Kapitel 12

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W-was. Nein! Ich wollte nicht jetzt schon zu ihm.

"Nein. Was ist mit meinen Eltern? Sie müssen Bescheid wissen! Lass mich los!", ich versuchte meinen Arm aus seinem festen Griff zu entziehen. Langsam tat es weh. "Du hättest eigentlich schon letzte Woche zu mir kommen müssen. Aber du wolltest es ja nicht, jetzt bestimme ich was getan wird und was nicht, hast du verstanden." knurrte er.

Er stiess die schwere Schultür auf und mir peitschte die kalte, frische Nachtluft in meinem Gesicht. Er zog mich weiter Richtung Parkplatz und blieb vor seinem mattschwarzen BMWi8 stehen.

"Warte, was ist mit den anderen? Immerhin werde ich sie nie wieder sehen. All' meine Freunde und Lehrerpersonen, einfach alle!", fragte ich panisch. Ich wollte nicht einfach so gehen ohne sie noch einmal gesehen zu haben. Mir sind alle ans Herz gewachsen und ich liebte sie.

Killan sah mir nur kalt in die Augen, machte die Autotür auf und setzte mich rein. Ich versuchte die Tür aufzubekommen - erfolglos. Er hatte die Tür gleich nachdem sie zu ging, abgeriegelt. Als er sich rein setzte wollte ich einen Neuversuch starten und sie auf machen. "Du weisst doch hoffentlich, dass das nichts bringen wird, oder. Gleich nachdem du ausgestiegen bist werde ich dir nachrennen und keine Minute später kriegen, ich bin schneller. Dein Kleid und die Schuhe machen es nicht leichter.", sagte er ruhig.

Er sah stur geradeaus während ich ihn von der Seite aus ansah. So blöd war ich auch nicht. Meine Hand liess zögernd von dem kalten Metall ab...Aber ich werde nicht aufgeben! Schnell griff ich erneut nach dem Türgriff, stiess die Tür auf und rannte was das Zeug hielt.

Ich hörte wie er seine Tür ebenfalls auf schlug. Verdammt ich hätte doch lieber meine Converse anziehen sollen. Ich humpelte auf einem Bein und versuchte meinen rechten High Heel auszuziehen. Das gleiche tat ich dann mit dem linken. Ich rannte weiter, drehte meinen Kopf um, versuchte mein Glück und schmiss den ersten High Heel auf ihn. Naja, eher probierte ich es. Er flog 5 Meter daneben. Ich musste zugeben, dass war ein peinlicher Schuss. Zweiter und somit auch letzter Versuch. Ich holte aus, und der schwarze High Heel flog auf ihn zu. Irgendwie, ich weiss nicht wieso, erinnerte mich das gerade an Angry Birds. Aber wie es aussah hatte er schnelle Reflexe, denn der schlug ihn einfach weg!

Hey! Mein Baby!

Vorhin hatte ich noch einen riesen Vorsprung, da er um das Auto herum rennen musste aber jetzt war er dicht hinter mir. Meine Füsse taten mir von dem ganzen aufprallen auf den, mit kleinen Steinchen bedeckten Boden weh, und fingen an zu brennen. Gerade als ich dachte ich hätte es geschafft und die Schultür öffnen wollte, wurde ich über einer Schulter geworfen.

Ich schlug mehrfach auf Killan's Rücken ein, aber er machte keine Anzeichen von Schmerz.

Als wir im Auto ankamen sah er ziemlich wütend aus. Er schnallte mich an und sauste los. Seine Hände waren fest um das Lenkrad umklammert und er selbst war sichtlich angespannt.

Die ganze fahrt lang schwiegen wir. Und je länger wir schwiegen, desto erdrückender wurde die Situation. Ich wollte etwas sagen, tat es aber doch nicht als ich sein wütendes Gesicht sah.

Auf seiner Einfahrt blieb das Auto stehen. Vor uns erstreckte sich eine enorm grosse schwarz, weiss graue Villa mit abgedunkelten Panoramafenstern. Ich war zu sehr geflasht um irgendetwas zu sagen geschweige denn zu machen. Neben mir wurde die Autotür geöffnet und keine Sekunde später lag ich wieder über einer Schulter. Das ich wieder zurück in die Realität kam und mein bestes versuchte um runter gelassen zu werden musste ich ja nicht erwähnen, trotzdem habe ich das.

Die Tür wurde von jemand anderes aufgemacht den Killan konnte es nicht gewesen sein. "Guten Abend Boss" hörte ich eine männliche Stimme sagen die ich niemandem zuordnen konnte. Killan sagte ihm etwas, was für mich unverständlich war und ging die Treppen rauf.

In einem Schlafzimmer blieb er stehen und setzte mich zum Glück auf den Boden ab.

"Was sollte dieser Schwachsinn?! Ich muss meinen Eltern sagen das ich hier bin sie machen sich noch Sorgen und denken mir wäre etwas zugestossen!" fuhr ich ihn an. Ich war wütend wie er mich einfach so zu sich mitgenommen hatte. Das konnte man ja auch Entführung nennen.

"Meine Männer werden deinen Eltern verständigen das du bei mir bist. Und dir wäre wirklich etwas zugestossen, wäre ich nicht gewesen!", zum Schluss wurde er laut und ballte seine Hände zu Fäusten. Was den für Männer bitteschön?!

"Ich hätte ihn umbringen sollen. Eins ist klar, er wird nicht ungestraft davon kommen.", sagte er leise sodass ich ihn mit Mühe verstehen konnte. Ich wollte ihn gerade fragen was er meinte, als er mich auch schon zu sich heran zog. "Den ich will nicht dass dir irgendwer zu nahe kommt. Niemand. Wenn es jemand doch wagen sollte, ist derjenige Tod bevor er noch bis ‚Eins' zählen kann.", flüsterte er mir leiser zu.

Mein Atem ging stossweite von mir aus, denn er war mir viel zu nah und das wollte ich nicht. Kein Junge zuvor war mir so nah und ich wollte nicht, dass ausgerechnet er der erste war. Ich war viel zu sehr damit überfordert mit dem was er mir gesagt hatte sodass ich gar nicht merkte wie er mir näher kam. Als ich seinen Atem auf meinem Gesicht spürte, läuteten meine Alarmglocken. Ich schupste ihn von mir weg was auch gut klappte, da er damit nicht gerechnet hatte. "Du denkst auch du könntest alles machen was die gefällt. Andere um deinen Finger wickeln, aber soll ich dir was sagen? Nicht. Mit. Mir!" Als ich die drei Wörter sagte, schlug ich ihn bei jedem Wort, welches meinen Mund verliess, auf die Brust. Und ich musste zugeben, die war gut gebaut wie was weiss ich was.

Er schaute mich dabei die ganze Zeit schweigend an als wäre ich ein Kunstwerk aus dem Museum welches man einfach betrachten musste.

Die Tür ging schwungvoll auf und zum Vorschein kam ein junger Mann im Alter von Killan und schaute zuerst ihn an, nachher mich. Er war überrascht und schaute mich daher ein wenig länger an.

"Entweder du wendest jetzt deinen Blick ab, oder ich reisse dir deine Augen raus!", sagte Killan gefährlich leise. Was hatte er denn jetzt schonwieder für ein Problem?! Jeder Mensch sieht doch jemanden an. Wie auf der Strasse, der sollte sich mal abkriegen.

Der Junge vor uns räusperte sich einmal um seine Stimme wieder zu finden und schaute jetzt zu Killan. "Boss, wir haben ihn.", sagte er mit einer leicht zittrigen Stimme.

Boss?

Ich komme mir vor wie in diesen Geheimagenten Film.

"Gut, bring mich zu ihm.", kam es von Killan der noch angespannter als vorher war. Falls das überhaupt möglich war.
Nun drehte er sich zu mir um, "Du bleibst hier und gehst nicht raus, verstanden." Er hatte einen Unterton der keine Wiederworte duldete.

Ohne auf eine Antwort zu warten ging er raus und mit ihm auch dieser Junge.

Dieser Arsch. Bringt mich zuerst hier her und lässt mich kurz darauf alleine.

Dachte ich mir wütend.

Jetzt war ich alleine im Zimmer. Es war schön. Ein grosses Kingsize Bett, grösser als meines zuhause, schwarze Schränke, zwei Türen, ein riesiges Panoramafenster welches ebenso abgedunkelt war, und ein riesiger Plasma Fernseher. Ich ging zu der ersten Tür und drückte die Klinke runter. Vor mir war ein grosses Badezimmer mit einer Jungeldusche, einer Badewanne in welchem locker zwei Leute Platz hätten können und zwei Waschbecken. Alles in einem war es riesig und wie für zwei Personen gemacht. Ich schloss die Tür wieder und machte mich auf den Weg zum anderen, und wie ich es mir schon gedacht hatte war das wohl der begehbare Kleiderschrank. Ich ging rein und schaute mir alles an. Es war viel grösser als meins. Allgemein war hier alles doppelt so gross wie bei mir zuhause. Ich ging etwas weiter hinten und was ich entdeckte liess mich meinen Atem anhalten. Das waren alles Mädchenklamotten und das in meiner Grösse und meinem Geschmack. Ich fand hier einen Cardigan welchen ich kaufen wollte aber nicht genug Geld dabei hatte. Das gleiche auch mit ein paar Hosen, T-Shirts, Schuhe und weiteres mehr.

Mir reichte es! Ich ging aus dem Zimmer hinaus in den Flur und suchte Killan. Es dauerte eine Weile bis ich vor der richtigen Tür zum stehen kam. Bis jetzt hatte ich alle Türen aufgemacht in denen nichts Aussergewöhnliches war, und hoffte dass ich nun die richtige gefunden hatte.

Doch als ich sie aufmachte wünschte ich mir es nicht getan zu haben und ich einfach im Zimmer geblieben wäre. Denn das was ich sah werde ich nie vergessen können.

Danke Leute für 1.2 Tausend reads. Dieses Buch ist bei Platz 415# in Romantik. Andere freuen sich über den 2 oder 1 Platz 😂. Man soll sich mit dem freuen was man hat😊

She's only my girlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt