Kapitel 30: Elisa

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Montag, 31.12.

Ethans Sicht:

Am nächsten Tag stand die große Abreise an. Lu konnte sich kaum von Luan trennen. Tja, und ich auch nicht, der kleine Mann hatte sich ziemlich schnell in mein Herz geschlichen. Ich wollte ihn gar nicht gehen lassen, aber ich musste. Ich hatte wichtige Sachen zu tun, die ich mit Luan nur sehr schlecht machen konnte und da ich wusste, dass er bei unseren Eltern in den besten Händen war, musste ich ihn gehen lassen.

Lus Erkältung wurde immer schlimmer, die letzten Tage schlief sie mehr als wie sie wach war und wenn sie wach war, war sie nur am husten oder putzte sich die Nase. Schüttelfrost und Gliederschmerzen taten ihr übriges. Sie hatte es mehr als erwischt und die Erkältung würde noch ein paar Tage anhalten. Hieß, sie lag den ganzen Tag im Bett und machte nichts.

Ich hatte mit Opa geredet und für mich stand ab 02.01. ein Einführungspraktikum in Opas Firma an, die ich wohl auch übernehmen werde. Das Studium dazu hatte ich beendet, alles was fehlte war der Wille bis zu dem Zeitpunkt, aber für Luan würde ich es machen. Und auch für Lu! Da Opa wusste, dass ich frisch gebackener Papa war, beschränkte sich das Praktikum auf 4 Stunden am Tag und den Rest durfte ich Zuhause machen, damit ich mehr Zeit mit meinem Sohn hatte, sofern er in der Nähe war. Darüber musste ich mit Lu noch reden, weil ich wollte ihn nicht nur am Wochenende sehen und in der Woche nicht und wenn dann nur, wenn ich zu ihr fahren würde. Das war nicht so toll alles.

Lu wusste jedoch noch nichts von dem Praktikum. Jedoch hatte ich bevor sie gegangen war mit ihr darüber geredet, dass ich Angst hätte, Angst davor was falsch zu machen. Die Angst war immer noch da, aber das Praktikum würde mir ein wenig Sicherheit geben und ich musste noch mit Opa reden, dass ich mich langsam einarbeiten musste und nicht von jetzt auf gleich alles alleine machen konnte. Ich brauchte Erfahrung und die hatte ich einfach noch nicht.

Shoppen war ich auch, ausnahmsweise. Neue Schnuller für Luan, einen riesigen Pinguin von Nici, über den sich Lu mehr als alles andere gefreut hatte und sie ihn mit ins Bett nahm und sich an ihn kuschelte, wo ich mir dachte, dass ich ihn vielleicht doch nicht hätte kaufen sollen. Ich war nämlich leicht viel Eifersüchtig auf das Stofftier – Lu sollte sich so an mich kuscheln, immerhin war ich ihr 'bestes Kopfkissen'. Schnell warf ich den Pinguin dann aus dem Bett, was Lu zum Schmollen brachte, aber das war mir mehr als egal. Entweder gab es mich oder gar nichts! So war das. Außerdem war das Tier für Luan!

Einkaufen musste ich dann auch noch, da Lu nicht aus dem Bett kam. Da ich genauso viel Ahnung vom Kochen hatte wie Lu, nahm ich irgendwelche Fertigsachen, Nudeln und Obst mit. Aber da Lu kein wirklichen Hunger hatte, brauchte ich die letzten Tage fast eigentlich nur was für mich machen.

Oma war so nett und hatte extra für Lu noch einmal ihre Suppe gekocht, die ich abgeholt hatte und Lu gab, die dieses Mal aber auch davon nicht wirklich viel aß. Wir konnten nur hoffen, dass die Tabletten langsam mal wirkten und das es ihr besser ging.

Es war Silvester, eigentlich mein Abend um Party zu machen und mich bis zur Besinnungslosigkeit zu besaufen. Eigentlich.

Lu, die wieder mal halb auf mir lag, und sich an meiner Wärme ergötzte, bewegte sich leicht und drückte sich noch näher an mich ran. Erinnerte mich immer wieder an unsere kleine Wohnung. Jedoch blieb sie nicht lange so liegen, da sie wieder einen Niesflash hatte. Ich verdrehte nur die Augen und gähnte einmal und öffnete dann doch meine Augen und schaute zur rechten Seite, wo Lu im Bett saß und mit den Tempos kämpfte. Ein Leben als Kranke, war schon nicht leicht.

„Guten Morgen Kranke!", begrüßte ich sie grinsend, bekam jedoch nur den Mittelfinger und einen weiterer Nieser, „Hey, nicht so unfreundlich! Immerhin bin ich der, der dich gesund pflegt, zumindest versuche ich es! Also, möchtest du frühstücken?"

Ethan & LuanaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt