13. Eine Entscheidung

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"Versprich es mir", verlangt sie leise. Ein Schwaches Lächeln huscht über Steves Züge.

"Ich verspreche dir, dass ich für dich leben werde."

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Zufrieden nickt Violette. Langsam löst Steve seine Hand von ihrer Wange, doch sie schauen sich noch immer in die Augen. Violette ist sich nicht sicher, was das zu bedeuten hat und unterbricht das Ganze schließlich, indem sie sich wieder an seine Schulter lehnt. Es ist nicht der richtige Moment, um sich Gedanken zu machen was das eben zwischen ihnen war.

Es dauert eine ganz Weile, bis sich die Welt wieder beruhigt. Die Avengers bekommen ein neues Hauptquartier, da Tony sich entschlossen hat, sich erst mal auf die Arbeit zu konzentrieren. Auch wenn von den Avengers nicht mehr viel bleibt. Clint hat beschlossen zu seiner Familie zurück zu kehren, Bruce ist, seit der Hulk den Quinjet eingenommen hat, spurlos verschwunden und Thor ist zurück nach Asgard, um sich um die Infinity Steine zu kümmern. Es bleiben also noch Steve, Natascha und Violette. Für Steve und Natascha stand fest, dass sie weiter machen werden. Sie sind direkt ins neue Quartier eingezogen und haben die neuen Anwärter mitgenommen. Sie bilden nun Wanda als Scarlet Witch, Vision und Sam als Falcon zu der neuen Generation Avengers aus.

Violette ist sich nicht sicher, was sie nun tun soll. Natürlich hat Tony ihr angeboten wieder bei ihm einzuziehen und ihm bei den Geschäften zu helfen, doch das ist nicht was sie will. Ruhige Arbeit ist einfach nichts für sie, daher bleiben noch zwei Optionen. Entweder geht sie zurück zu Bucky oder sie bleibt und bildet die Neuen mit aus. Eine Entscheidung die ihr nicht leicht fällt. Einige Wochen überlegt sie, bis sie sich entscheidet vorerst zu bleiben. Ein Entschluss den sie nun Steve und Bucky mitteilen wird. Sie entscheidet es zuerst Steve zu sagen, da dieser es positiv aufnehmen wird.

Im Quartier muss sie nicht lange suchen, um alle zu finden. Sie sind, wie so oft, im Trainingsraum. Sam, Vision und Wanda stehen in Sport Klamotten zu Steve gerichtet. Dieser scheint ihnen gerade eine Tritt Technik zu erklären. Natascha ist nicht zu sehen, weswegen Violette sich zu einem gewagten Auftritt entscheidet. Außer Steve bemerken die Anderen sie schnell, doch sie deutet ihnen nichts zu sagen. Steve scheint es gar nicht zu bemerken und erzählt weiter.

"Wenn ihr es richtig macht, sieht das Ganze so aus", meint er und tritt in die Luft hinter sich, um es vor zu zeigen. Doch hätte er nicht damit gerechnet, dass Violette hinter ihm steht. Gekonnt fängt sie seinen Fuß vor ihrem Bauch auf und macht eine seitliche Rolle, wodurch Steve umgeworfen wird. Aus der Rolle heraus steht Violette in einer fließenden Bewegung auf und stellt Steve einen Fuß auf die Brust. Dieser ist noch immer etwas perplex, während er zu ihr hinauf blickt.

"Und so sieht es aus, wenn ihr nicht aufpasst und der Gegner euren Fuß zu fassen bekommt. Daher solltet ihr entweder tiefer, zum Beispiel ins Knie, oder nur dann treten, wenn ihr sicher seid, dass der Gegner davon überrascht wird", führt Violette Steves Lektion fort. Ein Lächeln schleicht sich auf ihr Gesicht, während sie ihren Fuß runter nimmt und ihm eine Hand reicht.

"Wir machen kurz Pause, trinkt was!", weist Steve die Anderen an, während er wieder aufsteht. Das lassen sie sich nicht zwei Mal sagen und verschwinden sofort. Violette und Steve schauen sich an und achten gar nicht drauf.

"Du bist hoffentlich nicht gekommen, um mich vor ihnen zu blamieren, oder?", fragt er schmunzelnd nach. Beide fühlen sich in die Zeit zurück versetzt in der er ihr diese Tricks beigebracht hat.

"Nein, das hat sich nur gerade angeboten." Violette merkt, dass er noch immer ihre Hand hält. Schnell lässt sie sie los.

"Bist du hier um dich zu verabschieden?", fragt er vorsichtig. Violette sieht, dass er sich vor ihrer Antwort fürchtet. Er will nicht, dass sie geht. Will er etwa, dass sie bei ihm bleibt? Nein... Nichts hinein interpretieren was es nicht gibt.

"Nein", teilt sie ihm mit.

"Nein?", fragt er, als hätte er sich verhört.

"Nein. Ich gehe nicht, dies ist kein Abschied. Mehr eine Bewerbung auf den Posten als Ausbildungsgehilfe." Er beginnt übers ganze Gesicht zu strahlen.

"Eingestellt", scherzt er, bevor er Violette in die Arme schließt. Sie stehen einfach nur da und umarmen sich. Dabei zieht Violette Steves Geruch in die Nase. Sie atmet unbewusst tiefer ein und genießt seine Berührung.

"Stören wir?", reißt sie Vision aus ihrer eigenen Welt. Sofort lassen sie sich los. Violette spürt wie ihre Wangen leicht rot werden.

"Nein. Lila wird fortan mit uns zusammen trainieren. Sie hat einige Tricks und Kniffe drauf, die wir von ihr lernen können. Lasst uns weiter machen." Den restlichen Tag wird trainiert, dann bestellen sie etwas zu essen und machen sich einen gemütlichen Abend. Vision ist der Erste der die Runde verlässt. Sam folgt und auch Wanda will ins Bett. So kommt es, dass Steve und Violette übrig bleiben.

"Wir sollten wohl auch gehen", meint Violette und will aufstehen, doch Steve hält sie zurück, sodass sie wieder auf das Sofa zurück fällt. Dabei landet sie ungeschickt auf seinem Schoß. Er fängt sie auf und verhindert, dass sie hinten über kippt.

"Ich ähm..." Sie sollte sich wohl aufrichten und von ihm runter gehen, doch wenn sie ehrlich ist, will sie das eigentlich gar nicht. Und er scheint das auch nicht zu wollen, da er sie einfach nur anschaut.

"Ich wollte dir nur noch mal danken. Dafür dass du bleibst und uns hilfst", sagt er sanft.

"Nichts zu danken." Mit einem Mal sind sie sich ganz nah. Violette kann Steves Atem auf der Haut spüren und kann nicht anders als zwischen seinen Augen und den Lippen hin und her zu blicken.

Aber bevor irgendwas passieren kann, holt das Klingeln seines Handys sie wieder in die Realität. Peinlich berührt rückt sie von seinem Schoß und steht auf, während er sein Handy in die Hand nimmt und drauf schaut. Er scheint wenig begeistert.

"Wer ist es?", fragt sie amüsiert angesichts seines gequälten Gesichtsausdrucks.

"Sharon", antwortet er leise und zerstört mit einem Wort die ganze Stimmung, die vorher geherrscht hat. Es ist als würde ihnen beiden wieder einfallen, dass er eine Freundin hat und dass dies nicht Violette ist.

"Du solltest ran gehen. Seine Freundin lässt man nicht warten." Er wirft Violette einen letzten Blick zu, bevor er abhebt. Schnell geht sie hinaus. Sie will sich das Gespräch nicht anhören müssen.

Sie hat eines des freien Zimmer bekommen, doch erst jetzt bemerkt sie, dass sie ihre Sachen zum schlafen noch bei Tony hat. Kurzerhand beschließt sie sich etwas zu leihen und schleicht zu Wandas Zimmer. Nachdem sie geklopft hat und von drinnen die Aufforderung kam herein zu treten, öffnet sie unsicher die Tür. Wanda sitzt bereits im Bett.

"Hey, ich wollt fragen, ob du vielleicht Sachen hast die ich mir für heute Nacht leihen kann? Mein Zeug kommt erst morgen", fragt sie die Brünette freundlich.

"Klar", sagt diese und steht wieder auf. Sie holt eine kurze Hose und ein Top, welches Violette passen müsste und gibt es ihr.

"Danke." Eigentlich will sie gehen, doch ihr fällt noch etwas ein.

"Ich hab dir noch gar nicht gesagt, wie leid mir das mit deinem Bruder tut... Er war ein guter Mensch." Traurig schaut sie zu Boden.

"Danke, das war er." Vorsichtig setzt Violette sich mit ihr aufs Bett.

"Er hat mir das Leben gerettet. Clint wollte es zwar auch, aber letztlich war Pietro es, der mich beschützt hat. Ich hätte nicht damit gerechnet, zumal ich ihm bei unserem ersten Treffen ja ein ziemlichen Schlag verpasst hab, aber das hat gezeigt was für ein Mensch er wirklich war. Als er da lag, konnte ich nichts mehr tun, außer ihm die Schmerzen zu nehmen. Du sollst nur wissen, dass er ohne Schmerzen starb. Auch wenn das kein wirklicher Trost ist", bringt Violette hervor.

"Danke. Du hast ihm die Schmerzen genommen, das ist viel wert", beteuert Wanda ihr.

"Gute Nacht, Wanda", verabschiedet sich Violette und steht wieder auf.

"Gute Nacht, Violette", erwidert Wanda.

"Nenn mich Lila. Alle Freunde nennen mich so." Sie schaut Violette an, ehe sie lächelt.

"Dann gute Nacht, Lila", sagt sie lächelnd. Violette nickt ihr noch einmal zu, bevor sie den Raum verlässt und die Tür hinter sich schließt.

Dreamdancer - Ich träum nicht mehrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt