Kapitel 24: Piercing

279 20 0
                                    

Dienstag, 25.12.

Ethans Sicht:

Einen Tag zuvor war wohl mein schönster Tag in meinem bisherigen Leben. Ich hatte zum ersten Mal meinen Sohn gesehen. Ihn in meinen Armen gehalten, seine Wärme gespürt und seine Nähe mehr als genossen. Lu war wie immer unberechenbar. Ich hätte nie damit gerechnet, dass sie mir Luan vorstellte, ihn sogar mit mir alleine ließ, damit wir uns besser kennenlernen konnten.

Auch ihr Geschenk war das Beste was sie mir machen konnte. Die Leinwand war perfekt. Mehr als perfekt. Endlich hatte ich ein offizielles Foto, eigentlich 4, vom kleinen Prinzen. Das ich Vater von ihm war konnte ich immer noch nicht glauben, das war so unvorstellbar. Aber zum Positiven hin, absolut nicht negativ gemeint.

Und der Abend endete noch mit einer ziemlich schönen Überraschung. Lu schlief bei mir im Bett ein was sie absolut nicht wollte, aber mein Bett war anscheinend zu bequem. Ich hatte sie Stunden beobachtet. Sie war so verdammt hübsch, so sehr hatte ich sie in meinem Bett vermisst. Ihren Körper der sich an mich schmiegte, ihren leichten Atem auf meiner Brust. Sie war wohl die beste Mutter, die ich mir hätte für mein Kind wünschen können.

Als der Kleine das erste mal weinte, stand ich leise auf, schaltete das Babyphone ab und ging rüber, wo ich dem Würmchen das erste Mal die Flasche gab. Zum Glück hatte Lu die Flaschen soweit schon fertig, so dass ich nur noch Wasser hinein füllen musste. Es war ein tolles Gefühl, als ich mit Luan in seinem Zimmer saß und ihm beim Trinken zuschauen konnte. Seine Augen, die mich wieder in ihren Bann zogen. Danach war das Pampers machen dran, was zum Glück ganz gut ging, da ich es von Marla kannte und von Rose und von Marlo. Ich hatte also genug Übung. Nachdem ich den Kleinen solange auf dem Arm leicht hin und her geschaukelt hatte, bis er einschlief, legte ich ihn vorsichtig wieder ins Bett, gab ihm noch einen Gute Nacht Kuss und verschwand wieder in mein Zimmer, wo ich das Babyphone wieder anmachte und Lu zudeckte. Ich selbst zog mich auch bis auf die Boxershorts aus und legte mich hin.

Wie Lu und ich eben waren, rückte sie sofort an mich ran und legte ihren Kopf auf meine Brust, ich meine Hand an ihren Rücken. Ihre Nähe war beruhigend, so dass ich auch sofort einschlief. Als Luan das nächste mal weinte, war ich direkt hellwach, genauso wie Lu. Als sie wohl realisierte wo sie lag, hob sie vorsichtig den Kopf und schaute zu mir.

„Fuck.", flüsterte sie und wollte abhauen, aber ich hielt sie zurück.

„Bleib locker, ich geh!", sagte ich, zog mir ein Shirt an, meine Nikes und lief schnell rüber, bevor Lu noch etwas sagen konnte. Ob sie wohl nachdem ich mit Luan fertig war noch im Bett liegen würde? Bestimmt nicht, ich kannte doch Lu. Schade. Ich machte das gleiche wie davor und legte Luan dann vorsichtig wieder zurück ins Bett. Als ich durch Lus Zimmer ging, war sie nicht wie erwartet in ihrem Bett, also ging ich rüber, wo Lu immer noch in meinem Bett lag und tief und fest schlief. Sehr gut. Ich legte mich wieder auf meinen Platz, ich lag keine Minute dort, war Lu schon wieder mit dem Kopf auf meiner Brust. Ich schüttelte nur grinsend den Kopf und schlief wieder ein.

Der Wecker war Luan, der uns um kurz nach 9 weckte. Lu schaute mich an und bekam ziemlich große Augen, als sie wieder realisierte, wo sie war und was sie eigentlich gemacht hatte.

„Fuck Ethan! Sorry! Verdammt. Ich wollte nicht einschlafen und auch nicht auf deiner Brust liegen.", äußerte sich Lu direkt, aber ich grinste nur und verdrehte die Augen.

„Komm schon Lu, wir haben schon weitaus mehr gemacht als zusammen im Bett zu pennen, außerdem tat dir mal eine ganze Nacht durchschlafen gut.", brachte ich heraus und gähnte erst einmal. Wir hörten Sofia, die mit Luan sprach und das Weinen leiser wurde, so als ob Sofia den Kleinen genommen hatte und mit ihm aus dem Zimmer verschwunden wäre.

Ethan & LuanaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt