Kapitel 8

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Nachdem ich ihnen alles erzählt hatte, sassen sie einfach nur still da und schauten mich stumm an. "Das ist doch ein Witz, oder?", fragte Defne die sich als erstes einkriegte. "Ich wünschte es wäre einer.", sagte ich traurig. "Aber..aber..aber das könne sie doch nicht tun!", schrie sie zum Schluss hin und sprang vom Bett auf. "Defne, hast du mir geraden nicht zugehört!", sie musste doch verstehen das mir keine andere Wahl blieb. Sie seufzte, "Doch.", gab sie kleinlaut von sich. "Ich verstehe nur nicht warum Killan da eingewilligt hat.", hörte ich Leyla leise zu sich selbst sagen. Um ehrlich zu sein hatte sie recht, ich wollte es auch gerne wissen.

"Lassen wir das Thema jetzt fallen und bestellen uns eine Pizza. Was hält ihr von einem Filmeabend?", versuchte ich das Thema zu wechseln. Beide nickten, sahen dennoch traurig aus. Ich wollte nicht mehr darüber reden also ging ich schon mal runter, gefolgt von Leyla und Defne. Ich suchte mir einen Film aus, da ich wusste dass sie Horrorfilme nicht ab haben konnten, war ich mal so nett und habe uns The Ring ausgesucht. "Zara, dein ernst jetzt?!", fragten beide gleichzeitig entsetzt. "Ach kommt, SO schlimm ist er auch wieder nicht.", gab ich lachend von mir.

Wir waren nicht einmal in der Mitte des Films und sie fingen schon zum x-ten Mal an zu schreien. Also hatte ich mit ihnen Mitleid und stellte den Film ab, dafür schaltete ich Frozen an. Hach wie ich Olaf liebte. Wäre er real würde ich ihn so lange umarmen bis sogar er die Schnauze voll hätte.

Der Abend ging schnell vorbei. Ich verabschiedete mich noch von ihnen, machte mich Bettfertig und schlief dann auch nach etlichem rumgewälzte ein.

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*Peep, peep, peep......PEEEP, PEE-"

Ich tastete verschlafen nach meinem blöden Wecker. Als ich ihn ausversehen runter gestupst habe gab er endlich Ruhe, das komische ist nur, er gab ein komisches Geräusch von sich. Wie ein pluppen.

Ich guckte aus meiner Bettkante runter und fand meinen Wecker in einem Glas Wasser, den ich gestern Abend am Boden abgesetzt hatte.

"Karma is a B*tch, B*tch.", beleidigte ich meinen Wecker immer noch schlaftunken. Jep ich bin am Morgen noch komischer drauf als sonst.

Ich zwang mich aufzustehen und begann mit meiner Morgenroutine.

Heute hatte ich graue, enge, zerrissene Hosen an und ein schwarzes langärmliges Shirt, welches oben offen war. Meine Schultern waren frei zu sehen genauso wie mein Schlüsselbein (A/N Ich hoffe ihr versteht was ich meine. Rund um den oberen Teil ist es offen).

Als ich in die Küche kam, nahm ich mir drei Stück Brotscheiben und schmierte diese mit Nutella. Ich biss rein und sah die Scheibe, die mit leckerer flüssiger Schokolade bedeckt war verträumt an. Wenn ich könnte würde ich am liebsten Nutella anstatt diesen voll Spaken heiraten, aber ja, das Leben war leider kein Ponyhof.

Meine Eltern waren wie üblich nicht zuhause, wo Mehmet war wusste ich nicht und Emre war sicher schon auf dem Weg zur Schule.

Ich zog mir noch schnell meine weissen Air Force an und verliess das Haus. Gerade wollte ich zur Bushaltestelle als ich sah wie der Bus an mir vorbei sauste. Och nöö. Wieso immer ich?! Sie hatten nicht übertrieben, das Schicksal ist wirklich ein mieser Verräter!

Der nächste Bus kam 20 Minuten später, da die Strasse weiter hinten saniert wurde, weil es dort wie eine Gruft aussah. Die Strassen hatten grosse Schlaglöcher und waren recht schmal sodass es kein Trottoir gab. Also endschied ich mich zu laufen, konnte ja nicht schaden.

Ich sah mich ein wenig um und entdeckte hinten in der Ecke drei schwarzgekleidete Männer die mich komisch anstarrten. Jetzt habe ich zweifel ob ich weiter diese Strasse laufen sollte. Aber hier gab es genügend Leute die mir helfen konnten... was rede ich da, jeder sah doch für sich selber wie es sein eigenes Wohlergehen ging und brachte sich nicht freiwillig in Gefahr. Aber das schöne war, dass es immer noch genügend Menschen gab, die trotzdem den Mut hatten und sich für Fremde Menschen opferten.

Als ich zu der anderen Strassenseite gehen wollte, merkte ich wie ein Auto nah neben mir fuhr, ich drehte mich um und erblickte den Fahrer. Ihr konntet drei Mal raten wer es war. Genau, Killan. Genervt von ihm lief ich einfach stur weiter. Er hupte ein Mal und rief mir zu stehen zu bleiben, was ich natürlich nicht tat.

Anscheinend war seine Geduld am Ende, denn er stieg aus und stellte sich vor mich hin. "Was ist!", gab ich patzig von mir. "Hör mir mal zu, so redest du nicht mit mir! Ich wiederhole mich nur ungern, also pass auf wie du redest, klar!", er wurde allmählich wütend. "Ich wollte dir nur sagen, sobald wir zusammen wohnen, geschweige denn heiraten werden, wirst du deine Sachen machen und ich meine. Ich habe keine Lust auf jemanden der in meinen Angelegenheiten schnüffelt. Ich werde das machen was ich möchte, denk nicht nur weil wir dann verheiratet sind muss ich auf tollen Ehemann machen, verstanden! Ich hasse dich und bin genauso wie du gegen diese Hochzeit also nerv mich nicht!", sagte er wütend.

Okay das war mal eine Ansage. Er stieg wieder ein und fuhr davon. So ein Idiot! Zuerst sagte er, als er in meinem Zimmer war, solche merkwürdigen Sachen zu mir und jetzt das er mich hasst. Entscheide dich doch mal!

Als ich mich nochmal umsah, merkte ich dass die drei Männer nicht mehr da waren. Komisch.

She's only my girlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt