Kapitel 7: Wag es dich...

246 18 0
                                    

Sonntag, 25.11.

Luanas Sicht:

Der vorherige Tag war seltsam. Zuerst das Gespräch mit Mel draußen auf der Bank, jedoch hatte ich viel weniger Informationen bekommen, als wie ich erhofft hatte. Da Mel auch nicht wirklich etwas wusste. Das einzige was sie mir sagen konnte ist, dass Ethan Elisa vor knapp 2 Wochen einen Antrag im Suff gemacht hatte, sie sofort Ja gesagt hatte und dann wurde die Hochzeit geplant. Warum sie wieder etwas miteinander zu tun hatten wusste Mel nicht, nur das er nach knapp 6 Monaten auf einmal mit ihr in der Türe stand und sie als seine neue/alte Freundin vorgestellt hatte, wovon niemand begeistert war. Dazu verriet mir Mel, wie an dem Tag davor schon, dass Ethan Elisa niemals lieben würde, dazu behandelte er sie nicht dementsprechend. Ihm war es, laut Mel, scheiß egal was sie machte, mit wem sie abhing und ob sie am Abend Zuhause war oder nicht, wobei Mel davon ausging, dass es ihm lieber war, wenn sie gar nicht in seiner Nähe ist, nur wenn er gewisse Bedürfnisse hätte. Der Freundeskreis munkelte, ob er sie nur deswegen nahm, weil sie zum Ficken reichte und er nicht immer wieder jemanden neues suchen musste, dass hatte er wohl die anderen 6 Monate vor Elisa getan. Mindestens jeden zweiten Tag musste jemand anderes bei ihm im Zimmer gewesen sein. Irgendwann reichte es Tessa und sie hatte ihm gedroht ihn rauszuschmeißen, weil es so unter keinen Umständen mehr weiter gehen konnte. Daraufhin hatte er wieder etwas mit Elisa.

Was war nur aus dem Ethan geworden, der mit mir zusammen in einer Wohnung gelebt hatte und so fürsorglich war? Der sich um alles gekümmert hatte und der keine anderen Weiber abschleppen musste, sondern seine freien Abende mit mir verbrachte – auf der Couch. Wieso musste er sich mit Alkohol und Drogen betäuben? War es wirklich, weil ich gegangen war? Weil ich ihn einfach verlassen hatte? Aber ich glaubte das einfach nicht. Ich konnte mir das einfach nicht vorstellen. Das passte nicht zu Ethan.

Nachdem ich mit Mel wieder zurück in meine Wohnung gegangen war, lagen Mar und Luca mit den Würmern auf der Decke und turnten mit ihnen, das war einfach ein Bild für die Götter. Jedoch mussten Mel, Mar und Marla sich kurze Zeit später auch wieder auf den Heimweg machen, da Mar noch weg musste und Mel Marlo abholen musste.

Nach der Verabschiedung redete ich noch ein wenig mit Luca und wir beschlossen, sofern Tami damit einverstanden war, am Abend in die Disco zu gehen und ein wenig zu entspannen! Ich wollte endlich noch einmal locker sein und einfach nur tanzen. Unter Menschen sein! Als Tami kurze Zeit später auch zurück kam besprachen wir alles mit ihr und sie stimmte zu, dass sie Luan über Nacht nehmen würde. Ich sollte mir keine Sorgen machen, sie würde uns auf jeden Fall viel Spaß wünschen. Und so war es dann beschlossene Sache, dass Luca und ich weg gingen.

Da wir nicht wirklich viele Clubs kannten, beschloss ich, dass wir in den Club gingen, wo ich sonst eigentlich immer hin gegangen war. Kaum waren wir da begrüßte mich auch schon Basti und fragte, ob ich Lust hätte auf der Bühne zu tanzen, da eine Solo Tänzerin krank geworden wäre. Ich stimmte ihm zu und machte mich soweit fertig, als ich das erste Lied 'Nelly – Just a Dream' getanzt hatte, drehte die Menge komplett durch. Ich fühlte mich einfach so frei und so glücklich. Ich hatte einfach mal alles vergessen, also holte ich Luca auf die Bühne, der immer wieder mit mir Ethan und mein Lied tanzen musste, und tanzte mit ihm DAS Lied. Das Lied, was Dom, der Dj, nur bei mir spielte, wenn ich es wollte.

Als auch das Lied fertig war schaute ich durch das Publikum, schaute hoch zum VIP Bereich und traute meinen Augen nicht. Das durfte einfach nicht wahr sein. 5 heiße Typen. 5 heiße Typen die ich seitdem ich auf der Welt war kannte. 5 Typen, die mir so viel bedeuteten. Ein Typ, der mich erkannte. Der mich nicht mehr aus den Augen ließ. Ethan. Fuck. Meine Augen waren riesig.

Ich wollte nicht mit ihm reden. Ich hatte Angst. Angst vor seiner Reaktion. Angst vor seinen Worten. Ich überlegte kurz was ich machen sollte. Flucht. Das einzige was mir sofort in den Sinn kam. Ich lief, ohne noch etwas zu sagen von der Bühne zum Ausgang. Kurz vor dem Ausgang hörte ich Ethan. Seine Stimme, die mir sofort eine Gänsehaut am ganzen Körper bereitete. Nach einem Jahr wieder seine Stimme zu hören war seltsam. Ich drehte mich jedoch nicht um, sondern erhöhte mein Tempo und verschwand so schnell es ging aus dem Ausgang und versteckte mich in der nächsten Gasse.

Ethan & LuanaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt