Kapitel 34: Bingo

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Samstag, 12.01.

Ethans Sicht:

Es war der Tag der Entscheidung. Die Nacht hatte ich kaum gepennt, wer hätte das Gedacht. Lu war eben unberechenbar und ich wusste nicht, was sie mir genau sagen würde. Worauf sie mir an dem Tag noch eine Antwort geben würde. Hatte sie sich das mit dem Wohnen überlegt oder mit dem Haus? Hatte sie sich weitere Gedanken über uns gemacht? Ich hatte sie seit genau einer Woche nicht mehr gesehen, genauso wenig wie Luan. Und ich vermisste sie unheimlich. Klar haben wir massig Nachrichten am Tag geschrieben und uns Fotos geschickt, aber es war eben nicht das, was ich wollte. Ich wollte sie in meiner Nähe haben, bei mir. Sie berühren, sie sehen.

Das Praktikum war ziemlich nice. Opa ließ mich einiges machen. Berechnungen, Zeichnungen entwerfen, auf Baustellen fahren, Ausmessen, eigene Sachen erstellen. Genau das, was ich mir vorgestellt hatte. Die Arbeit lenkte mich zum größten Teil von Luana ab und die Zeit verflog währenddessen ziemlich schnell, aber sobald ich Zuhause war, ging sie einfach nicht vorbei.

Lu ging es von Tag zu Tag auch besser, so dass sie am 05. Januar, als die anderen alle wieder kamen, mit Luan nach Hause ging. Viel hatte ich von dem kleinen Mann also nicht gehabt. Gerne wäre ich jeden Tag zu Lu gefahren, aber sie bat mich darum es nicht zu tun, sondern ihr ihre Zeit zu lassen, was ich verstand und ihr zustimmte. Trotzdem war es hart für mich. Eine Woche. 7 Tage. Ich wusste nie, dass eine Woche so lange sein konnte. Unglaublich.

Es war nun der Tag des 'Dates'. Ha! Als ob ich ein normales Date mit ihr haben würde, das passte kein bisschen. Lu brauchte ein wenig Action, Essen, Musik und Tanzen! Aja und natürlich mich! Also hatte ich einiges für den Tag geplant. Die anderen waren natürlich eingeweiht, weil ohne sie ging es nicht. Sie gehörten dazu, zwar würden sie bei zwei Sachen nicht dabei sein, aber den Rest der Zeit schon. Ich brauchte es nicht Privat und romantisch. Niemals. Da waren wir keine Typen für. Außer im Bett. Wer hätte gedacht, dass Blümchen Sex für uns das schönste war was es gab?

Ich grinste und öffnete meine Augen. Meine Laune war hervorragend. Mit so einer guten Laune war ich schon lange nicht mehr aufgestanden! Ich schwang mich aus dem Bett und ging erst einmal ins Badezimmer, wo ich mich pflegte. Rasieren, Duschen. Danach Zähne putzen, Haare kämen.

Mit einem Handtuch um den Hüften öffnete ich meinen Kleiderschrank und nahm mir alte Sachen raus, dazu meine Sporttasche, wo ich vernünftige Sachen rein tat. Ich lief rüber zu Lus Zimmer, wo ich Sachen für sie raus nahm und sie in meine Tasche tat. Sie musste Wechselkleidung haben, sonst konnten wir alles knicken. Da sie aber nicht erfuhr wo es hin ging musste ich an alles denken.

Der Prinz würde für den heutigen Tag bei meinen Eltern bleiben, die sich als Babysitter angeboten hatten, da konnte ich ja schlecht nein sagen, außerdem konnten wir Luan leider nicht mitnehmen, aber da er eh nur schlief, würde er unser Verschwinden kaum mitbekommen.

Kaum war ich bei mir, klopfte es auch schon an meiner Türe und MAMA kam mit meinem Zwilling rein, schmissen sich auf mein Bett und grinsten so ekelhaft, wahrscheinlich sah es bei mir nicht anders aus, aber verdammt, der Tag war eben extrem wichtig.

„Da scheint jemand ziemlich gute Laune zu haben.", äußerte sich mein Bruder und grinste immer noch so scheiße.

„Fresse Mar."

„Oh Gott, das Ethan mal jemanden daten würde, hätte ich niemals mit gerechnet. Das ist so aufregend! Und dann noch das Küken! Ich habs ihr ja damals schon gesagt, dass du irgendwas von ihr willst, aber sie musste mich ja auslachen und meinen ich spinne. Tz. Das bekommt sie nachher noch wieder!", sagte Mel und verkreuzte die Arme vor ihrer Brust.

„Wann?", fragte Mar und schaute zu Mel.

„Als wir in der Stadt waren und für Marlo eine neue Jacke gekauft haben, während ihr zum Friseur wart."

Ethan & LuanaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt