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Emicas Sicht:

"Hey, können wir kurz reden?", fragte ich Ole.

Ich hatte ihn lange gesucht und schließlich in der Cafeteria gefunden.
Ich musste einfach mit ihm reden.

"Klar, was gibt's?", antwortete er locker.

"Also ich hab gehört, dass Leon dir eine Nachricht geschickt hat", begann ich vorsichtig.
Er nickte nachdenklich.

"Du warst lange mit Laura zusammen. Du weißt, dass sie es mit ihren Beziehungen nicht so Ernst nimmt, denn auch bei euch war es ein ständiges hin und her."
Er nickte zwar nicht mehr, aber widersprach auch nicht. Offenbar war ihm das Gespräch unangenehm.

"Leon war nichts Ernstes. Er war ja auch gerade erst hergezogen und da haben sie es einfach miteinander probiert.
Das mit Lucas ist noch sehr frisch. Ich weiß nicht, wie viel er Laura bedeutet."

Ich bewegte mich hier auf heiklem Terrain. Ich fühlte mich auch irgendwie schlecht dabei, mit dem Ex meiner besten Freundin über ihre aktuelle Beziehung zu reden.
Aber ich machte mir eben Sorgen und darum ließ es sich nicht vermeiden.

In diesem Moment erblickte ich zu allem Überfluss auch noch Mark, der in der Cafeteria Pausenaufsicht hatte.
Ich atmete einmal durch und fuhr dann unbeirrt fort.

"Du wirst Lucas doch nichts antun oder? Ich meine du kannst ihm doch immer noch mehr vertrauen, als Leon. Auch wenn du beide nicht magst."

Ich schaute ihn kleinlaut an, obwohl ich eher geplant gehabt hatte, Ole einzuschüchtern. 
Plötzlich sah ich aus dem Augenwinkel Mark näher kommen.

Endlich sagte Ole etwas: "Ich lass mich sicher nicht von diesem Psychopaten mit einer Nachricht gegen jemanden aufhetzen.
Wenn der ein Problem mit Lucas hat, soll er das selber klären. Mir kann's egal sein und dir auch. Aber Laura sollte sich vielleicht mal überlegen, was sie damit anrichtet, dass sie ständig von einem Typen zum nächsten wechselt!"

Er war zum Schluss laut geworden und ich kochte vor Wut. Ich fand mein Selbstbewusstsein wieder und schrie ihn an: "Hast du gerade meine beste Freundin als Schlampe bezeichnet?!"

Er war rot angelaufen und wollte mich gerade fest an der Jacke packen, als er weggezogen wurde.

Mark zog ihn zum Ausgang und ich sah, wie die beiden kurz miteinander diskutierten und Ole dann beleidigt abzog.

Ich drehte mich weg, bevor Mark mir in die Augen schauen konnte.

Er sollte nicht sehen, wie sehr ich ihn bewunderte.
Dass ich wie hypnotisiert von seinem Anblick war, davon wie verdammt gut er aussah.

Er sollte nicht sehen, dass ich dabei war, mich hoffnungslos in ihn zu verlieben.

So sehr ~ A long way to love                                      Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt