Geduldig liege ich auf seiner Brust, bis ich sicher stelle, dass er eingeschlafen ist. Ich mag es nicht mit anderen Menschen in einem Bett zu schlafen. Das hat nichts mit besagten Menschen zu tun, sondern mit meinem Kopf, der mir sagt, dass ich Platz brauche. Meine Mutter sagt immer, dass das völlig normal ist.
Widerwillig ziehe ich meine Arme zurück, schiebe die Bettdecke von mir und decke ihn wieder zu. Leise schleiche ich durch das dunkle Zimmer und lege mich in das andere Bett. Auf der einen Seite ist es jetzt angenehmer, ich kann Arme und Beine von mir strecken. Aber andererseits ... ist es kalt und einsam. Es ist so still. Kein ruhiger Atem, kein schlagendes Herz. Dunkelheit und Stille.
Ich liege lange wach, liege auf dem Rücken und lasse meinen Blick durch das Zimmer streifen. Ein paar Details lassen sich erkennen, aber wenn ich zu lange hinstarre, werden sie zu irgendwelchen seltsamen Gesichtern und Gestalten. Ich bin zwar 17 Jahre alt, aber das wird vermutlich niemals enden.
Dann höre ich Louis' Bettdecke rascheln und halte die Luft an, um es besser zu hören. Das Bett knarrt. Dann vernehme ich Schritte. Er kommt zu meinem Bett. Ohne etwas zu sagen schiebt er sich neben mich, zieht die Decke über sich und schlingt die Arme um mich. Ein Lächeln tritt auf meine Lippen. Ich streichle durch dein wirres Haar und drücke ihm einen Kuss auf die Stirn. Und dann schlafe ich ein.
"Warum liegen wir in Alex' Bett?", ist das erste, das ist höre, als ich die Augen aufschlage. Gähnend drehe ich den Kopf. Louis betrachtet mich. "Ich habe mich rüber gelegt, du bist doch nachgekommen, weißt du noch?" Er stutzt. "Daran erinnere ich mich gar nicht ...", sagt er nachdenklich und sieht auf zur Decke. "Du bist aus deinem Bett aufgestanden, hast dich zu mir gelegt und deine Arme um mich geschlungen. Das weißt du nicht mehr?" Er schüttelt langsam den Kopf. "Warte, warum bist du aus dem Bett? Warum hast du dich weggelegt?" Seufzend setze ich mich auf und sehe aus dem Fenster. Louis setzt sich ebenfalls neben mir auf und legt seine Lippen an mein Schulterblatt. "Ich kann es normalerweise nicht haben, jemanden im Bett zu haben." "Wie oft hast du denn jemandem in Bett?" Lustig, dass diese Frage ausgerechnet von ihm kommt. "So meine ich das nicht. Schon als Kind konnte ich weder mit meinen Eltern, meiner Schwester, oder Freunden in ein und dem selben Bett schlafen. Es ist einfach anstrengend für mich." Er hält inne und legt sein Kinn auf meine Schulter. "Das wusste ich nicht. Du hättest es mir sagen sollen." Ja, das hätte ich wohl ... "Aber neben dir ist es nicht so schlimm.", schiebe ich schnell hinter her und es ist die Wahrheit.
Nach einer weiteren halben Stunde im Bett machen wir uns fertig und gehen zum Frühstück. Gemeinsam. Ich trage die Jeans von gestern und hole mir ein T-Shirt aus meinem Zimmer. Die anderen sehen uns an. Ich kann ihre Blicke nicht deuten. "Bis später.", flüstert Louis und verschwindet an seinen Tisch. Ich lasse mich gegenüber von Felix sinken und lächle verträumt. "Guten Morgen, Romeo. Wo waren wir denn die letzte Nacht?" Felix ist so nett zu mir, ihm kann ich es ja anvertrauen. "Bei Louis.", sage ich und mein Lächeln wird breiter. Felix legt sein Brötchen auf den Teller. "Ist ... ist etwas passiert?", hakt er nach. Seine Frage kommt so plötzlich. "Und wenn?", kontere ich. Der Blonde lehnt sich vor. "Harry, hattet ihr Sex?" Meine Kinnlade klappt runter und ich sehe mich um, ob es auch niemand gehört hat. "Felix, warum willst du das so dringend wissen?" Er schließt langsam die Augen und lehnt sich auf der Sitzbank zurück. "Also ja." Ich schweige. Ich verstehe es nicht. "Ich bin 17, okay? Es ist meine freie Entscheidung." Er schüttelt den Kopf. "Das ist es nicht ... Harry-" "So, sind alle soweit? Das Schiff wartet nicht auf uns." Mrs. Robinson steht in gelber Regenjacke in der Tür des Restaurants und alle Köpfe drehen sich zu ihr. Brabbelnd stehen wir auf und gehen auf unsere Zimmer, um noch ein paar Sachen zu holen. Ich lasse das Outfit an. Es scheint wieder warm zu werden. Trotzdem nehme ich meine grob gestrickte Wolljacke mit, nur für den Fall, dass es windig wird. Dann schlüpfe ich in die neuen, schwarzen Chucks und folge Felix. Er hat kein Wort mehr gesagt. Ich habe auch keine Lust mich zu rechtfertigen. Natürlich bin ich mir darüber im Klaren, dass es wahrscheinlich etwas voreilig gewesen ist. Aber ich habe darauf vier Jahre gewartet.
Zugegeben, ich habe nicht seit dem ersten Tag daran gedacht. Aber ich wusste immer, dass ich es will. Ich habe die letzte Nacht nicht gebraucht, ich habe es gewollt. Und das ist ein großer Unterschied. Im Gegensatz zu Louis. Mir ist klar, dass er nicht dasselbe empfindet wie ich, aber wie weit wir in der letzten Woche gekommen sind, ist unvergleichlich. Ich bin dankbar für jede Sekunde, auch wenn es zwischendurch vielleicht anders ausgesehen hat. Wäre das nicht alles passiert, wären wir nicht da, wo wir jetzt sind.
Trotzdem gehen mir die Warnungen der anderen nicht aus dem Kopf. Vor allem Felix' Reaktion heute morgen. Was wollte er mir sagen?
DU LIEST GERADE
Highschool SMUT × Larry {COMPLETE}
FanfictionDie, in der Louis und Harry unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie gehen in dieselbe Klasse einer Highschool und stehen kurz vor ihrem Abschluss. Dann kommt die Abschlussfahrt. Und die wird alles verändern. {18+, sexuelle Handlungen und der gan...