Ethan & Luana

Kapitel 49: Größer

Luanas Sicht:

Ein Haus. Ein fucking Haus. Mein fucking Traumhaus. Unser neues Zuhause. Das war so unwirklich. Das konnte einfach nicht sein. Ich sollte sauer auf Ethan – meinen gottverdammten heißen fucking Ehemann – sein, aber ich war einfach nur sprachlos. Ich wusste gar nicht wie ich reagieren sollte.

Da stand einfach das Haus, welches ich mit Tessa, Jana und Marlon am Laptop entworfen hatte. Von wegen Projekt! Am Arsch! Projekt eher, wie verarsch ich Lu am besten und lass sie glauben, dass es ein Projekt für irgendeinen Wettbewerb ist. Damn.

Wie konnte ich so doof sein und nicht merken, als Ethan nicht mehr mit mir nach ihm wollte, als wir an den Wochenenden immer irgendwo anders waren, wie bei Juna oder bei Jana oder einfach fürs Wochenende weggefahren sind. Als wir dann doch bei ihm geschlafen hatten sind wir meistens schon mehr als früh weg gewesen, da wir immer irgendwohin mussten oder die Rollos waren runter. Gedanken hatte ich mir nie wirklich darüber gemacht, wieso auch? Wie konnte ich wissen, dass er mir sowas bauen würde?

Gerade er. Klar, ich war die Mutter seiner Kinder, wovon er zwar noch nichts wusste, aber das würde ich ihm dann auch an dem Tag sagen. Schließlich musste ich auch mit einem Schock auskommen, auch wenn er bei weitem nicht über mein ganzes Leben gehen würde, jedoch würde Ethan dreifach Vater sein – für immer. War meine Rache dann, auch wenn man es nicht vergleichen konnte, da ein Kind bzw. zwei Kinder etwas komplett anderes waren.

Oh man. Ein Haus. Er war mein Ehemann. Was kam noch? Diesen Tag würde ich wohl in meinem ganzen Leben nicht mehr vergessen!

Der Flur in dem wir standen war genauso, wie ich es mit den anderen geplant hatte. Hell, offen, modern und freundlich! Ich hatte mich verdammt nochmal verliebt! In den Flur! Wie es wohl bei den anderen Räumen aussah? Verdammt. Ich wollte doch sauer auf Ethan sein, aber ich bewunderte ihn auch, einfach dafür, weil er es gemacht hat! Weil er uns bei sich haben wollte, weil er mit uns zusammen wohnen wollte und weil er uns auch in Sicherheit haben wollte. Und das war doch irgendwie auch schon wieder süß! Aber das war doch auch alles zu viel. Es hätte doch auch gereicht, wenn wir eine Wohnung gehabt hätten, die vielleicht ein wenig größer gewesen wäre, als die, in der ich mit Luan wohnte.

„Lass uns weiter gehen, Babe!", flüsterte Ethan in mein Ohr und ich nickte einfach nur. Meiner Sprache konnte ich nicht wirklich trauen, daher ließ ich es gleich bleiben. Als nächstes zeigte mir Ethan das Badezimmer unten, was einfach nur 'Wow' war. Modern, kein Schnick Schnack, groß und in den Farben weiß und grau. Dazu eine große Dusche und eine Badewanne, Waschtisch, Schränkte, Regale! Heftig. Mein Gehirn nahm zwar alles auf, aber es verarbeitete es nicht. Überhaupt nicht.

Weiter ging es mit dem Gästezimmer unten, ein Doppelbett, ein Sideboard, Regal, Schrank, Bilder, Pflanzen und Deko. Es war toll! Ein wenig wie bei Mar und Mel, jedoch moderner und perfekt für uns! Ethan war der Beste! Unglaublich.

Als ich dann die Küche und das Wohnzimmer gesehen habe war es um mich geschehen. Ich war im Paradies. Ich würde nie wieder dieses Haus verlassen, dass stand fest! Ich fühlte mich direkt wohl und hatte ein Gefühl von Zuhause. Mehr als bei meinen Eltern, mehr als in unserer Wohnung, die ich und Ethan hatten und mehr als in der Wohnung, in der ich mit Luan lebte. Das war etwas ganz anderes.

Die erste Etage stand an. Zuerst die Arbeitszimmer für Ethan und für mich, woraus wohl bald die nächsten Kinderzimmer werden würden. Aber es war so toll eingerichtet alles, ob er es selbst gemacht hatte oder ob die anderen ihm geholfen hatten? Ich ging zwar vom zweiten aus, aber es überraschte mich trotzdem, da Ethan eben Ethan war. Seitdem er Vater geworden war hatte er sich zum Positiven verändert. Und es gefiel mir, trotzdem wollte ich manchmal eben meinen Arschloch Ethan! Ich fand das eben extrem heiß an ihm. Ganz ehrlich!