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Mit Ohrstöpseln in meinen Ohren und lauter Musik, sitze ich auf einer Bank im Park und beobachte die Menschen, welche vorbeilaufen und die Kinder, die am Klettergerüst oder an der Schaukel spielen.

Ich frage mich, wie es sich wohl anfühlt Freunde zu haben, mit denen man lacht und Spass hat. So wie die Schüler, die in meiner Nähe sitzen.

Es macht mich irgendwie traurig die anderen meiner Schule so zu sehen. Es macht mich traurig, dass ich nicht auch solche Freunde habe, denen ich meinen Kummer erzählen kann oder die für mich da sind, wenn ich eine schwere Zeit habe. Aber es macht mich sehr wütend, dass ich es nicht schaffe etwas daran zu ändern. Es macht mich wütend, dass ich mich selbst verachte. Kein Wunder das sogar meine Eltern mich damals aufgegeben haben.

Ich seufze. Wenn ich wie früher wäre, dann wäre ich jetzt am weinen, aber mein Vorrat an Tränen ist leer. So oft war ich in meinem Zimmer und hatte mich gefragt, was der Sinn meines Lebens war. Jedesmal kam ich nie auf einen einzigen Grund. Aber langsam gehen mir meine eigenen Gedanken auf die Nerven. Bevor ich noch weiter meine Gedanken an meinem Leben verschwende, stehe ich auf und wollte einen Schritt machen, doch mein Fussgelenk wurde zurückgezogen, von einer Art Kabel.

Ich schaue runter zu meinem Gelenk und erblicke einen MP3 Player mit Kopfhörern dran, welche auch um meinem Fuss sind. Das kleine Gerät vor mir ist schwarz-weiss und sieht recht teuer aus. Ich hebe ihn auf und schaue ihn mir genauer an.

Wer sein Besitzer wohl ist?

Frage ich mich und drehe den Player um. Eine Telefonnummer ist auf der Rückseite, mit schwarzer Schrift geschrieben worden. Wahrscheinlich ist es die Nummer des Tollpatsches, der dieses kleine Ding verloren hat. Ich überlege. Soll ich den Player der Polizei abgeben oder den Besitzer selber kontaktieren?

Mit dem Player in der Hand laufe ich Richtung nach Hause und überlege noch. In 500m Entfernung liegt das Polizeirevier und 1km weiter entfernt die Wohnung meiner Eltern. Ich laufe und komme der Station immer näher. Nur noch paar Schritte nach vorne und dann nach rechts. Doch ich laufe vorbei, in Richtung Wohnung. Ich hab beschlossen den Besitzer persönlich zu kontaktieren. Wenn ich es natürlich schaffe. Denn es könnte gut aus möglich sein, dass ich jeden Moment meine Meinung ändere und es der Polzei überreiche.

Die letzten Meter zur Wohnung überlegte ich mir, wie ich den Besitzer anschreiben werde. Ja anschreiben. Telefonieren werde ich sicher nicht, da ich mit 100 Prozentiger, nein.. 110 Pronzentiger Wahrscheinlichkeit, stottern werde. Deswegen schreiben. Ich könnte mit einem einfach 'Hey' anfangen. Nein, da würde die Person vielleicht nicht antworten wegen der Unbekannten Nummer. Oder ich schreib ihm oder ihr einfach, dass ich den MP3 Player gefunden hab. Ja, das sollte hinhauen.

Endlich zuhause angekommen, stelle ich fest, dass niemand zuhause ist. Wie immer. Auch wie immer laufe ich sofort zu meinem Zimmer und schmeisse meinen Rucksack in die Ecke neben meinem Schreibtisch und schmeisse mich selber auf das Bett. Dort krame ich sofort den Player aus meiner Tasche und schaue ihn mir an.

Soll ich die Person wirklich anschreiben?

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