Kapitel 5

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Killan und seine Familie kamen heute zu uns um meine Hand anzuhalten. Ich konnte das immer noch nicht glauben. Ich war 19 verdammt nochmal.

Es läutete an der Tür, ich stand schnell auf und ging sie aufmachen. Ich hatte heute einen schwarzen Rock der mir bis Mitte der Oberschenkel ging, und eine weisse luftige Bluse an. Ich würde mich doch nicht für ihn schick machen.

Als ich die Tür aufmachte, sah ich auch schon die Familie Ajas vor mir. "Guten Tag Mr. und Mrs. Ajas. Killan.", Die zwei begrüsste ich freundlich doch Killan's Namen sprach ich nur kalt und emotionslos aus.

Ich umarmte Mrs. Ajas, ihrem Mann schüttelte ich nur die Hand. Killan drängte sich einfach vorbei. Pff.

Er hatte eine ganz normale dunkelblaue Jeans und ein schwarzes T-Shirt an. Und selbst darin sah er umwerfend aus. Ich verfluche ihn und seine Schönheit!

Ich wollte mich gerade zu den anderen im Wohnzimmer setzen, als meine Mutter mir sagte ich sollte doch Kaffe machen. Also ging ich genervt in die Küche.

Die Kaffees sind schon fertig, aber in unserer Tradition ist es so, dass wenn ein Mann zu einer Frau kommt und um ihre Hand bittet, sie für ihn ein Kaffee machen muss. Aber kein normalen Kaffe, sondern einen mit viel Salz drin. Aber ich wäre nicht Zara wenn ich das nicht ausnutzen könnte. Hach, ich liebte diese Tradition einfach.

Ich tat ein wenig Salz rein, dann nahm ich Pfeffer, Paprika, Curry, Essig und zu guter Letzt Ketchup und verrührte alles zusammen. Für ihn hatte ich eine grössere Tasse genommen.

Eigentlich hiess es das man NUR Salz rein tun müsse, aber ich spielte heute mal das Badgirl, hehe.

Ich stellte gerade die Kaffees ab und setzte mich hin. Nun hiess es abwarten. Er schien von nichts eine Ahnung zu haben. Mein kleines inneres ich war schon böse am lachen.

Verreck, Killan, verreck haha.

Okay, das war ein wenig unheimlich.

Kaan nahm endlich einen Schluck. Aber keinen kleinen, nein, sondern einen riesen grossen. Und nun? Ja, nun könnt ihr euch vorstellen was passierte. Genau, ER VERRECKTE WIRKLICH MUAHAHAH.

Zurück zu hier und jetzt

Er stand schnell auf, rannte in Blitzgeschwindigkeit ins Bad-Ich hatte ihm gestern ja das Haus gezeigt, also an Alzheimer litt er ja nicht - und ich konnte mich vor Lachen nicht mehr halten. Mein Bauch fühlte sich so an als ob ein Elefant drauf gesprungen wäre.

Unsere Eltern saßen da einfach nur verdattert und geschockt zugleich. Als er wieder kam sah er mich mit seinem speziellen Todesblick an. Ha! Nicht mit mir.

Doch ich hatte mich wohl zu früh gefreut, denn er nahm die Tasse nochmal und trank sie auch ohne eine Mimik zu ziehen aus. Ich sah ihn nur erstaunt an. Will der mich eigentlich verarschen! Er lächelte mich nur siegessicher an.

Wir redeten noch eine Weile, und mit uns meinte ich unsere Eltern. Als auch schon meine Brüder kamen. "Was ist hier los?", fragte uns Emre. "Und was macht der da!", kam es nun von meinem anderen grossen Bruder. Er war endlich da! Ich rannte auf ihn zu und umarmte ihn innig. Danach löste ich mich schnell von Mehmet und gab ihm einen harten Schlag auf dem Hinterkopf. "Au! Für was war das denn jetzt?!", fragte er aufgebracht. "Wo warst du verdammt nochmal!", stellte ich ihn zur Rede. Er war gestern den ganzen Tag nicht da. "Bei einem Freund. Man Zara, du hättest ruhig sanfter zuschlagen können.", schmollte er und rieb sich seinen Hinterkopf. "Jammer hier jetzt nicht so rum du Baby.", sagte ich augenrollend.

Also ich kläre euch mal auf. Ich hatte ja, wie schon erwähnt drei Brüder. Der jüngste war Emre, er hatte braune Haare und helle haselnussbraune Augen. Der zweit älteste hieß Mehmet und hatte blaue Augen und braune Harre. Der älteste war Yasin. Er hatte dunkelbraune, schon fast schwarze, Augen und dunkelblonde Haare. Alle von Ihnen waren gut gebaut, Emre hatte nur ein bisschen weniger Muskeln als die anderen, aber dennoch hatte er welche. Und ich war immer noch die jüngste von allen. Das hatte manchmal Vorteile und manchmal auch Nachteile.

"Jetzt ernsthaft, was macht er hier.", sagte er nun wütend aber dennoch ruhig. Mehmet und Killan konnten sich nicht leiden, warum wusste ich selbst nicht. Vermutlich hatte er herausgefunden dass er mich schikanierte, wer weiss.

Killan und Mehmet schauten sich noch eine Weile wütend in die Augen.

"Mehmet, Emre setzt euch hin, wir müssen euch etwas mitteilen.", meinte meine Mutter sanft. Sie setzten sich nur misstrauisch hin.

Nachdem meine Mutter denen alles erklärt hatte ist Mehmet Komplet ausgerastet. "Das könnt ihr doch nicht machen. Sie ist erst 19 verdammt! Und was ist mit all unseren Ersparnissen? Wir könnten doch alle Nebenjobs mache-" "Nein, deswegen mache ich es ja auch. Ich möchte nicht das ihr so hart schuften müsst.", fiel ich ihm ins Wort. "Und ausserdem sind die Schulden viel zu hoch, dass würden wir nicht schaffen.", erklärte nun mein Vater.

"Wie hoch sind sie denn?", meldete sich nun Emir zu Wort. Mein Vater zögerte für einen Moment doch dann sprach er es endlich aus "Ein paar Millionen Dollar.", gestand er zögernd. WAS?! Ich stand da nur geschockt und sah meinen Vater mit aufgerissenen Augen an. "Wie geht das denn?! Ich meine so viel Schulden könnt ihr doch nicht haben.", ich war froh, dass ich meine Stimme wieder fand. "Die Firma ging den Bach runter, wie können wir uns immer noch nicht erklären, dann kamen die endlosen Schulden, und die Zinsen haben sich gehäuft. Und von Tag zu Tag werden sie mehr.", nun war es meine Mutter die sprach.

Kurz danach stürme Mehmet aus dem Haus. Ich wusste dass wenn mein Bruder mal wütend war, man ihn besser nicht stören sollte.

"Gut also ich möchte jetzt nicht irgendwie die Stimmung noch mehr ruinieren aber wir müssen abmachen wann die Hochzeit stattfinden soll. Die Hochzeitsplanungen habe ich schon gemacht. Wir können die Hochzeit jeder Zeit machen. Sogar schon morgen!", den letzten Satz rief Mrs. Ajas freudig laut aus. Momentmal ich sollt schon morgen heiraten. Die hat doch einen Rat ab! "NEIN!" schrie ich so laut dass alle zusammenzuckten während mich Killan mit seinen kalten Augen anschaute. "Ehm ich meine...", komm schon Zara, wo war dein Mut geblieben.

Mach gefälligst deinen Mund auf, denn du würdest es bereuen es nicht getan zu haben!

"Es ist meine Hochzeit, und ich möchte sie dann machen wann ICH es will.", gab ich mit fester Stimme von mir.

"Wann möchtest du sie denn machen?", fragte mich Killan's Mutter.

"In 9 Monaten"

9 Monate? Okay, wie dumm musste man bitteschön noch sein.

She's only my girlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt