschlusszeugnisse. Ich habe uns abgemeldet." Sämtliches Blut entweicht meinem Gesicht. "Du hast was?!" Ich springe auf und reiße dabei meine Hand aus seiner. Louis vergräbt das Gesicht in den Händen und schluchzt. Aber das kann ich mir gerade nicht zu Herzen nehmen. "Louis, du kannst doch nicht einfach ...", fange ich an, weiß aber ehrlich gesagt nicht, was ich dazu sagen soll. Das ist absolut absurd. "Und jetzt? Was glaubst du, wie es weiter geht? Warum hast du das getan?" "Ich wollte dich mit hernehmen, wir könnten auf's College gehen, zusammen wohnen, zusammen ... glücklich werden." Seine Stimme klingt weinerlich und ich muss mich beherrschen ihn nicht zu trösten. "Okay, erstens weißt du, dass ich es mir nicht leisten kann, Louis." Er sieht auf und erhebt sich. Ich bleibe stehen wo ich bin, selbst als er mir wieder nahe kommt. "Um das verfluchte Geld sollst du dir keine Gedanken machen, Harry. Scheiße, denkst du das hält dich auf?" "Louis, du wirst mir nicht mein College bezahlen. Und wahrscheinlich auch die Kosten für die Wohnung? Strom, Wasser ..." Ich spüre, wie es sich in ihm anstaut und er kurz davor ist zu explodieren. "Harry, darüber hast du dir keine Gedanken zu machen. Ich will dich nur in meinem Leben haben, verstehst du das nicht?" Ich gehe an ihm vorbei und rüber zum Fenster. Mittlerweile gießt es wie in Strömen. Ein helles Licht erhellt den dunkeln Raum, darauf folgt ein dumpfes Krachen. Ich schlucke meine Tränen hinab. "Für dich ist es vielleicht alles einfach. Aber du hast es nicht komplett durchdacht. Louis, das zwischen uns, das beruht nicht auf Gegenseitigkeit." Ich drehe mich zu ihm und sehe ihn einen Moment lang an. Völlig gebrochen und am Boden steht er am anderen Ende des Raumes und starrt mich an. "Ich weiß nicht, warum du das für mich tun willst. Es ergibt wirklich keinen Sinn." "Weil ich dich verdammt nochmal liebe, Harry! Du hast keine Ahnung, was ich für dich empfinde! Jeder Gedanke hängt bei dir, jede Sekunde, jeden Tag! Ich konnte es nicht ertragen, dich mit Felix zu sehen, weil ich ganz genau wusste, dass er besser für dich ist, aber das ist mir scheißegal! Ich liebe dich und ich will, dass du mit mir kommst!"

Highschool SMUT × Larry {COMPLETE}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt