15. Kapitel

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Der nächste Tag ist frei. Wir können machen, was wir wollen. Gut für mich, denn ich wäre wahrscheinlich sowieso hier geblieben. Felix öffnet die Vorhänge. "Wow, es sind 27 Grad! Wir müssen an den Strand Harry!", jubelt er und fuchtelt mit seiner Sonnencreme vor mir rum. Ich schließe meine Jeans. "Na schön, aber lass uns erst frühstücken." Ich nehme mein Hemd und streife es über. "Keine Eile, ich wollte vorher eh noch zum Outlet. Da gibt es heute 70% auf alles. Und waliser Qualität ist die Beste." Ich stutze. "Ein Outlet?" "Ja, du solltest mitkommen, ich würde dich gerne mal einkleiden." Lachend schüttle ich den Kopf. "Ich will ja nicht sagen, dass ich kein Geld habe, aber ... ich habe absolut kein Geld für ... Outletklamotten." Der Blonde macht eine Handbewegung. "Mach dir doch nicht immer so viele Gedanken um das Geld! Komm mit, bitte."

Natürlich kann ich nicht nein sagen und ehe ich mich versehe, hat mich Felix in dunkle Skinnyjeans und in ein schwarzes Top gesteckt. Ich stehe sprachlos vor dem Spiegel. "Und? Was denkst du?", fragt er und sieht mich aufgeregt an. "Naja, um ehrlich zu sein, ich hätte nicht gedacht, dass meine Beine da rein passen." Wir lachen und ich merke, wie bequem diese Jeans sind. "Und eine andere Sache, bei der ich dir raten würde, es vielleicht nochmal zu überdenken ..." Er zieht mir von hinten eine Mütze über den Kopf. Wäre es nicht so warm, könnte ich mich wirklich damit anfreunden. "Denkst du echt?", frage ich unsicher und drehe mich zur Seite, um mich von hinten zu sehen. "Ja, Harry, du siehst klasse aus! Wäre ich nicht straight würde ich dich auf jeden Fall anmachen." Wow. Ich werde rot. "So und jetzt reiß die Preisschilder ab und gib sie mir, das ziehst du jetzt nicht mehr aus."

Die engen Jeans sind wirklich gewöhnungsbedürftig. Felix hat mir außerdem drei gewöhnliche T-Shirts, eine weitere schwarze Skinnyjeans und ein paar Chucks gekauft. Er versichert mir, dass sein Vater ihm das alles bezahlt und ich frage nicht weiter nach. Ich bin vielleicht bescheiden aufgewachsen, aber warum sollte ich jetzt ablehnen? Ich bin froh und dankbar. Fertig.

"Aber du hast eine Badehose, oder?", fragt Felix, als ich meine neuen Sachen in den Kleiderschrank packe. "Nein, ich ... ich komme mit zum Strand, wie versprochen. Aber ich werde nicht ins Meer gehen." Als er etwas sagen will, schiebe ich schnell hinterher: "Bitte, respektier es einfach." Er seufzt, gibt aber nach.

Natürlich ist die gesamte Klasse am Strand. Ich ziehe meine neue Jeans ein Stück höher und zupfe an dem Top. Die ersten recken die Köpfe nach mir und sehen mir nach. Felix zwinkert mir zu. "Komm, wir legen uns zu Emma und Katlyn."

"Wow, Harry, bist du das?" Emma nimmt ihre Sonnenbrille ab und betrachtet mich. Ich ziehe meine Schuhe und Socken aus und werde mal wieder rot. "Wir wollten gerade ins Wasser, wenn ihr wollt könnt ihr mitkommen.", schlägt Katlyn vor, sieht mich aber grinsend an. Als ich ablehne, sieht sie enttäuscht aus, aber sie fasst sich schnell und geht mit Emma und Felix an's Wasser. Ich setze mich auf mein kleines Handtuch und sehe mich um.

Und ich höre ihn, noch bevor ich ihn entdecke. Louis. Er spielt mit seinen Freunden Fußball. Er sieht nicht besonders traurig aus. Ich glaube ich bin der Einzige, der darüber nachdenkt.

Da es immer wärmer wird, ziehe ich mir das schwarze Top über den Kopf und stehe auf, um es in meine Tasche zu stecken. Dann prallt auf einmal ein Ball auf unsere Handtücher. Ich hebe ihn auf und drehe mich in die Richtung, aus der er kam.

Louis steht hinter mir. Er ist in grauer Adidas Badehose und starrt mich an, wie gefesselt rollen seine Augen über meinen Oberkörper und dann hinab. Ich kann nicht anders, als es ihm gleich zu tun. Seine Tattoos sehen auf der gebräunten haut so toll aus. "D-du trägst Skinnyjeans?" Seine Wangen werden rot und er spielt mit seinen Fingern. "Ja ... Felix hat sie mir gekauft." Er holt tief Luft und macht einen weiteren Schritt auf mich zu. "Das mit gestern ... es tut mir leid." Ich blinzle. "Okay?" "Können wir heute Abend reden?" Ich sollte nein sagen. Ich sollte an's Wasser gehen und Felix und den Mädchen beim Schwimmen zusehen. Oder zurück ins Hotel gehen. Aber wie so oft schaffe ich es nicht einfach 'nein' zu sagen. "Komm zu meinem Zimmer. Um sechs." Bevor ich etwas sagen kann, nimmt er mir den Ball aus der Hand und geht.

Highschool SMUT × Larry {COMPLETE}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt