Ethan & Luana

Kapitel 5: Onkel Marlon

Luanas Sicht:

Die Nacht war schrecklich. Geschlafen hatte ich, wenn überhaupt nur 2 Stunden. Immer wieder musste ich an Ethan denken. Eine Hochzeit. Er würde heiraten! Wieso? Ich verstand es einfach nicht. Und dann auch noch Elisa, wieso sie? Klar, waren sie immer wieder zusammen, aber seitdem das mit Mel und Mar und dem Kondom war, war totale Funkstille, was auch nachvollziehbar war. Aber wieso jetzt wieder sie? Was hatte er sich dabei gedacht? Wie kam es dazu? War es Liebe? Aber Mel sagte, dass er sie nicht lieben würde, wieso? Wieso glaubten sie das nicht?

In meinem Kopf häuften sich die Fragen nach dem Wieso. Jedoch bekam ich keine Antwort, außer... verdammt, außer ich würde Mel anrufen und fragen, aber ich wollte ihr keine Hoffnung machen. Außerdem ging es mich doch auch eigentlich gar nichts mehr an. Ethan hatte sich dazu entschlossen und damit mussten wir alle leben. Immerhin war es sein Leben.

Ich stöhnte genervt auf, drückte mir das Kopfkissen gegen den Kopf und schrie rein. Genau das war es. Ein Jahr hatte ich nur meine Probleme, auf einmal kommt Mel wieder in mein Leben uns zack – CHAOS! Obwohl es nicht an ihr lag, sondern an den Personen um uns herum.

Ich schmiss das Kissen beiseite, nahm mein Handy und wählte Mels Hausnummer. Nach dem fünften Klingeln nahm Mar ab, fuck...

Mar: Graf.

Ich: Mel da?

Mar: Ja, aber wer ist da?

Ich: Niemand wichtiges.

Stille.

Mar: Lu?

Ich: Nein.

Mar: FUCK! LU! WO BIST DU? WIE GEHT ES DIR? WAS IST PASSIERT? FUCK! ICH KOMM NICHT MEHR KLAR! DU MUSST NACH HIER KOMMEN! ETHAN WILL ELISA MORGEN HEIRATEN! LU!!! SAG MIR WO DU BIST!

Ich: Mar gib mir bitte Mel.

Mar: Verdammt Lu, wo bist du?

Ich: Das ist nicht wichtig Mar. Kann ich jetzt bitte mit Mel reden?

Mar: Fuck, ja. Moment.

Mar schrie so laut, dass ich selbst am Telefon zusammen zuckte und mir den Hörer einige Zentimeter vom Ohr tat, da hätte man fast einen Gehörsturz erlitten. Ich hörte Mels Stimme, die ziemlich panisch klang.

Mel: WAS IST PASSIERT BABY?

Mar: LU!

Mel: Oh!

Mar: OH? Mehr sagst du dazu nicht? Ein einfaches OH?

Mel: Mh. Ja?!

Mar: Königin?

Mel: Verdammt, ja. Ich war gestern nicht mit Kilian in der Stadt, sondern bei Lu und hab ihr das mit der Hochzeit erzählt.

Mar: WAS?!

Mel: Kann ich nun das Telefon haben?

Mar murmelte noch irgendwas und gab Mel das Telefon.

Mel: Lu?

Ich: Hey...

Mel: Lu, ist was passiert?

Ich: Nein, also ja. Also... fuck. Ich habe so viele Fragen! Die Nacht war die reinste Katastrophe. Mein Kopf platzt fast und ich brauche antworten, Mel. Und du bist die einzige die ich fragen kann.

Mel: Ok, pass auf. Ich schick Marlo zu Tessa, mach mich schnell fertig und bin dann in spätestens einer Stunde bei dir, ok?

Ich: Aber...

Mel: Bis gleich.

Aufgelegt. Und wieder stöhnte ich und ließ mich zurück auf mein Bett fallen. Vielleicht hätte ich vorher mal darüber nachdenken sollen, dass nicht nur Mel ans Telefon gehen konnte, sondern auch Mar. Scheiße. Immer mehr Leute kamen in meinem Leben zurück! Und das innerhalb von noch nicht einmal 24 Stunden. So war das doch alles gar nicht geplant.