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Okay, das hat doch ganz schön gedauert.. Tut mir leid. Am besten überfliegt ihr noch mal das letzte Kapitel, um wieder reinzukommen!

Marks Sicht:

Steven saß neben mir in seinem Wagen. Eben war er noch panisch gewesen, doch jetzt starrte er seelenruhig das Lenkrad an und sagte kein Wort mehr.

"Was ist jetzt?", fragte ich ihn.

Er antwortete nicht, sondern schüttelte den Kopf und schlug dann unvermittelt aufs Lenkrad.
Erschrocken packte ich ihn an der Schulter.

"Steven.. was..?". Ich war verwirrt und angespannt.

"Okay in Ordnung. Du musst mir nichts erklären. Wenn sie wirklich in Gefahr ist fahren wir jetzt sofort hin", sagte ich schließlich.
Es gefiel mir zwar nicht, ihn so davon kommen zu lassen, doch ich wollte nicht das Risiko eingehen, dass wir gerade vielleicht Zeit verschwendeten, während Laura in ernster Gefahr war.

"Nein!"

"Was?", fragte ich entsetzt.

"Wir fahren nicht", stellte er klar und stieg aus dem Wagen. Ich stieg auch aus und rannte ihm hinterher.

Lauras Sicht:

Leon näherte sich mir. Ich roch das er getrunken hatte.

"Es tut mir alles so leid Baby", nuschelte er und grinste.

Ich saß auf der Couch im Wohnzimmer und er stand vor mir.

"Ist schon okay", antwortete ich unsicher. "Wir reden morgen darüber."

Doch anscheinend wollte er lieber gleich darüber reden.

"Ich find's schön, dass du mir verzeihst", nuschelte er und schwankte.

Er knöpfte sein Hemd auf und es fiel zu Boden. Ich saß da und musterte ihn.

"Schöner Anblick was?"

Mir war die Situation so unangenehm, dass ich aufstand und gehen wollte, doch er riß mich brutal zurück aufs Sofa.

Marks Sicht:

"Wir fahren jetzt dahin!", sagte ich laut und deutlich.

"Nein!", schrie Steven und umklammerte die Autoschlüssel mit der rechten Hand.

Ich drehte mich kurz weg, holte aus und schlug ihm dann mit voller Wucht ins Gesicht.
Er landete auf dem Asphalt und der Schnee durchnässte seine Kleidung.

Ich ging auf die Knie und entwand ihm den Autoschlüssel.
Als ich ihn hatte, stand ich auf und wollte zum Auto laufen.

"Wenn du jetzt hinfährst, erfährt die ganze Welt von dir und Emica"

Eiskalt war die Luft und ich hatte das Gefühl, ich würde die Kälte erst jetzt wahrnehmen. Sie kroch durch meine Schuhe, meine Beine und meinen Rücken hoch und ich erfror innerlich.

Mein Herz schlug wie wild und ich rührte mich nicht. Das Adrenalin und die Angst überfluteten mich und wie in Zeitlupe drehte ich mich um.

"Ich und Emica?"

Er nickte.

"Auch ohne Beweisfotos wird eine Aussage von mir wohl leicht zu überprüfen sein", sagte er.

"Woher?" Meine Stimme zitterte und ich war zu nicht mehr als einem Flüstern in der Lage.

"Oh mach dir keine Sorgen. Ich habe es selbst gesehen. Bisher redet noch niemand über euch, doch das kann sich schnell ändern."

In meinem Kopf rauschte es. Er hatte uns gesehen. Er erpresste mich. Laura war in Gefahr, sonst hätte er diesen Trumpf nicht ausgespielt. Aus irgendeinem Grund war es ihm wichtig.

"Aber warum hast du mich überhaupt hergeholt? Wenn ich jetzt doch nicht hinfahren soll?", fragte ich.

"Ich war nur kurz... Egal, es geht nicht. Ich liebe Marie!"

Den letzten Teil hatte er geschrien und ich sah ihn völlig perplex an.
Wovon redete er? Und was hatte das mit Laura zu tun und mit Leon? Denn plötzlich wurde mir klar, dass der da auch mit drinsteckte. 

"Warum hast du dich damals für Leon eingesetzt?", fragte ich und beobachtete seine Reaktion.

"Dieser Tag war wirklich zum Totlachen! Du wolltest ihn rausschmeißen, weil du Angst hattest um die Schülerin, mit der du es treibst, und ich wollte ihn vor dem Rauswurf schützen, wegen der Lehrerin mit der ich es einmal getrieben habe.

Und außer uns standen in diesem Raum nur irgendwelche Lehrkräfte und Pädagogen, die keine Ahnung hatten, worum es überhaupt ging!"

Er lachte laut und ein Passant hätte ihn für geisteskrank gehalten, wie er im Schnee saß und lachte, doch ich wusste, dass er unglaublich verzweifelt war.

Noch verstand ich nicht, was in seinem Leben passiert war, doch er schien dabei zu sein, es preiszugeben.

Emicas Sicht:

Ich stand vor der Tür von Marks Wohnung. Sein Auto stand unten und darum dachte ich, dass er zu Hause war.

Ich hatte keine Ahnung, warum er vorhin verschwunden war, doch jetzt brauchte ich ihn.
Er musste mich zu Laura fahren. Ich würde garantiert nicht allein gegen Leon ankommen.

Ich hob die Fußmatte an und fand dort den Ersatzschlüssel für die Wohnung.
Ich öffnete die Tür und ging in die Wohnung.

"Mark?", rief ich, doch ich bekam keine Antwort.

So sehr ~ A long way to love                                      Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt