Kapitel 12: Shoppen mit Mum

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Ethans Sicht:

Der Tag der Hochzeit war noch ziemlich gut. Den Nachmittag hatten wir zusammen bei uns verbracht und niemand hatte mehr über die geplatzte Hochzeit oder über Elisa gebrochen. Das Thema des Tages war wohl Lus Wiederauftauchen und meine Reaktion darauf.

Ich hielt mich jedoch soweit es ging zurück und beobachtete lieber Lu die ganze Zeit. Sie hatte sich so verändert, zumindest vom Äußeren her. Ihre kurzen Haare ließen sie frecher Wirken. Ihr Körper hatte sich auch ziemlich geändert, mehr Arsch, mehr Titten, mehr auf den Hüften, aber es war perfekt. Sie sah sinnlicher aus, sah so verdammt sexy aus, ob ihr das klar war? Es passte so gut zu ihr. Ich hätte so gerne gewusst, was in dem Jahr passiert war und warum sie sich äußerlich so verändert hatte. Jedoch würde ich mich niemals beschweren. Sie sah einfach nur mehr als heiß aus. Und ich hatte immer gedacht, dass sie vor einem Jahr heiß aussah und das niemals getoppt werden konnte, aber sie belehrte mich eines besseren. Ihr Charakter hatte sich, so wie ich es mitbekommen hatte nicht wirklich verändert, sie war noch immer meine kleine Lu mit der großen Fresse. Stand trotz der ganzen Sachen immer noch irgendwie hinter mir, was man an dem Vorfall mit Elisa in meinem Zimmer sehen konnte.

Ob sie enttäuscht wäre, wenn sie wüsste, wie ich mich in dem Jahr gehen gelassen hatte? Wie ich mich in dem ganzen Jahr verhalten hatte? Bestimmt, wüsste sie alles, würde ich wohl am gleichen Abend noch tot in irgendeiner Ecke liegen.

Die restliche Woche war seltsam. Es fing schon damit an, dass ich nicht mehr wirklich viel trank und auch die Joints immer weniger wurden. Ganz aufhören konnte ich nicht, anscheinend war ich wirklich süchtig nach dem Zeug geworden, aber ich versuchte es von Tag zu Tag zu reduzieren, damit ich schnellst möglich komplett von dem Zeug wieder los kam. Immerhin hatte ich keinen Grund mehr dazu. Ich brauchte sie nicht mehr vergessen, da sie wieder da war, vielleicht nicht mehr so wie vor einem Jahr, aber sie war wieder ein Bestandteil in meinem Leben, auch wenn es hieß, dass wir uns nur an den Wochenende sahen, weil sie in der Woche arbeiten musste, aber ich könnte sie doch sicherlich auch in der Woche mal besuchen und mir ihre Wohnung angucken und das Umfeld in dem sie lebte.

Aber am liebsten würde ich sie wieder bei mir haben. Ich würde so gerne wieder jeden Abend mit ihr in den Armen einschlafen und sie erst gar nicht mehr gehen lassen! Ich hörte mich wie so ein verdammtes Weichei an, der nur dank ihr leben konnte. Aber vielleicht war es auch so? Mar hatte ich damals immer ausgelacht, als er wegen Mel so 'Liebeskrank' war und sich manchmal ziemlich zum Affen gemacht hatte, aber ich merkte selbst, dass ich nicht anders war. Der Unterschied war nur, dass ich nicht wusste, ob ich Lu überhaupt noch liebte und ob ich ihr das alles verzeihen konnte, weil es mich wirklich mehr als verletzt hatte und ich wusste auch nicht, ob ich ihr glauben konnte, wer weiß, vielleicht würde sie nach einer Meinungsverschiedenheit oder ähnliches am nächsten Morgen nicht mehr da sein und das ganze würde wieder von vorne anfangen. Dazu hatte ich keine Kraft mehr. Ich konnte das ganze nicht noch einmal wiederholen.

Mum hatte mich in der Woche auch um ein Gespräch gebeten. Zuerst versuchte ich immer wieder abzublocken, aber wer Mum kannte, wusste, dass sie sich nicht davon abbringen ließ, also gab ich es auf und stellte mich ihr. Jedoch war es nicht so schlimm wie befürchtet. Sie sagte mir, dass ich endlich mal einen Arsch in der Hose haben sollte und um Lu kämpfen sollte. Ich guckte sie darauf hin nur ziemlich seltsam an, weil sie konnte doch nicht von mir erwarten, dass ich Lu das ganze Jahr ohne Kontakt durchgehen lassen würde. Lu musste verstehen, dass es so nicht ging, ganz gleich, was für einen Grund bzw. welche Gründe sie hatte. Es konnte nicht so schlimm sein, dass man alles abbrach. Aber Mum redete einfach weiter und schenkte meiner Aussage gar keine wirkliche Beachtung. Sie sagte, dass ich mir selbst auch mal Gedanken machen sollte, was ich überhaupt für Lu empfand. Mehr als Freundschaft wäre wohl klar, sagte Mum. Ich hielt still, da ich keine Antwort drauf hatte. Also redete Mum weiter. Und redete und redete. Irgendwann habe ich abgeschaltet, nur hin und wieder genickt.

Ethan & LuanaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt