Kapitel 31: Fitnessraum

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Luanas Sicht:

Ethan hatte einen an der Klatsche, da konnte man mir erzählen was man wollte. Seine plumpen Anmachsprüche am Morgen, seine Fürsorge die ganzen Tage. Ich denke mal, dass er mich auch zum Teil ablenken wollte. Zum einen von Luan, weil ich ihn einfach so unglaublich vermisste, auch wenn ich ihn jeden Tag per Cam sah, und zum anderen von der scheiß Erkältung, die einfach nicht weg gehen wollte. Mich kotzte es so an, vor allem auch, weil Ethan die letzten Tage meine Tanzstunden geben musste. Er sagte zwar, dass es keine Probleme dort gab und die Kinder und Teens sich gefreut hätten, genauso wie die Erwachsenen, aber keine Ahnung, es war sicherlich für beide Seiten komisch. Auch, weil Ethan die Tänze gar nicht kannte, wobei er genauso viel Ahnung wie ich im Tanzen hatte und damit keine wirklichen Probleme gehabt haben muss, aber ich wusste nur aus Ethans Sicht, wie es war, und er sagte, dass alles ok gewesen war und niemand etwas gesagt hatte. Ich hoffte es einfach, weil ich brauchte jeden 'Schüler'.

Nachdem Ethan in die Stadt gefahren war, aß ich mein liebevoll gemachtes Obst langsam und ging währenddessen auf youtube und schaute, was es für neue Tanzlieder gab. Danach hieß es erst einmal Baden. Ich schwitzte nachts einfach so extrem, dass die Sachen morgens an mir klebten und das Gefühl war mehr als widerlich.

Kaum war ich wieder sauber und frisch angezogen, überzog ich Ethans Bett neu, da ich nicht noch einmal eine Nacht in dieser Bettwäsche verbringen wollte. Und auch das Zimmer räumte ich ein wenig auf, musste zwar immer wieder Pausen machen, weil der Husten mich außer Gefecht setzte, aber es ging. Zwar langsam, aber egal. Das Zimmer sah wieder normal aus. Ich ließ frische Luft ins Zimmer, während ich mein Geschirr runter brachte und in die Spüle stellte. Kaum zu glauben, aber ich war seitdem Luan mit den anderen in den Urlaub gefahren war nicht mehr aus Ethans Zimmer gekommen, sondern lag eigentlich nur die ganze Zeit im Bett. Das war verdammt langweilig, aber was sollte ich machen. Ich war einfach nur froh, dass ich lebte.

Zurück in Ethans Zimmer, schloss ich schnell die Balkontüre und legte mich in das frisch bezogene Bett. Es gab nichts besseres, als frisch Geduscht in ein frisches Bett zu steigen. Ich kuschelte mich in Ethans Bettdecke ein, nahm mir den Laptop wieder und suchte weiter nach Liedern.

Immer wieder lief meine Nase, was extrem störte und Ethans Zimmer wieder zu einer Schneelandschaft machten, aber fuck, ich konnte da einfach nichts für. Ich hoffte einfach, dass er es mir nicht übel nahm und dazu nichts sagte.

Nach einer Weile hörte ich die Haustüre zuknallen und erschreckte mich ziemlich. Zum Glück hatte ich keinen heißen Tee in den Händen, sonst wäre ich wohl verbrannt gewesen und die Bettdecke wäre wieder dreckig gewesen. Man, wieso musste er auch die Türe so zuknallen.

Als die Zimmertür aufgerissen wurde, wollte ich Ethan schon anmachen, aber ich hielt inne als ich sein Gesicht sah, welches ziemlich wütend aussah, jedoch ins unglaubliche überging und zum Schluss eher Verzweifelt aussah. Was war los?

Ethan schmiss die Tüten auf das Bett, holte sich Sachen aus dem Schrank, zog sich vor meinen Augen um und verschwand in seinen Sportsachen einfach wieder und knallte die Türe wieder zu. Alles klar, egal was war, es beschäftigte ihn ziemlich, wenn er noch nicht einmal was sagte. Seine Einkäufe einfach auf das Bett warf und schnell wieder verschwand.

Ich ließ ihm erst einmal ein wenig Zeit, jedoch ließ es mir keine Ruhe und auf neue Musik konnte ich mich nach dem Abgang auch nicht mehr konzentrieren, also stellte ich den Laptop weg und ging aus dem Zimmer raus, wo ich aus der oberen Etage schon extrem laute Hardcore Musik hörte. Ein Zeichen dafür, dass Ethan mehr als nur wütend war. Fuck, was war bei ihm passiert? Er war doch nur Einkaufen?! Ich seufzte und ging hoch in den Fitnessraum, wo die Musik einfach nur ohrenbetäubend Laut war und einem schon die Ohren weh taten. Ich schaute zu Ethan, der einfach nur auf den Boxsack mit voller Wucht einschlug. Immer und immer wieder. Er schien wie im Rausch zu sein und nichts mehr um sich herum mitzubekommen, so hatte ich ihn auch noch nicht gesehen. Ich schloss die Türe zum Fitnessraum und setzte mich auf die Hantelbank, wo ich Ethan eine ganze Zeit lang zuschaute, jedoch bekam er nicht mit, dass ich im Raum war und ihn beobachtete.

Ethan & LuanaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt